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105 - Der Ruf nach Freiheit

105 - Der Ruf nach Freiheit

Titel: 105 - Der Ruf nach Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Seidel
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Unvermögen. Los, denk nach! Irgendwas Mythisches, um das sich Legenden ranken…
    »Der Mond!«, platzte Matt heraus.
    Gosta zog die Brauen hoch. »Der… Mond?«
    »Ja.« Der Commander nickte energisch. »Pekkman entstammt einem Volk, das seine Kräfte nur entfalten kann, wenn der Mond am Himmel steht. Als man mich gefangen nahm, war er jedoch schon untergegangen.«
    »Das stimmt, Vater!«, nickte Haakor eifrig.
    Gosta bedachte ihn mit einem unwilligen Grunzen. »Und was ist das für ein Geheimnis, das die Haarlosen nicht verraten sollen?«, fragte er an Matt gewandt.
    »Das sage ich nicht. Pekkman würde mich bestrafen.« Matt war klar, was geschehen würde. Doch er musste Widerstand heucheln, wenn er glaubwürdig sein wollte.
    »Bestrafen kann ich dich auch.« Gosta versetzte ihm einen brutalen Schlag. »Das Geheimnis!«, forderte er kalt.
    »Okay«,keuchte Matt nach dem dritten Hieb und fuhr sich über den Mund. Er tat, als würde er erneut zögern; Gosta holte aus, und Matt sagte hastig: »Es heißt, dass Pekkman den Menschen ihre Seelen rauben kann. Er sperrt sie in die Körper von Kolks und gebietet dann über die seelenlosen Körper.«
    Nicht nur die Hoggads erschraken; ein Raunen ging durch die Reihen der Sklaven. Matt spürte ihre Furcht. Doch er musste das Leben seiner eigenen Leute schützen - und die einzige Waffe, die ihm dafür zur Verfügung stand, war die Angst der einfachen Menschen vor dem Übernatürlichen.
    Haakor stand sie ins Gesicht geschrieben. Gosta hatte sie nur in der Stimme. »Pekkmans Krieger könnten ganz Britana erobern - was sollten sie also auf der Eilov Duum ?«
    »Erobertes Land muss verteidigt werden, das kostet eine Menge Gold!«, sagte Matt. »Pekkman lässt die Kolks nach Orten suchen, an denen sich Reichtum verbirgt.«
    »Das Kinksais!«, entfuhr es Haakor. Gosta wirbelte herum und gab ihm eine Ohrfeige. Ärgerlich schnarrte er:
    »Sei nicht dumm, Sohn! Der Kerl lügt doch!«
    Matt sah wie zufällig hoch. Der Mond war fast rund.
    »Vielleicht stimmt es ja nicht, was man über Pekkman sagt. Aber ich habe schon viele zerstörte Dörfer gesehen. Sie wurden alle bei Vollmond überfallen - und immer sind vorher Kolks aufgetaucht.«
    »Luuk hat von Kolks erzählt!«, rief Haakor verblüfft.
    Gosta verdrehte die Augen. »Na und? Es gibt einen ganzen Schwarm auf der Insel, das hat gar nichts zu bedeuten.« Er wandte sich wieder an Matt. »Netter Versuch. Aber er hat nicht funktioniert. Soll ich dir sagen, warum nicht?« Er breitete die Arme aus. »Der Mond steht am Himmel, aber Pekkman greift nicht an - obwohl wir seine Freunde festhalten! Und erzähl mir nicht, dass er auf den Vollmond wartet!«
    »Nein, das hat einen anderen Grund.« Matt senkte den Blick.
    Hab ich dich! , dachte er triumphierend. Er zeigte auf die Technos. »Pekkman greift ihretwegen nicht an. Sie könnten getötet werden, und das wird er nicht riskieren wollen - Peter und Andrew sind seine Söhne.«
    Für einen langen Moment herrschte atemlose Stille.
    »Soll ich sie in unsere Hütte bringen?«, fragte Haakor dann.
    Gosta fuhr ihn an: »Du lässt sie da, wo sie sind! Sollte tatsächlich ein Seelenloser auftauchen, was ich nicht glaube, schneidest du einem von ihnen die Kehle durch. Den anderen behalten wir als Geisel. Sag Endro Bescheid! Morgen früh wird die Insel abgesucht. Die Frauen sollen Pfeil und Bogen mitnehmen. Wir erschießen die Kolks! Nur für alle Fälle. Und jetzt los - an die Arbeit!«
    Schweigend zog der Sklaventrupp dahin, Meile um Meile durch Kälte und Dunkelheit. Als sie den Hafen erreichten, sahen alle Männer wie auf Kommando nach links. Da lag die Drottning , ein zweimastiger Rahsegler. Es musste noch jemand an Bord sein, denn von Bug bis Heck brannten Laternen. Fragend wandte sich Matt an Yörrik. Der wies auf den Segler und erklärte: »Sie verstauen die Ladung. Übermorgen soll die Drottning auslaufen.«
    Matt runzelte die Stirn. »Täusche ich mich, oder ist der Pier ein bisschen groß für ein einziges Schiff?«
    Yörrik lächelte. »Es gibt noch einen Dreimaster, die Arduu Faik . Sie ist überfällig und wird jeden Tag zurückerwartet.«
    Matt spürte ein Kribbeln im Bauch.
    »Das heißt also, wenn die Drottning vor Eintreffen des anderen Schiffes auslaufen würde, hätten die Hoggads keine Möglichkeit, ihr zu folgen?«
    »Höchstens mit der Freki . Aber das ist nur ein Fischerboot, damit kann man keinen Rahsegler einholen.« Yörrik verstummte. Gosta war auf die leise Unterhaltung

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