1053 - Metamorphose der Gläsernen
diese beiden Weltraumgeborenen jedoch hellwach. Zwar meinte Mesona auch bei ihnen eine überdicke Haut zu erkennen, aber die Gläsernen bewegten sich ohne Schwierigkeiten.
„Wer seid ihr?" fragte einer von ihnen dumpf. Eine leise Drohung schwang in seiner Stimme mit.
Righter Huskey fühlte sich von der Gegenwart der beiden Buhrlos seltsam stimuliert. Es war, als ob ihm auf unsichtbarem Weg neue Kräfte und neuer Tatendrang in den Körper flössen.
„Ich bin Righter Huskey", antwortete er bereitwillig, „und das ist meine Frau Mesona. Wir hofften, hier Farbe zu finden, um die öden Wände in unserem Wohntrakt zu verschönern."
Die beiden Buhrlos blickten sich kurz an und nickten sich zu.
„Ihr seid vorläufig unsere Gefangenen", erklärte der Sprecher der beiden. „Wenn ihr keine Dummheiten macht, wird euch nichts geschehen. In ein paar Stunden seid ihr wieder frei."
Auch Mesona spürte die neue Lebenskraft, die ihren Körper mit einem Mal erfüllte.
„Das könnte euch so passen", begehrte sie auf. „Harmlose Solaner einsperren. Daraus wird nichts."
Sie wollte sich auf die Buhrlos stürzen, und auch Righter setzte ungeachtet der Waffen zum Sprung an. Den dritten Weltraumgeborenen, der plötzlich hinter ihnen auftauchte, hatten sie nicht bemerkt.
Dieser Buhrlo packte mit kräftigen Händen nach den Kombinationen der beiden Solaner.
Im Nu waren seine beiden Gefährten zur Stelle.
Eine Minute später lagen Righter und Mesona Huskey gefesselt auf dem Boden.
Die Buhrlos wechselten kein Wort.
„Wollt ihr uns vielleicht einmal erklären", begehrte Righter auf, „was das zu bedeuten hat?"
Einer der Gläsernen trat vor ihn hin.
„Nein, Righter Huskey", antwortete er. „Es hätte keinen Sinn, und weder du noch ein anderer Solaner würde uns verstehen. Nimm aber bitte zur Kenntnis, daß wir niemand schaden wollen und werden. Im Augenblick stört ihr beiden nur eine sehr wichtige Handlung. Deshalb müssen wir euch vorübergehend festhalten."
„Dann sage mir wenigstens", verlangte Mesona, „warum ihr drei Buhrlos hellwach seid, während die anderen nicht ansprechbar sind."
Der Gläserne lächelte. „Alle Buhrlos sind ansprechbarer und wacher als je zuvor."
7.
Atlan saß vor zwei Bildschirmen, die Bilder aus dem Innern des Paratronkäfigs zu ihm übertrugen. Die Buhrlos verhielten sich absolut still. Seit fast zwei Stunden gab es nicht das geringste erwähnenswerte Ereignis.
Dafür überhäuften ihn die fleißigen Betschiden mit sich überstürzenden Informationen.
Atlan konnte Hoffnung schöpfen, denn mit dem Einsperren der Weltraumgeborenen hörten fast schlagartig die wilden Auswüchse auf.
Die verwirrten Solaner rannten zwar noch umher, als ob sie nach neuen Aktivitätsfeldern suchen würden, sie taten aber eigentlich nichts. Viele zeigten starke Ermüdungserscheinungen und legten sich dort schlafen, wo sie sich gerade befanden.
Den Hilfskommandos aus Betschiden und Robotern wurde dadurch die Arbeit wesentlich erleichtert. Viele Verunglückte konnten in kurzer Zeit geborgen werden. Die Medo-Stationen füllten sich.
SENECA erwies sich weiterhin als nicht ansprechbar. Allerdings nahmen die Medo-Roboter mit Zellplasmazusatz ihre Arbeit wieder auf. Andere Roboter begannen automatisch mit Aufräumarbeiten.
„Ich glaube", atmete Atlan auf, „wir sind ein gutes Stück vorangekommen. Es geht wieder aufwärts. Wenn sich die Solaner in den nächsten Stunden erholen, können wir starten."
Er blickte Jörg Breiskoll an, aber der Betschide schwieg.
„Was ist los, Junge?" fragte Atlan aufmunternd.
„Ich weiß es nicht genau", antwortete Jörg zögernd. „Seit die Buhrlos in den Paratronkäfig gesperrt wurden, hat die Phänomen-Aura ständig nachgelassen. Die Maßnahme war zweifellos richtig. Was mich stört, ist eine Reststrahlung, die immer noch vorhanden ist."
„Du meinst die der fernen Radioquelle?"
„Nein. Die ist zwar auch noch vorhanden, aber ich kann sie mittlerweile gut von der Aura der Buhrlos unterscheiden. Es ist noch eine schwache Restaura der Gläsernen in der SOL. Wenn mich nicht alles täuscht, so kommt sie aus der Solzelle-1."
320 minus 317 ist 3, sagte Atlans Extrasinn unhörbar für den Betschiden.
„Wir müssen damit rechnen", gab Atlan zu, „daß noch ein paar Buhrlos außerhalb des Paratronkäfigs sind. Vielleicht rührt das, was du spürst, von ihnen her. Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß diese wenigen Menschen eine Gefahr bedeuten. Schließlich haben
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