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1054 - Der mentale Sturm

Titel: 1054 - Der mentale Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Junge.
    „Und du fürchtest das noch immer?" fragte die Hamiller-Tube weiter.
    Oliver schüttelte den Kopf.
    „Das nicht mehr, Hamiller. Aber da ist ein ganz komisches Gefühl. Es bedrückt mich. Ich habe Angst, Hamiller, aber ich weiß nicht, wovor."
    „Erkennen Sie, worauf ich hinaus will, Kommandant?" fragte die Hamiller-Tube.
    Javier nickte.
    „Ja, aber ich teile deine Befürchtungen nicht, Blechkasten. Auf Khrat gibt es fremdartiges Leben und ein fremdartiges Bauwerk, das vielleicht von einer geheimnisvollen Aura umgeben ist. Vielleicht ist das alles zusammen so fremdartig für uns, daß es die vergessen geglaubten tierischen Instinkte der Furcht vor allem Andersartigen wiedererweckt hat."
    Er schüttelte den Kopf.
    „Das darf mich aber nicht dazu bringen, unsere Mission abzubrechen. Im Gegenteil, wenn wir schneller arbeiten könnten, dann würde ich genau das veranlassen. Wir müssen durch diesen Dunst dunkler Ahnungen und Ängste hindurch zu den Realitäten vorstoßen und sie sehen. Ich bin sicher, daß dann alles besser aussieht. Jen Salik war vor uns hier, und er kehrte unversehrt zurück. Also kann es auf Khrat nichts Gefährliches für Menschen geben. Außerdem verläßt sich Perry Rhodan darauf, daß wir mit der BASIS über dem Dom Kesdschan hängen, wenn er in wenigen Stunden bei uns ankommt. Nein, wir setzen unsere Aktionen wie geplant fort."
    „Sie sind der Kommandant, Mister Javier", sagte die Hamiller-Tube.
    „Ja, das bin ich", erwiderte Waylon Javier. „Trotzdem, vielen Dank, Positronik."
     
    *
     
    „Warum ausgerechnet ich?" fragte Roi Danton, nachdem Javier ihn gebeten hatte, ihn nach Khrat zu begleiten.
    „Du hast in der Vergangenheit Leistungen vollbracht, die Geschichte geworden sind; Roi", antwortete der Kommandant. „Vielleicht brauche ich dort unten einen Menschen mit deiner Umsicht, deiner Geistesgegenwart und deinen vielfältigen Erfahrungen."
    „Von alledem habe ich in den letzten Jahrhunderten nicht viel bewiesen", erwiderte Roi.
    Javier lächelte.
    „Zum Glück bist du ein Zellaktivatorträger. Vielleicht hat das Schicksal dich nur aufgespart, damit du bei einem entscheidenden Unternehmen der Menschheit mitwirken kannst. Aber ich würde dir eine Ablehnung nicht übel nehmen. Du gehörst nicht zu meinem Trümmerhaufen, sondern bist Passagier."
    Ein Ausdruck von Bitterkeit erschien in Rois Augen, aber er verschwand gleich wieder.
    „Ab sofort unterstehe ich deinem Befehl, Waylon, denn ich werde dich nach Khrat begleiten."
    „Danke, Roi", sagte der Kommandant. „Ich werde veranlassen, daß sich ein Ärzteteam ständig um Demeter kümmert. Sei bitte in zwanzig Minuten an Bord der AINO UWANOK."
    Er blickte auf den leeren Sessel des Multi-Wissenschaftlers. „Les zieht sich gerade um.
    Außer ihm wird uns noch Siria Osinskaja begleiten, unsere beste Exopsychologin."
    „Ich bitte darum, ebenfalls mitkommen zu dürfen, Kommandant!" sagte eine ungewöhnlich laute, volle Stimme vom Eingang her.
    Javier wölbte die Brauen und musterte den riesenhaften Ertruser, der gemeinsam mit dem Siganesen Sirtan Fining als Spezialteam für Extremfälle an Bord gegangen war.
    „Dein Partner ist nicht einsatzfähig, Omdur", erwiderte er und drückte damit aus, daß er nur den Ertruser und den Siganesen zusammen als vollwertig betrachtete.
    „Ich kann vielleicht auf Khrat mehr für Sirtan tun als hier", entgegnete Omdur Kuwalek ernst. „Bitte, Kommandant!"
    Javier senkte den Kopf, damit der Ertruser nicht den Unwillen in seinem Gesicht bemerkte. Er sah keine Notwendigkeit dafür, Omdur mit nach Khrat zu nehmen. Im Gegenteil, er befürchtete, Omdur könnte die Bewohner von Khrat für den veränderten Zustand seines Partners verantwortlich machen und irgendwann impulsiv reagieren.
    „Ich verspreche, mich zu beherrschen, Waylon", erklärte der Ertruser, als hätte er Javiers Gedanken gelesen. „Ich werde nur versuchen, herauszufinden, ob die Reizquelle vielleicht in positivem Sinn für Sirtan eingesetzt werden kann."
    Javier blickte ins Gesicht Omdurs und erkannte Aufrichtigkeit darin.
    „Unter diesen Bedingungen kannst du mitkommen", entschied er. „Sei in zwanzig Minuten an Bord des Kreuzers AINO UWANOK!"
    Kuwalek strahlte.
    „Danke, Waylon!" dröhnte seine Stimme durch die Zentrale. „Das werde ich dir nie vergessen!"
    „Schon gut", erwiderte Javier.
    Er wandte sich an Oliver und strich ihm übers Haar.
    „Du bleibst hier in der Zentrale, während ich fort bin, Junge. Ist das

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