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1055 - Vampire, Karina und wir

1055 - Vampire, Karina und wir

Titel: 1055 - Vampire, Karina und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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längst die Lichter. Auch in ihrer Wohnung war es nicht anders. Zwar nicht strahlend hell, doch die Lampen standen schon so verteilt, um den Raum zu erfassen. Es herrschte sogar eine gemütliche Atmosphäre vor. Die allerdings wurde durch die Anwesenheit des Killers brutal zerstört.
    »Ich habe nachgedacht«, sagte er.
    »Und? Was ist dabei herausgekommen?«
    »Daß ich dir trotzdem nicht traue.«
    »Was habe ich denn getan?«
    Er kniete sich jetzt hin und drückte das rechte angewinkelte Bein auf ihren Leib. »Ich kann es dir noch nicht beweisen. Nur gibt es einige Unstimmigkeiten.«
    »Okay, einverstanden. Sag sie mir. Vielleicht kann ich dir helfen, sie aus der Welt zu schaffen.«
    Franco starrte sie an. Seine Augen wirkten in diesem Moment wie sezierende Sonden, die nicht nur gegen, sondern auch in sie gerichtet waren. Sie wollten herausfinden, welche Gedanken sich in ihrem Kopf bewegten. Das schaffte der Killer zum Glück nicht. Karina hütete sich auch vor einer Bewegung. Kein anderer Ausdruck in den Augen. Auch nicht durch ein Zucken verraten, was sie dachte.
    Noch war sie da. Sie wollte sich auch längst nicht geschlagen geben. Zudem hatte sie sich genau gemerkt, wo die beiden Revolver lagen. Sie konnten durchaus noch einmal sehr wichtig werden.
    Franco atmete sie an. Sie nahm seinen Mundgeruch wahr und ekelte sich davor. Preßte die Lippen zusammen, schwieg. Franco hatte darauf verzichtet, eine Waffe zu ziehen. Sie wußte, daß er eine bei sich trug. Er hielt sich für überlegen. Er war der Macho und würde sich auf keinen Fall mit einer Frau beruflich auf die gleiche Stufe stellen.
    Karina übernahm die Initiative. »Sag es endlich! Los, sprich dich aus! Was habe ich falsch gemacht?«
    »Du vielleicht nichts.«
    »Aha.«
    »Hör auf. Es steht dir nicht zu.«
    »Was willst du denn?«
    »Es geht um eine andere Frau. Um Linda. Sie hat mich nicht angerufen. Verstehst du?«
    »Nein.«
    Er beugte seinen Kopf noch tiefer. Für einen Moment spielte sie mit dem Gedanken, ihren Kopf in die Höhe zu rammen, um ihn mit der Stirn ins Gesicht zu treffen. Sie ließ es bleiben. Noch war der Zeitpunkt zu ungünstig und ihre Lage zu schlecht.
    »Sie sollte dich beobachten.«
    Karina hatte sich in der Gewalt. Erschrecken zu zeigen, wäre jetzt schlecht gewesen. »Wie schön«, sagte sie nur.
    »Für dich. Nicht für mich oder für uns. Linda hat sich nicht gemeldet. Das wundert uns. Sie ist einfach stumm geblieben, und sie ist auch nicht mehr an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt. Selbst in der Wohnung haben meine Freunde sie nicht gefunden. Linda ist weg. Wie vom Erdboden verschwunden.«
    »Na und? Was habe ich damit zu tun? Ich kenne diese verdammte Linda nicht. Mich hat keine Frau angesprochen.«
    »Das ist Unsinn. Sie hat dich nur beobachten sollen.«
    »Kann doch sein.«
    »Warum hören wir nichts von ihr? Es war abgemacht, daß sie sich meldet.«
    »Ich weiß es nicht.«
    Franco war da anderer Meinung. »O doch«, sagte er, »du kennst sie. Ich weiß, daß du sie kennst. Du bist nicht dumm. Du wirst gemerkt haben, daß man dich nicht aus den Augen lassen wollte. Sie ist dir aufgefallen, und du hast sie aus dem Weg geschafft.«
    »Quatsch!«
    »Nein, bestimmt nicht. Ich gehe noch einen Schritt weiter. Ich glaube sogar, daß du mit den Bullen zusammenarbeitest. Alles ist möglich, und ich will von dir die Wahrheit wissen. Du wirst sie mir sagen. Ich werde dich zum Schreien bringen. Ich werde dich fertigmachen, denn ich weiß verdammt gut…«
    »Nichts weißt du!« schrie sie ihn an. »Du weißt gar nichts, gar nichts. Du bist ein Vollidiot. Du bildest dir etwas ein. Ruf deine Linda doch an. Hat sie ein Handy? Dann versuche, mit ihr Kontakt aufzunehmen. Sie wird dir die Wahrheit schon sagen, verdammt.«
    »Sie hat ein Handy.«
    »Wunderbar.«
    »Aber sie meldet sich nicht!«
    »Das ist dein Problem.«
    »Ja«, sagte der Killer. »Du hast recht. Es ist mein Problem. Ich kann es nur durch deine Mithilfe lösen. Das wird auch geschehen. Ob du es nun willst oder nicht.«
    »Wie denn?«
    »Ich werde das Bad in eine Verhörkammer verwandeln«, erklärte er. Seine Augen schimmerten dabei. Der Mund stand halb offen, und die Lippen hatten sich zu einem sadistischen Lächeln verzogen. »Du glaubst gar nicht, was man mit dem normalen und so harmlosen Wasser alles anstellen kann. Du kannst noch viel lernen.«
    Zeit gewinnen! schoß es Karina durch den Kopf. Nur Zeit gewinnen, das ist wichtig. »Willst du mich ertränken wie eine

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