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1055 - Vampire, Karina und wir

1055 - Vampire, Karina und wir

Titel: 1055 - Vampire, Karina und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ratte?« fragte sie flüsternd.
    »Darauf würde es hinauslaufen. Letztendlich.«
    »Dann erfährst du nichts.«
    »Es gibt also was zu erfahren.«
    Ich habe einen Fehler gemacht, dachte sie. Aber Karina riß sich zusammen und ließ sich nichts anmerken. »Ja, es gibt etwas zu erfahren. Ich werde dir sagen, wo ich mich überall aufgehalten habe. Du kannst es nachprüfen und…«
    »Das Bad wartet!« sagte er nur und bewegte seine rechte Hand, um die Waffe zu ziehen.
    »Augenblick noch.«
    »Ja…?«
    »Wie spät ist es?«
    Franco lachte. »Warum willst du das wissen?«
    »Denk einfach nur, daß es wichtig für mich ist. Du brauchst dich auch nicht anzustrengen, um es mir zu sagen. Ein Blick auf die Uhr reicht. Ich glaube an ein vorbestimmtes Schicksal, verstehst du? Eine alte Frau hat es für mich aus einer Kugel gelesen.«
    »Wie schön.« Er stand mit einer flüssigen Bewegung auf, stemmte aber seinen rechten Fuß wieder auf Karinas Leib. »Was hat sie denn noch gesagt?«
    »Sie war sehr genau und sprach von einer Uhrzeit!« Himmel, was rede ich für einen Mist, dachte sie. Hoffentlich merkt er nicht, daß ich nur Zeit gewinnen will.
    Franco schüttelte den Kopf. »Du hast Angst. Ich spüre es genau. Du hast eine verdammte Angst. Die frißt dich fast auf wie Säure. Du versuchst alle Tricks…«
    »Es ist kein Trick. Was sollte denn passieren, wenn du mir die Zeit sagst?«
    Der Killer verzog die Lippen. Er lächelte nicht, hob die Schultern.
    »Gut, ich bin kein Unmensch. Ich werde dir sagen, wie spät es inzwischen geworden ist.«
    »Danke.«
    »Ein paar Sekunden vor acht!«
    Sie zeigte ihre Freude nicht, aber das Blut schoß ihr trotzdem in den Kopf. Karina setzte darauf, daß er das nicht sah, und sie schloß auch die Augen.
    »He, was ist los?«
    »Nichts, gar nichts. Aber die Wahrsagerin…«
    »Hör auf mit dieser Alten. Es gibt sie für mich nicht. Ich will, daß du endlich…«
    »Ja, schon gut, ich…«
    Da verlosch das Licht!
    Es war genau der Moment, dem Karina Grischin entgegengefiebert hatte. Sie war darauf vorbereitet gewesen, nicht aber der Killer. Der stand bewegungslos da, wirkte in der Dunkelheit wie eine düstere Säule. Er würde Sekunden brauchen, um sich auf die neue Lage einzustellen.
    Darauf hatte Karina gewartet.
    Sie griff zu.
    Und sie erwischte das Bein des Killers, das auf ihrem Körper stand. Franco kam nicht dazu, eine Waffe zu ziehen, denn durch den Ruck und auch durch den plötzlichen Schwung wurde er nach hinten geschleudert. Er verlor dabei die Balance. Die Hände ruderten durch die Luft. Halt fanden sie keinen mehr, und dann hörte Karina den dumpfen Aufschlag seines Körpers.
    Da stand sie bereits auf den Beinen. Wohl wissend, daß der Kampf nicht vorbei war, sondern jetzt erst begann…
    ***
    Es waren nicht mehr die schweren, schußsicheren Westen, die man früher getragen hatte. Die Entwicklung war weiter fortgeschritten.
    Die heutigen Westen bestanden aus einem wesentlich leichteren Material, das in seiner Wirkung allerdings nichts verloren hatte. Die Westen hielten Kugeln eines normalen Kalibers ab.
    Trotzdem waren sie unbequem. Suko und ich fühlten uns eingeschränkt. Schon während der Fahrt und auch später, als wir ausgestiegen waren.
    Wir hatten alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Der Rover parkte vom eigentlichen Ziel recht weit entfernt, und wir gingen zu Fuß weiter. Es war eine ruhige Gegend, die jetzt, bei Anbruch der Dunkelheit, noch stiller geworden war.
    Nur wenige Autos fuhren durch die verlassen wirkenden Straßen. Die Häuser versteckten sich hinter Mauern oder in kleinen Anlagen und Parks. Das kannten wir alles und ließen uns trotzdem nicht einlullen, denn Costello war gefährlich und vor allen Dingen mißtrauisch. Selbst seiner eigenen Leibwächterin hatte er nicht getraut. So etwas ließ schon tief blicken.
    Wir hatten uns einen Plan angesehen und wußten, wie die Grundstücke in Costellos Umgebung zueinander lagen.
    Seines war das größte. Die Ausmaße glichen einem kleinen Park, in dessen Mitte seine Burg stand. Gesichert, beschützt durch die moderne Elektronik.
    Aber auch die benötigte Strom. Und der würde um genau zwanzig Uhr ausfallen, darauf konnten wir uns hundertprozentig verlassen. Allmählich rückte der Zeitpunkt näher. Noch zehn Minuten. In dieser Spanne mußten wir es geschafft haben.
    In der Straße hielten wir uns bereits auf. Andere Häuser grüßten wie beleuchtete Schiffe in einem dunklen Meer. Die Bäume zeigten noch kein frisches

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