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1055 - Vampire, Karina und wir

1055 - Vampire, Karina und wir

Titel: 1055 - Vampire, Karina und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gesehen.«
    »Dann lauf doch einer hin.«
    Sie waren durcheinander. Sie eilten hin und her. Sie wußten nicht, was sie tun sollten. Ihre Bewegungen waren an den Strahlen der Lampen zu verfolgen, wobei ein Lichtarm auch gefährlich nahe an uns heranglitt, uns aber nicht erreichte, denn der Mann ging auf die Tür zu. Wir konnten ihn sogar erkennen und bemerkten auch, daß er in der rechten Hand eine Waffe hielt.
    Er öffnete die Tür.
    Suko und ich schauten uns an. Wir dachten beide das gleiche.
    Wenn er den Bewußtlosen entdeckte, war es mit unserer Tarnung vorbei. Dann wußten sie, daß der Stromausfall nicht normal gewesen war.
    Glück oder Pech?
    Die Tür stand offen.
    Der Mann trat über die Schwelle. Die kalte Luft erreichte auch uns. Wir hatten uns unter dem Tisch etwas gedreht und konnten nach draußen schauen, wo sich auf dem Rasen noch immer die langen Bahnen der Scheinwerfer abzeichneten.
    Ein Schrei, ein Fluch!
    Pech gehabt!
    Der Kerl hatte seinen Kumpan entdeckt. Aber er ging nicht zu ihm, sondern wirbelte herum. Bevor die Tür wieder ganz zufallen konnte, huschte er durch die letzte Lücke hinweg, und wir hörten seine Schreie, die durch den Eingangsbereich gellten.
    »Verdammt noch mal, das ist eine Falle!«
    ***
    Logan Costello hatte Franco gehen lassen. Er war ebenfalls mißtrauisch geworden. Dieses Gefühl verschwand auch nicht, wenn er länger darüber nachdachte.
    Es ging ihm nicht besonders, das war ihm längst klargeworden.
    Costello gehörte zu den Menschen, die so etwas wie Instinkt in sich spürten. Dieser Instinkt sagte ihm, daß etwas in der Luft lag, mit dem er nicht zurechtkam.
    Es war alles wie sonst und trotzdem anders. In der Luft hing eine Spannung, die sich auch auf seinen Magen schlug. Er hatte auch nicht mehr die Ruhe, am Schreibtisch sitzenzubleiben. Mit seinem Stuhl rollte er durch das Zimmer. Fuhr an der breiten, gepanzerten Glasfront des Fensters vorbei, schaute in den Garten hinein, sah die Lichter, aber auch die Dunkelheit dazwischen.
    Die störte ihn plötzlich. Er mochte sie nicht. Sie hatte für ihn sonst Schutz bedeutet. An diesem Abend war das Gefühl völlig verlorengegangen.
    Etwas stimmte nicht. Stimmte nicht mehr. Er fühlte sich beobachtet. Dafür allerdings gab es keine Beweise. Und doch kam es ihm so vor. Es war auch mehr ein indirektes Beobachten, und das wiederum hing mit Karina Grischin zusammen. War es ein Fehler gewesen, ihr dieses Vertrauen zu schenken?
    Sie hatte nichts getan. Sie hatte sich völlig normal benommen, aber da war Franco, der ihr nicht traute.
    Zu Recht?
    Er hatte ihn nach oben geschickt, um Karina zu befragen. Costello kannte Francos Methoden. Er wußte, daß diese Befragungen nicht nur aus Worten bestanden. Franco hatte so seine eigenen Methoden, die er einsetzte und die waren nicht ohne. Sie hatten hin und wieder mit dem Tod der zu befragenden Person geendet.
    War sie eine Verräterin? Eine lebende Wanze, die man ihm ins Haus geschmuggelt hatte?
    Der Gedanke daran gefiel ihm immer besser. Costello vertraute Franco mehr als Karina, und er dachte auch daran, daß er einem gewissen Will Mallmann etwas schuldig war.
    Beide hatten einen Pakt geschlossen. Dracula II wußte Bescheid, wer er war. Er kannte Costellos Vergangenheit und hatte sich auch deshalb entschlossen, mit ihm zusammenzuarbeiten. Drei der vier Vampire stammten aus seiner Welt. Er hatte sie ihm geschickt. Sie sollten den Grundstein legen, und Costello wußte auch, daß Mallmann sie mit Befehlen gefüttert hatte.
    Im Klartext hieß dies, daß sie, auch wenn ihr Durst nach Blut noch so groß war, Costello nicht angreifen würden. Ob seine eigenen Leute damit auch eingeschlossen waren, wußte er nicht.
    Darüber machte er sich auch keine Gedanken. Der Mafioso fragte sich nur, ob es weiterhin sinnvoll war, wenn er die Blutsauger hinter dem Gitter festhielt.
    Nahe eines Durchgangs zum anderen Zimmer stoppte er seinen Rollstuhl. Schnelle Entscheidungen hatte er schon immer gefällt.
    Das war auch bis heute so geblieben, und deshalb traf er auch jetzt die Entscheidung aus dem Bauch heraus.
    Er wollte sie befreien.
    Er allein!
    Die innere Eingebung riet ihm, einen Blick auf die Uhr zu werfen.
    Vierzig Minuten vor zwanzig Uhr. Plötzlich bekam er den Wunsch, sich beeilen zu müssen. Es drängte ihn in den Keller, als wäre dort etwas passiert. Costello verließ sein Arbeitszimmer und fuhr in den breiten Flur hinein, wo er vor dem Fahrstuhl stoppte.
    Er hätte gern die Treppe genommen, das

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