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1058 - Vorstoß nach M3

Titel: 1058 - Vorstoß nach M3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bewegungen versetzten, als bewege sich unter ihm etwas Lebendes. Die Scheinwerfer der JAVA stachen durch das trübe Halbdunkel und erfaßten Felsformationen, die von der Verwitterung zu alptraumhaften Gestalten zerfressen worden waren.
    Die Felswände waren weniger stabil, als sie aus der Ferne aussahen. Ständige Bewegung war im Gang. Felsbrocken, durch die Erosion ihres Halts beraubt, stürzten aus der Höhe herab. Infolge der intensiven Gravitation bewegten sie sich mit atemberaubender Geschwindigkeit. Die Außenmikrophone übertrugen ein ununterbrochenes Dröhnen und Krachen, Schmatzen und Gurgeln, Fauchen und Zischen - eine Kakophonie, die untermalt wurde durch das unablässige Brausen des Sturmes, der jenseits der Felswälle tobte.
    Perry teilte seine Aufmerksamkeit zwischen Fellmer Lloyd und dem großen Bildschirm.
    Der Mutant war in einen Zustand angespannter Konzentration versunken. Die Augen waren geschlossen. Manchmal zuckte es über das kantig geschnittene Gesicht; dann erwartete Perry, daß er aufspränge und mit großer Erregung verkündete, wo die Quelle der geheimnisvollen Mentalstrahlung zu finden sei. Aber seine Erwartung wurde ein ums andere Mal enttäuscht. Auch die DAKOTA ließ nichts von sich hören. Gucky war ebenso wenig erfolgreich wie Fellmer.
    Während die JAVA sich hinter den Lichtkegeln ihrer Scheinwerfer her einen Weg durch das gewundene Tal bahnte, glitt Perrys Blick immer wieder über die Felswände, die den Kurs säumten. Manchmal glaubte er, Bewegung dort zu sehen. Er rechnete damit, ein Felsstück herabstürzen zu sehen. Aber das Phänomen verschwand so rasch, wie es entstanden war. Er schob es schließlich auf die Ungewissen Lichtverhältnisse und die mitunter hastigen Manöver der Space-Jet. Aber die Regelmäßigkeit, mit der sich die Beobachtung wiederholte, gab ihm zu denken.
    Die JAVA hatte die Feldschirme eingefahren. Durch ihre ionisierende Wirkung wäre die Umwelt in Unordnung gebracht worden. Solange nicht bekannt war, welche Art von Lebensformen EMschen beherbergte, ging es darum, jede nachteilige Einwirkung auf die planetarische Natur zu verhindern. Die herabstürzenden Felsblöcke bedeuteten kein nennenswertes Problem. Sie fielen unmittelbar am Fuß der Talwände zu Boden, während sich die Space-Jet nach Möglichkeit in der Mitte des Tales bewegte. Und selbst wenn sie durch Hindernisse gezwungen wurde, sich einem der senkrecht aufsteigenden Felswälle zu nähern - es hätte schon ein ganzes Gebirge herabstürzen und sie unter sich begraben müssen, bevor eine ernsthafte Gefahr für die Besatzung entstand. Trotzdem hatte Perry veranlaßt, daß die Lebenserhaltungssysteme aktiviert wurden.
    Das Tal weitete sich allmählich, je weiter die JAVA nach Süden vorstieß. Der Orter zeigte, daß es in sechzig Kilometern Entfernung auf eine weite, mit grobem Geröll übersäte Ebene mündete. Gleichzeitig häuften sich die Unebenheiten auf der Talsohle. Bizarr geformte Felsnadeln wuchsen aus dem Talboden und zwangen die Space-Jet zur Seite, Nikki wies auf ein weit hervorspringendes Stück der Talwand, in das die Erosion ein gähnendes Loch gefressen hatte. „Entweder ich gehe höher", hörte Perry ihre Stimme im Helmempfänger, „oder es bleibt uns nur der Weg durch dieses Loch dort."
    Perry spähte voraus. Die unregelmäßig geformte Öffnung hatte eine lichte Weite von mehr als einhundert Metern. Sie führte geradlinig durch die Felswand hindurch. Die Strahlen der Scheinwerfer stießen ungehindert hindurch und beleuchteten Einzelheiten des Geländes, die etliche Kilometer weiter talabwärts lagen. „Durch das Loch", entschied er.
    Es war keine navigatorische Meisterleistung, die Space-Jet durch eine derart weite Öffnung zu manövrieren. Und doch beschlich die Menschen an Bord des kleinen Fahrzeugs eine gewisse Beklommenheit, als sich die Felswände rings um sie zu schließen begannen. Grelle Lichtkegel rissen Schrunde, scharfe Zacken und glitzernde Eisflächen aus einer Dunkelheit, die seit Entstehung der Felswand nicht unterbrochen worden war. Perry sah auf, und wiederum glaubte er, eine blitzschnelle Bewegung wahrzunehmen, die sofort wieder erstarb.
    Ein heller, klingender Ton war zu hören. Etwas Hartes war gegen die Zelle geprallt. Perry sah, wie Nikki zusammenzuckte. „Nichts weiter", sagte er beruhigend. „Nur ein kleines Felsstück."
    Ein Signal schrillte. „Die Schleuse ist offen!" stieß Nikki atemlos hervor.
    Perry beugte sich über die Kontrollkonsole. Das rote

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