1058 - Vorstoß nach M3
daß der flache Körper mit dichtem Haarwuchs bedeckt war. Haare im eigentlichen Sinn des Wortes waren es vermutlich nicht. Es schien, daß die Geschöpfe sich mit Hilfe dieses Bewuchses an der Felswand festhielten und daß er ihnen auch als Werkzeug der Fortbewegung diente.
Reglos schwebte Perry Rhodan vor der mächtigen Felswand des Tunnels und staunte über die Vielfalt des Lebens einer Welt, die der Mensch in seinem schematisierten Denken für gänzlich leblos gehalten hatte. Langsam und vorsichtig schob er den Blaster wieder ins Halfter zurück. Dann wandte er sich um und nahm Kurs auf die Space-Jet.
Unterwegs aktivierte er den Mikrokom und setzte sich mit der DAN PICOT in Verbindung.
Er berichtete Marcello Pantalini von den bisherigen Ereignissen und schloß mit den Worten: „Vorläufig ist von einer Landung auf EMschen abzuraten. Die Welt ist voller fremdartiger, zum Teil gefährlicher Lebensformen. Ich habe vor, mit meinen Begleitern die nähere Umgebung zu erkunden. Sobald wir Näheres wissen, lassen wir von uns hören."
*
Sie glitten langsam südwärts und hielten sich dabei den Talwänden fern. Die Hindernisse, die sich in der Mitte des Tales erhoben, umgingen sie, indem sie über sie hinwegschwebten. Perry Rhodan machte die Vorhut. Nikki und die beiden Mutanten bildeten den Kern der Truppe. Die beiden Besatzungsmitglieder von der DAN PICOT begleiteten den Flug auf beiden Seiten und nahmen die Flankensicherung wahr.
Es bestand Funkverbindung mit der DAKOTA und der MEXIKO, die nach wie vor damit beschäftigt waren, das ihnen zugewiesene Zielgebiet abzusuchen. Gucky meldete des öfteren, daß er deutliche Impulse auf mentaler Ebene wahrnehme. Aber die Quelle der Strahlung ließ sich nicht ausfindig machen. Angebote der Hilfeleistung, die von beiden Space-Jets kamen, hatte Perry beharrlich zurückgewiesen. „Wir befinden uns nicht in unmittelbarer Gefahr", lautete seine stereotype Antwort, „und ihr habt eure Sucharbeit zu tun."
Wenn er ursprünglich gehofft hatte, daß auf dieser Welt deutliche Spuren der Porleyter hinterblieben wären, die sich ohne große Schwierigkeit finden lassen müßten, so war sein Optimismus inzwischen erheblich geringer geworden. EMschen schien weiter nichts zu sein, als wofür er sich schon von weitem ausgab: ein giftiger Höllenplanet, der seine eigenen, skurrilen Lebensformen entwickelt hatte, aber einer Rasse wie den Porleytern niemals als ein brauchbares oder gar erstrebenswertes Versteck hätte erscheinen können.
Also vergeuden wir hier unsere Zeit? fragte sich Perry.
Er war seiner Sache nicht mehr sicher. Als er beim Anflug feststellte, daß Laires Auge nicht mehr in gewohnter Weise funktionierte, war er fest überzeugt gewesen, daß dies nur auf einen Einfluß zurückgeführt werden könne, der von den Porleytern oder einem von ihnen installierten Schutzmechanismus ausging. Inzwischen hatte sich seine Ansicht gewandelt. Wenn es auf EMschen derartige Mechanismen gab, warum hatten die Sonden der DAN PICOT und die Meßgeräte der DAKOTA und der MEXIKO sie nicht erfaßt?
Nur eines gab ihm noch zu denken. Fellmer Lloyd war nicht mehr in der Lage, Gucky auf telepathischem Wege zu erreichen, während auf der anderen Seite der Ilt seine telepathische Fähigkeit noch in unvermindertem Maße besaß. Fellmer fühlte sich müde und zerschlagen. Über ähnliche Symptome beklagte sich auch Ras Tschubai, der Teleporter. Er hatte versuchsweise ein paar Sprünge in die nähere Umgebung ausgeführt und war erschöpft zurückgekehrt. Es war, als gäbe es in dieser Gegend - und nirgendwo sonst auf EMschen - einen fremden Einfluß, der die Kraft aus den Mutanten sog.
Perry hatte sich vorgenommen, nach der Quelle dieses Einflusses zu suchen. Es war ihm ursprünglich nicht klar gewesen, in welche Richtung er sich zu wenden hatte. Aufs Geratewohl hatte er einen südlichen Kurs gewählt - denselben, dem die JAVA hatte folgen wollen, bevor sie auf so eigentümliche Art und Weise zum Absturz gebracht wurde.
Inzwischen jedoch stellte er fest, daß Ras Tschubais und Fellmer Lloyds Zustand sich verschlechterte. Es entstand ihnen kein körperlicher Harm; sie waren lediglich müde und abgespannt. Sie würden sich ausruhen können, sobald ein passabler Lagerplatz gefunden war. Inzwischen aber bewies ihm ihre zunehmende Müdigkeit, daß er sich auf der richtigen Spur befand.
Während des Fluges beobachtete er unablässig die Oberfläche der Felsformationen, die unter ihm
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