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106 - Das Ghoul-Imperium

106 - Das Ghoul-Imperium

Titel: 106 - Das Ghoul-Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ein paar Kunststücke vorführen, Shavenaar stand in der Tür, die Spitze war gegen mich gerichtet. Freund oder Feind? fragte ich mich insgeheim.
    Mr. Silver hatte zwar behauptet, Shavenaar würde mir nichts tun, aber konnte ich mich darauf verlassen? Meine Kehle wurde eng, und mein Mund trocknete aus.
    Ich hatte den Eindruck, von Shavenaar »angestarrt« zu werden. Unter meinem Hemd trug ich den Dämonendiskus, und ich überlegte mir in diesem Augenblick ernsthaft, ob ich diese starke Waffe nicht wenigstens herzeigen sollte, damit sich das Höllenschwert zu keiner »Unbesonnenheit« hinreißen ließ.
    »Shavenaar«, sagte Mr. Silver mit fester Stimme.
    Das Höllenschwert reagierte. Seine Klinge, die leicht fluoreszierte, wurde etwas heller.
    »Komm hierher!« verlangte der Ex-Dämon, und Shavenaar setzte sich langsam in Bewegung.
    Es kam auf mich zu. Meine Nervenstränge strafften sich. Mißtrauisch trat ich zur Seite und verfolgte den Weg des seltsamen Wesens. Shavenaar schwebte an mir vorbei, erreichte den Hünen und drehte sich. Das Höllenschwert bot dem Ex-Dämon seinen Griff an.
    Mr. Silvers Finger schlossen sich um diesen. Er schaute mich triumphierend an. »Was sagst du dazu? Shavenaar gehorcht mir wie ein gut dressierter Hund, ohne etwas von seiner Gefährlichkeit eingebüßt zu haben. Ich kann ihm meine Befehle auch auf telepathischem Wege übermitteln.«
    »Hört sich großartig an«, sagte ich und entspannte mich langsam. »Eigentlich hat die Geschichte nur einen einzigen Haken.«
    »Und der wäre?« fragte Mr. Silver.
    »Jeder, der den Namen dieser schwarzen Waffe kennt, kann sie sich untertan machen«, sagte ich. »So hieß es doch, oder?«
    Der Ex-Dämon nickte. »Richtig, Tony. Aber in erster Linie gehorcht das Höllenschwert seinem Besitzer, und der bin ich. Ich habe Shavenaar einen bestimmten Befehl gegeben.«
    »Welchen?« wollte ich wissen.
    »Das Höllenschwert darf nur jenen gehorchen, die mir genehm sind. Wenn zum Beispiel Atax käme und sich an meinem Schwert vergreifen würde, könnte er mit dem Namen der Waffe nichts anfangen.«
    »Shavenaar würde sich gegen Atax stellen?«
    »Gegen jeden, der mein Feind ist«, behauptete Mr. Silver. »Dafür habe ich gesorgt. Ich habe den Kreis derer, die Shavenaar gefahrlos Befehle erteilen dürfen, bewußt klein gehalten.«
    »Was ist mit Cuca?« fragte ich. »Könnte sie mit dem Höllenschwert irgend etwas anstellen?«
    Mr. Silver schüttelte den Kopf.
    »Und dein Sohn?« fragte ich.
    »Auch Metal hat keinerlei Befehlsgewalt über Shavenaar.«
    »Beruhigend zu wissen«, sagte ich. »Aber du«, sagte der Hüne. »Du kannst es heute erstmals wagen, Shavenaar zu berühren.«
    Ich lachte nervös. »Ich weiß nicht, ob ich das wirklich riskieren soll. Ehrlich gesagt, dieses Schwert ist mir noch nicht geheuer. Geschmiedet auf dem Amboß des Grauens für Loxagon, den Sohn des Teufels… Es wollte mich schon einmal töten. Erinnerst du dich nicht mehr?«
    »Doch, aber damit ist es vorbei. Ich habe eine Sperre errichtet. Shavenaar kann sich nicht mehr gegen dich wenden.«
    Ich grinste. »Das weißt du. Aber weiß das auch Shavenaar?«
    »Willst du’s nicht mal versuchen?« fragte der Ex-Dämon.
    »Besonders scharf bin ich nicht drauf.«
    »Mein Freund Tony Ballard entwickelt sich doch nicht etwa zum Feigling?« spottete Mr. Silver.
    »Dein Freund Tony Ballard ist bloß kein hirnverbrannter Idiot. Du könntest mit deiner Sperre nicht den gewünschten Erfolg erzielt haben. Ich habe keine Lust, von Shavenaar in Würfel geschnitten zu werden.«
    »Reizt es dich denn gar nicht, das Höllenschwert mal in der Hand zu halten?«
    »Hör mal, ich bin hier, weil ich dachte, du und Shavenaar würdet mir ein paar Kunststücke vorführen. Statt dessen willst du auf einmal mich durch den brennenden Reifen springen lassen«, erwiderte ich.
    »Ich werde dir jetzt etwas zeigen, das dich überzeugen wird, daß du von Shavenaar nichts mehr zu befürchten hast«, kündigte der Ex-Dämon an.
    Ich hob abwehrend beide Hände. »Keine Scherze auf meine Kosten, okay?«
    »Shavenaar!« sagte Mr. Silver rauh, und er wies dabei auf mich. »Töte ihn!«
    »Verdammt!« stieß ich entsetzt hervor. »Hast du den Verstand verloren, Silver?«
    Das Höllenschwert reagierte auf den Befehl. Es sauste auf mich zu und schwang hoch. Mir stockte der Atem, ich war wie gelähmt. Shavenaar holte zum tödlichen Hieb aus!
    ***
    Jubilee blieb ebenfalls stehen. Die Straße war menschenleer. Da war niemand,

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