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1061 - Die Macht der Rhein-Sirenen

1061 - Die Macht der Rhein-Sirenen

Titel: 1061 - Die Macht der Rhein-Sirenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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besser, je weiter die Klinge wanderte. Jane Collins glitt hinein in den Einfluß der Mystikerin. Sie konnte und wollte sich nicht wehren. Ihr Herz hatte sich geöffnet. Die Leichtigkeit war da, verbunden mit einem Gefühl der seltenen Glückseligkeit.
    Hildegarda trat zurück. Sie ließ die Klinge sinken, auf der kein Tropfen Blut schimmerte.
    »Du gehörst zu uns. Von nun ab gibt es für dich kein Zurück mehr. Du wirst tun, was ich dir sage. Nur ich und unsere Gemeinschaft zählt ab heute für dich. Es ist der Weg in die Glückseligkeit, den wir gemeinsam schreiten. Du, ich, die anderen. Ein neues Leben, ein Weg voller Wunder…«
    Janes Gesichtsausdruck hatte sich verändert. War er zunächst noch starr gewesen, so fingen die Lippen an zu zucken, und wenig später erschien darauf ein Lächeln.
    Sie war zufrieden, sehr sogar. Der Strom des Neuen floß warm durch ihren Körper. Ihre Gefühle schienen sich neu geordnet zu haben, ebenso wie ihre gesamte Existenz. Es war alles wunderbar. So leicht, keine Schwere mehr, das Gefühl, über allem zu stehen und alles zu können, hielt sie in seinen starken Armen.
    Es gab keinen Widerstand mehr. Und Amys Lächeln kam ihr jetzt so wunderbar vor. Aus Gegnerinnen waren Freundinnen geworden, die sich aufeinander verlassen konnten.
    Hildegarda war zufrieden. Sie streichelte über Janes Wangen hinweg. »Du fühlst dich gut?«
    »Ja, sehr.«
    »Das freut mich. Ich will einfach, daß es meinen Schwestern gutgeht. Von nun an wird es dir immer gutgehen, darauf kannst du dich verlassen. Du hast den richtigen Weg gewählt. Wir alle haben ihn gewählt. Wir alle sind jetzt zu Schwestern unseres großen Vorbilds Hildegard geworden. Wir können und dürfen uns freuen, denn auch wir werden teilhaben an ihrer Glückseligkeit.«
    »Ich möchte es«, flüsterte Jane. »Ich möchte einfach das Gute in die Welt bringen und das Böse ausmerzen.« Sie sprach so, als wäre sie schon immer bei der Gruppe gewesen, und sie freute sich auch über das Nicken der Hildegarda.
    Die Mystikerin trat zur Seite. Sie hatte ihre Pflicht getan. Jetzt überließ sie Jane den anderen Schwestern, damit diese sie in ihren Reigen aufnahmen.
    Wieder war es Amy, die sich um Jane kümmerte. Sie glitt auf das neue Mitglied zu. Legte ihre Arme um sie, drückte sie an sich und streichelte Jane.
    »Wir werden noch in ihrem Sinne handeln. Wir gehören alle zu einer großen Familie. Hildegarda ist die Mutter, aber auch sie ist nur eine Empfängerin der Worte und der Hoffnung. Der Geist der Hildegard steckt in ihr. Er steckte auch in ihrer Waffe. Er ist einfach überall, und er wird uns führen. Er hilft uns dabei, die Gesetze der Erde zu überwinden. Du mußt es spüren, Jane. In dir selbst. Diese Leichtigkeit, die plötzlich vorhanden ist. Die uns hilft, die Grenzen zu überwinden. Eine neue Kraft läßt uns auf dem Wasser gehen oder schweben. Das alles haben wir ihr zu verdanken, und wir werden weiter, immer weiter gehen, denn niemand wird da sein, um uns stoppen zu können. Wichtig ist das Vertrauen. Das Vertrauen in Hildegard und Hildegarda. Hast du gehört?«
    »Ja, habe ich.«
    »Wir werden noch hier warten. Es ist unser Versteck. Erst bei Anbruch der Dunkelheit werden wir es verlassen und hinunter zum Fluß gehen, um ihn zu überqueren. Die Nacht gehört uns. Die Nacht, in der all das Gute schläft und Platz geschaffen hat für das Böse, werden wir als Deckung ausnutzen, um diejenigen zu bestrafen, die sich dem Bösen und damit der Hölle hingegeben haben. Und du bist dabei…«
    »Ja«, sagte Jane Collins, »ich bin dabei…«
    ***
    Eigentlich war es den Wellen zu verdanken gewesen, daß der Tote in die Höhe geschwemmt worden war. Seine Leiche war unter einem Anleger versteckt gewesen, doch der von einem beladenen Schiff verursachte Wellengang hatte den Toten dann freigespült.
    Spaziergänger hatten ihn sehr schnell entdeckt und die Polizei alarmiert.
    Auf der Straße standen die Wagen und am Ufer in Leichennähe hielten sich die Beamten auf. Die Mordkommission war noch nicht eingetroffen. Sehr schnell hatte man festgestellt, daß dieser Mann nicht einfach nur ertrunken, sondern durch einen Stich in die Brust ums Leben gekommen war.
    Nach unserer Rückkehr in die kleine Stadt war uns die Szene am Ufer aufgefallen. Nichts hielt uns mehr zurück. Da Harry Stahl bei den Beamten bekannt war, durften wir hinter die Absperrung und zu den ratlosen deutschen Kollegen.
    Das Fragen überließ ich Harry. Die Leiche hatten wir

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