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1061 - Die Macht der Rhein-Sirenen

1061 - Die Macht der Rhein-Sirenen

Titel: 1061 - Die Macht der Rhein-Sirenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte sie das Messer gekippt, und so wies die Spitze der Klinge direkt auf Janes Körper.
    Ein Ruck, ein Stich, und sie war tot!
    Es kam der Anfall der Angst. Das war wie ein Sturm, der sie überfiel. Das Zittern war nicht zu vermeiden, und Jane wartete darauf, daß ihr die Klinge in den Leib gestoßen wurde. Mit dieser Waffe war auch der Zuhälter Rocco umgebracht worden.
    Hildegarda stieß zu.
    Nur kurz!
    Eine Berührung, nicht mehr.
    Jane Collins spürte sie. Sie zog ihren Bauch ein, sie verkrampfte sich, und sie wartete darauf, Blut aus der Wunde fließen zu sehen, aber sie hatte Glück. Die Klinge war zwar durch das dünne Top gedrungen, hatte auch die Haut berührt, aber mehr war nicht geschehen. Kein Ritzer, kein Blutstropfen. Hildegarda beherrschte die Waffe meisterhaft, eine Könnerin.
    Jane atmete auf. Die Spannung blieb trotzdem. Es war nur eine kurze Erleichterung. Sie schaffte es auch nicht mehr, sich auf sich selbst zu konzentrieren. Die Mystikerin sprach sie an. In ihrer Stimme lag ein Timbre, das Jane Collins zwang, sich auf die Person zu konzentrieren.
    »Ich hätte dich töten können. Es liegt allein in meiner Hand. Du wirst jetzt deine Waffe fallen lassen. Wenn nicht, werde ich dich töten müssen. Dieser Dolch, er aus dem Gebein einer mächtigen Ordensfrau besteht, kann dich töten. Er kann dich auch zu uns bringen. Hast du das verstanden?« Sie drückte die Spitze wieder gegen Janes Leib.
    Die Detektivin nickte.
    »Dann weg mit der Waffe!«
    Jane öffnete die Hand. Die Beretta rutschte an ihrer feuchten Handfläche entlang und fiel zu Boden. Der dabei entstehende Laut störte Jane. Er klang wie ein Widerhall ihres normalen Lebens. Darum kümmerten sich die anderen nicht. Die acht Frauen hatten den Kreis noch dichter gezogen. Hildegarda und Jane bildeten dabei den Mittelpunkt. Amy Steel schaute an der Schulter der Mystikerin vorbei. Sie lächelte. Ihr Blick war fest auf Jane gerichtet, als wollte sie ihr damit Mut machen.
    Hildegarda war zufrieden. Im diffusen Licht der Höhle schien ihr Körper wegzuschwimmen. Sie sprach Jane an und bewegte dabei ihre Waffe. »Es ist für mich ein heiliger Dolch, eine geweihte Waffe. Sie kann töten, aber sie kann auch heilen und dafür sorgen, daß du eine von uns wirst. Dazu habe ich mich entschlossen. Du sollst zu uns gehören. Ich will das, alle wollen das, und es wird kein Weg mehr daran vorbeigehen. Ich werde dich durch diese Waffe in unseren Kreis aufnehmen. Du wirst das gleiche erleben, was auch die anderen schon durchgemacht haben, und du wirst die Freude spüren, die dich anschließend erfüllt.«
    Jane hatte jedes Wort verstanden. Sie fragte sich allerdings, ob sie noch mit normalem Verstand zugehört hatte. Eigentlich nicht. Wenn sie normal gewesen wäre, hätte sie dagegen angehen müssen. Sich wehren, versuchen, dagegenzuhalten. Das alles hatte sie nicht getan, und sie hatte sich auch nicht auf ihre in ihr schlummernden Hexenkräfte verlassen können. Letzte Reste, die sich in Streßlagen bemerkbar machten und für eine Abwehr sorgten.
    Nichts von dem trat ein. Hildegarda war einfach zu stark. Die Aura strahlte ab, und Jane Collins konnte nichts dagegen unternehmen.
    Hildegarda bewegte ihre rechte Hand und damit auch das Knochenmesser. Jane zuckte noch einmal kurz zusammen, als sie die Spitze auf ihrer Haut spürte. Die Kleidung war so dünn, daß sie nichts abhielt, und die Spitze blieb nicht nur auf einer Stelle. Hildegarda bewegte sie. Das Messer glitt höher. Jane spürte es auf ihrer Haut. Das Top wurde zerschnitten, darum kümmerte Jane sich nicht. Auch als der Stoff auseinanderklaffte und ihre Haut blank lag, konnte sie nichts dagegen tun und wollte es auch nicht, denn schon seit der ersten Berührung war sie von einem völlig anderen Gefühl befallen worden, das sich auch jetzt nicht stoppen ließ und sich sogar noch verstärkte.
    Sie konnte nicht sagen, ob das Gefühl gut oder schlecht war. Vielleicht angenehm. Eine gewisse Wärme, die von der Klingenspitze ausging und durch ihren Körper fuhr. Dabei verfolgte sie genau den Weg des Messers. Es glitt zwischen ihren Brüsten hindurch, ohne sie zu verletzen. Es war für Jane Collins einfach wunderbar, dies erleben zu dürfen. Sie fühlte sich so frei und locker. Irdische Probleme waren nicht mehr vorhanden.
    Ein neuer und frischer Strom durchrann ihren Körper. Es tat einfach gut, dies erleben zu dürfen. Es war für sie wie ein kleines Wunder, das sie in sich hineinsaugte. Es ging ihr immer

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