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1062 - Station der Porleyter

Titel: 1062 - Station der Porleyter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufklang und etwas Unverständliches sagte, formte sich in der Dunkelheit vor ihm das riesige Gesicht eines Protosimianers mit dem für die Sapienten dieser Gattung typischen schmalrückigen Riechorgan, den relativ dicht beieinander stehenden, in Gesichtshöhlen befindlichen Augen, dem Lippenpaar unter dem Riechorgan und den muschelförmigen anliegenden Ohren.
    Die Stimme verstummte. Dunkelheit legte sich über das Gesicht und brachte es zum Verschwinden.
    Sagus-Rhet befand sich wieder vor dem Rohrstück. Er zog seine Subatomar-Taster aus der Öffnung und richtete seine Augen auf Kerma-Jo.
    „Hast du etwas gesehen?" erkundigte er sich.
    „Nein, ich hörte nur eine Stimme", antwortete Kerma-Jo. „Leider habe ich auch diesmal nichts verstanden."
    „Und ich war nicht für kurze Zeit verschwunden?"
    „Nein, du standest immer dort."
    „Dann war es nur eine Illusion, die auf meine Subatomar-Taster wirkte", erklärte Sagus-Rhet. „Ich sah mich in einer hellblau strahlenden Sphäre - und während die Stimme sprach, formte sich in der Dunkelheit vor mir das Gesicht eines Sapienten der Protosimianer."
    „Wahrscheinlich auch eine Illusion", meinte Kerma-Jo. „Aus deinen Worten entnehme ich, daß das Gesicht keinem Angehörigen der befreundeten protosimiartischen Völker gehörte."
    „Das ist richtig", sagte Sagus-Rhet. „Es hatte eine entfernte Ähnlichkeit mit dem Gesicht eines Nindros, aber die Nindros haben weiße Haut mit winzigen schwarzen Punkten, während dieses Gesicht eine schwach rötliche Bräune besaß, wie es bei keinem uns bekannten Volk vorkommt. Aber davon abgesehen, frage ich mich, welche Aussagekraft diese Illusion haben soll."
    „Vielleicht sind die Porleyter Protosimianer", meinte Kerma-Jo.
    „Ich weiß es nicht", erwiderte Sagus-Rhet. „Aber es erscheint mir unwahrscheinlich, daß sie einen so aufwendigen technischhyperphysikalischen Aufwand treiben würden, nur um sich selbst vorzustellen. Dazu hätte eine Statue oder eine simple dreidimensionale Projektion genügt."
    „Das hätte auch zur Vorstellung einer anderen protosimianischen Gattung genügt", wandte Kerma-Jo ein.
    „Zweifellos", gab Sagus-Rhet zu. „Der große Aufwand, der zur Erzeugung einer solchen Illusion gehört, soll dann vielleicht die große Bedeutung unterstreichen, die die Porleyter der darin enthaltenen Information beimessen."
    „Wir wüßten es, wenn wir die Sprache verstünden, in denen der verable Teil der beiden Informationen gegeben wurde", erklärte Kerma-Jo. „Da wir sie nicht verstehen, werden wir auch nicht begreifen, welcher Sinn hinter der Illusion verborgen ist."
    „So wird es wohl sein", erwiderte Sagus-Rhet enttäuscht. „Gehen wir weiter!"
    Sie erreichten das Ende der Schneise, ohne noch etwas zu entdecken, das ihnen bedeutend vorgekommen wäre.
    „Vielleicht gibt es in diesem blauen Sektor überhaupt keine Informationen, die für uns bedeutungsvoll wären", meinte Kerma-Jo. „Wie wäre es, wenn wir über diese freischwebende Straße in den in Grün gehaltenen Sektor gingen?" Er deutete mit einem Greifarm seines Nuguun-Keels auf eine in kühnem Bogen abwärts geschwungene Straße, die zirka vierzig Längeneinheiten tiefer auf einer Ebene endete, deren Boden und deren Kammern in einem dunklen Grün gehalten waren, das allerdings im Unterschied zum blauen Sektor das Scheinwerferlicht nur schwach reflektierte.
    „Warum nicht!" gab Sagus-Rhet zurück.
    Er betrat die Straße, deren weit ausholender Bogen es erlaubte, in die vierzig Einheiten tiefer liegende Ebene zu gelangen, ohne ein störendes Gefalle überwinden zu müssen.
    Nach wenigen tausendstel Tagen standen er und Kerma-Jo vor dem grünen Sektor. Der Zugang wurde ihnen jedoch von einem Netz aus tropfenförmigen Gebilden versperrt, die eben erst an langen leuchtenden Fäden vom Kunsthimmel herabgelassen worden waren.
    „Das ist eindeutig ein Zeichen, daß wir den grünen Sektor nicht betreten dürfen", sagte Kerma-Jo. „Ich möchte wissen, wo diese Gebilde vorher waren. Ich jedenfalls habe am Kunsthimmel keine leuchtenden Fäden gesehen. Und wie dünn sie sind! Höchstens ein paar tausendstel Einheiten stark."
    „Ihr Leuchten wird eben erst eingesetzt haben", erwiderte Sagus-Rhet und lauschte den melodischen Lauten, die entstanden, wenn die an zitternden Leuchtfäden hängenden Tropfen zusammenstießen. „Mir kommt es nicht so vor, als könnte dieser Vorhang uns aufhalten oder als sollte er uns davor warnen, weiterzugehen."
    „Jetzt kommt es

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