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1062 - Station der Porleyter

Titel: 1062 - Station der Porleyter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gedacht. Er fragte sich, wie sie beide darauf gekommen waren, denn dem Schlangenbaum war nicht anzusehen, wie alt er war. Er kam schließlich zu dem Schluß, daß es eine Art Aura geben mußte, die dem Schlangenbaum unsichtbar anhaftete und bei Besuchern keinen Zweifel daran aufkommen ließ, daß er älter war als die Ausstellungsstücke des blauen Sektors.
    Sagus-Rhet wandte sich der gegenüberliegenden Kammer auf der linken Seite der Schneise zu.
    Verwundert schaute er auf die große transparente Kugel, die darin schwebte, und auf die glitzernden Kristalle darin.
    Kerma-Jo ging an ihm vorbei und schob seinen Vorderkörper in die Kammer. Plötzlich bewegten sich die Kristalle in der Kugel, bildeten Formationen, die seltsame, rätselhafte Symbole darzustellen schienen - und formierten sich sofort wieder neu.
    Dazu erklang abermals die bekannte, metallisch nachhallende Stimme, die etwas erklärte, was die beiden Dargheten nicht verstehen konnten.
    „Ich kann nichts damit anfangen", erklärte Kerma-Jo niedergeschlagen.
    „Aber auch davon geht etwas aus, das keinen Zweifel an dem hohen Alter des Objekts aufkommen läßt", sagte Sagus-Rhet. „Vielleicht trifft das für alle Ausstellungsstücke im grünen Sektor zu."
    Diese Vermutung bestätigte sich, als sie den Inhalt weiterer Kammern inspiziert hatten.
    Allen Objekten haftete die unbegreifliche Aura an, die den Betrachter davon überzeugte, daß sie uralt waren. Außerdem waren sie feiner gearbeitet als die Objekte des blauen Sektors. Teilweise wiesen sie außerordentlich komplizierte Details auf.
    Aber mit Ausnahme des Schlangenbaums vermochten die beiden Dargheten absolut nichts mit ihnen anzufangen. Sie lagen weit jenseits ihrer Vorstellungskraft, und sie bemühten sich vergeblich, das, was sie sahen, länger als wenige tausendstel Tage zu behalten. Ihre Gehirne konnten von dem, was keine Assoziationen zu Vertrautem oder wenigstens Bekanntem hervorrief, nichts speichern. Alles, was für kurze Zeit blieb, waren schemenhafte Netzhauteindrücke, die schnell wieder verblaßten.
    Sagus-Rhet und Kerma-Jo kamen davon ab, sich jedes Ausstellungsstück genau anzusehen und sich Gedanken über seine Bedeutung zu machen, geschweige denn, sie mit ihren Subatomar-Tastern zu untersuchen. Sie fürchteten, dabei den Verstand zu verlieren. Deshalb bewegten sie sich so schnell wie möglich an den Kammern vorbei und hielten nur selten an, um etwas näher zu untersuchen.
    Sie hatten die Mitte der dritten Schneise im grünen Sektor erreicht, als sie überrascht vor einer Kammer stehenblieben, die erheblich größer war als alle bisherigen. Das war es jedoch nicht, was die Dargheten zum Stehen bleiben veranlaßte, sondern das dampfende Wasser in dem zu einer Mulde umgeformten Boden.
    „Wasser!" dudelte Sagus-Rhet entzückt. „Endlich wieder warmes Wasser!"
    Weder er noch Kerma-Jo konnten bei diesem Anblick widerstehen. Sie ließen ihre Nuguun-Keels aufklappen, stiegen aus und stürzten sich in das so lange entbehrte Element, das ihnen eine Aufwärmung der allmählich bedenklich abgekühlten Haut versprach.
    Um so schlimmer war ihr Entsetzen, als das vermeintliche Wasser sich als viskose Substanz erwies, die ein erschreckendes Eigenleben besaß und vor ihnen bis auf den Grund der Mulde zurückwich, um dann über ihnen zusammenzuschwappen.
    Sie wären verloren gewesen, denn die Substanz verklebte ihre Atemlöcher - und in der kurzen Zeitspanne, die ihnen bis zum Erstickungstod verblieb, hätten sie aus dem gefährlichen Wesen mit Hilfe der Materie-Suggestion kein harmloses machen können.
    Aber nach weniger als einem tausendstel Tag spie das Wesen sie mit heftigem konvulsivischem Zucken Wieder aus. Sie fanden sich außerhalb der Kammer wieder und sahen, daß das viskose Lebewesen sich verzweifelt zusammenballte und dann wieder auseinander floß.
    Die Ursache dafür waren ihre sechs Tripliden, die sich auf das Wesen gestürzt hatten und ungeachtet der Gefahr, die ihnen gedroht hätte, wenn das Wesen nicht in Panik geraten wäre, die klebrige Substanz in sich hineinschlangen.
    Als Sagus-Rhet und Kerma-Jo sich von dem grauenhaften Schock erholt hatten, den ihnen die unmittelbare Nähe des Todes versetzt hatte, riefen sie ihre Tripliden zurück. Sie wollten den Tod des viskosen Lebewesens nicht, obwohl es nicht gezögert hatte, sie selbst tödlich zu bedrohen. Rachegefühle waren Dargheten unbekannt.
    Doch die schlimmste Auswirkung des Schocks kam, noch bevor sie wieder ihre Nuguun-Keels

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