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1062 - Station der Porleyter

Titel: 1062 - Station der Porleyter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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würde.
    Ungläubig musterte er den Datensichtschirm, der anzeigte, daß der Zweier in geringer Entfernung an einem Weißen Zwerg vorbeiraste, bei dem die vollständig entartete Materie seines Kernes räumliche Struktur angenommen hatte, das heißt, einen Kristall bildete. Er hatte nicht gewußt, daß so etwas möglich war.
    Doch seine Aufmerksamkeit wurde gleich darauf wieder vom Anblick der dicht beieinander stehenden Sterne des Zentrums des Kugelsternhaufens beansprucht. Sie verbreiteten eine unerhörte Lichtfülle, und die vielen kurzzeitig Veränderlichen dort erweckten den Eindruck, als flackerte das gesamte Zentrum.
    Er fürchtete sich davor, dort hineinzufliegen - nicht nur wegen der Gefahren, die dort auf ihn und seinen Partner lauern mochten, sondern auch deshalb, weil er plötzlich daran zweifelte, daß es ihnen gelingen könnte, den Porleytern, wenn sie sie gefunden hatten, die geheimen Aufzeichnungen abzunehmen, die sie der Seth-Apophis gestohlen hatten.
    Im nächsten Augenblick wurde ihm bewußt, daß es keinen Grund für ihn und Kerma-Jo gab, sich zu fürchten oder sich hilflos zu fühlen. Ihre Superintelligenz würde auf geheimnisvolle Weise immer bei ihnen sein und sie führen, so daß ihr Mangel an Erfahrungen dadurch ausgeglichen würde.
    Gleichzeitig wußte er schlagartig, daß böse Feinde der Seth-Apophis im Versteck der Porleyter aufgetaucht waren, Feinde, die sich mit den verbrecherischen Porleytern verbündet hatten. Diesen Feinden galt es zuvorzukommen.
    Zwar waren Begriffe wie Verbrecher, Verbrechen und verbrecherisch für ihn wie für alle Dargheten bloße Theorie, die aussagte, daß, es Völker gab, deren Angehörige zum Teil fähig waren, anderen Intelligenzen materiellen und gesundheitlichen Schaden zuzufügen, aber sein Vertrauen in ihre Superintelligenz war so groß, daß er nicht lange nachdachte, sondern ihre Aussage als gegeben hinnahm.
    Er entspannte sich - und gleich darauf stürzte der Zweier durch das künstlich erzeugte Schwarze Loch und raste durch den Hyperraum auf den Punkt zu, an dem er wieder in den Normalraum zurückfallen würde. Es kam ihm nicht (mehr) in den Sinn, nach einer Antwort auf Kerma-Jos Frage zu suchen, denn er wußte, daß sein Partner das gleiche Wissen übermittelt bekommen hatte wie er - und damit auch die Antwort auf seine Frage.
     
    *
     
    Sagus-Rhet und Kerma-Jo erkannten gleich nach dem Rücksturz in den Normalraum, daß etwas nicht stimmte. Eine relativ kleine gelbe Sonne, die nach der Überlichtflug-Programmierung weit links liegen sollte, stand genau vor dem Bug des Zweiers - und zwar so nahe, daß sie nicht mehr zu überschauen war.
    „Eine neue Falle der Porleyter!" dudelte Kerma-Jo voller Angst. „Wir verglühen!"
    Die Angst hatte Sagus-Rhets Körper erstarren lassen. Offenbar hatten die hyperenergetischen Felder einer weiteren Barriere der Porleyter den Kurs des Schiffes innerhalb des Hyperraums verändert, so daß es unmittelbar vor einer Sonne in den Normalraum zurückgestürzt war.
    Doch dann dachte er daran, daß sie sich noch nicht innerhalb der Sonnenatmosphäre befanden und daß es ihnen mit Hilfe der präparierten Aggregate vielleicht gelingen würde, der gewaltigen Schwerkraftwirkung der Sonne zu entkommen.
    Seine Tastfühler berührten mehrere Sensorpunkte auf der Schaltkonsole. Das Schiff vibrierte, als sich gleichzeitig die Zapfstrahler und die Gravofeld-Projektoren aktivierten und infolge ihrer Veränderungen auf das Doppelte der früheren Höchstleistung geschaltet wurden.
    Ein starkes Schwerkraftzentrum baute sich schräg über dem Zweier auf, stark genug, um die Schwerkraftwirkung der Sonne zu kompensieren und das Schiff mit großer Gewalt an sich zu ziehen, während es sich schräg aufwärts von der Sonne entfernte. Sein ungeheurer Energieverbrauch wurde aus den Speichern gedeckt, die ihrerseits von den Gravofeld-Projektoren mit jener Hyperenergie versorgt wurden, die jede Sonne produzierte. In diesem Fall wurde die Hyperenergie der Sonne angezapft, die sie zu verschlingen drohte.
    Als Sagus-Rhet den Anzeigen des Datensichtschirms entnahm, daß die Zapfstrahler mehr Hyperenergie aufnahmen, als die Gravofeld-Projektoren zum Aufbau des Schwerkraftzentrums benötigten, schaltete er den Schutzschirm ein.
    Keinen zehntausendstel Tag zu früh, denn das Schiff entfernte sich zwar von der Sonnenoberfläche, gleichzeitig aber wurde es vom Schwerkraftzentrum vor und über ihm auf die zerfaserten glühenden Gasmassen einer

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