Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1063 - Die Nacht vor Walpurgis

1063 - Die Nacht vor Walpurgis

Titel: 1063 - Die Nacht vor Walpurgis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
bestimmte Person.
    Zora brauchte Jane nichts zu sagen und die Person nicht vorzustellen. Die Detektivin wußte auch so, wem sie hier gegenüberstanden.
    Es war Wikka, die Königin der Hexen…
    ***
    Und dann kam das Erwachen!
    Ich möchte nicht immer wiederholen, daß mir dieser Zustand und dieses Gefühl bekannt vorkamen, aber dem war eben so. Das Aufsteigen aus einer Tiefe, in die ich nicht freiwillig hineingefallen war. Das Lösen von der Dunkelheit, die ersten Gefühle, die mich wie Signale erreichten.
    Vor allen Dingen am Kopf und im Nacken. Dort empfand ich den ersten Schmerz. Er breitete sich in Stichen aus, die von dieser Stelle her bis hinein in meine Stirn zuckten.
    Sie munterten mich zwar nicht auf, aber sie zwangen mich dazu, mich mit meiner Situation zu beschäftigen und nicht nur mit der Gegenwart, sondern auch mit dem, was geschehen war.
    Fest stand, daß ich mich hatte überrumpeln lassen. Und zwar von einer Person, der ich bisher vertraut hatte. Mein Fehler, das gab ich zu, obwohl ich kurz vor dem Niederschlag nicht mehr so von der Loyalität des Kevin White überzeugt gewesen war.
    Ich hätte besser aufpassen müssen. Statt dessen lag ich auf dem Boden und hielt meine Augen noch geschlossen. Das sollte auch vorerst so bleiben. Ich bemühte mich auch, jegliche Geräusche zu unterlassen. So drang auch kein Stöhnen aus meinem Mund.
    Liegenbleiben und warten…
    Ich konnte mir auch nicht vorstellen, daß man mich allein gelassen hatte. Natürlich dachte ich an den Keller und auch an den dort stehenden Spiegel.
    Er war das Zentrum gewesen. Kein normaler Spiegel. Er mußte eines der Dimensionstore darstellen, die sich überall auf dem Erdball verteilten.
    Ich war zwar auf den Bauch gefallen, lag aber nicht direkt darauf, sondern etwas zur Seite gedreht. Ich versuchte es mit einem leichten Zwinkern, um herauszufinden, an welcher Stelle ich zu Boden gefallen war. Mein Blick fiel auf das Ende des Spiegels, vor dem ich lag.
    Dann hörte ich Schritte.
    Sofort schloß ich die Augen. Wer immer sich auch in meiner Nähe aufhielt, er sollte nicht merken, daß ich bereits bei Bewußtsein war.
    Obwohl mir mein Kopf trotz der Schmerzstiche dumpf und wie in Watte eingepackt vorkam, gelang es mir, herauszufinden, in welche Richtung sich die Person bewegte.
    Sie war aus einer gewissen Entfernung gekommen. Zuerst mit schnellen Schritten, die dann langsamer geworden waren.
    Unter den Sohlen schien der Schmutz zu knirschen. Auch die Geräusche nahmen ab, und wenig später verstummten sie ganz. Der andere stand dicht neben mir, das konnte ich sogar riechen. Es war tatsächlich der Körpergeruch eines Menschen, und er war mir beileibe nicht unbekannt.
    Kevin White stand neben mir.
    Ich blieb ruhig. Er sollte auf keinen Fall merken, daß ich bereits wieder erwacht war. Mir war klar, daß er etwas vorhatte. Aus einem Verbündeten war ein Feind geworden.
    Es war zu hören, wie er sich bückte oder in die Hocke ging, denn seine Knochen knackten leise. Wenig später strich eine säuerlich riechender Atem über mein Gesicht. Er war also dicht bei mir.
    Eine Hand umfaßte meine rechte Schulter. Da ich auf der linken Seite lag, war sie frei.
    Kevin White rüttelte mich durch. Dabei hatte er fest zugegriffen, damit ich ihm nicht wegrutschte.
    Ich spielte mit und setzte ihm keinen Widerstand entgegen. Es gelang mir tatsächlich, ihn zu täuschen und wütend zu machen, denn ich hörte ihn fluchen.
    Dann ließ er mich los.
    Aber er zog sich nicht zurück, denn wenige Sekunden später erwischte mich der kalte Druck an der Stirn. Ich brauchte nicht zu raten, was mich da berührt hatte. Es war die Mündung einer Waffe.
    Da ich den Druck der eigenen Beretta nicht mehr spürte, war mir klar, daß Kevin White mich entwaffnet hatte.
    »Soll ich abdrücken?« keuchte er. »Soll ich dich erschießen. Ich könnte es tun. Zora würde sich bestimmt darüber freuen. Sie hat mich öfter besucht. Wir haben uns hier unten getroffen. Ich habe viel von ihr erfahren. Vor allen Dingen viel über Jane Collins, die unbedingt wieder zurückgeholt werden muß, weil sie sehr wichtig ist. Dein Pech, daß du mitgekommen bist, denn du warst nicht vorgesehen.« Er lachte über sich selbst oder über seinen Plan. »Es war doch herrlich, wie ich dich getäuscht habe, Sinclair, einfach super.«
    Während seiner Worte, die ich sehr interessant und informativ fand, war die Waffenmündung nie von meiner Stirn gewichen. Sie war nur etwas hin- und hergerutscht.
    Er

Weitere Kostenlose Bücher