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1063 - Ein Hauch von Leben

Titel: 1063 - Ein Hauch von Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lippen und legte die Spitze des rechten Mittelfingers gegen den Nasenrücken.
    „Du trägst einen Zellaktivator", überlegte er. „Durch ihn wurde das Gift sehr schnell umgewandelt und konnte deshalb schon nach kurzer Zeit nicht mehr als solches nachgewiesen werden. Obwohl..."
    Er zögerte, als er sich der Tragweite des Gedankens bewußt wurde, der ihm eben durch den Kopf geschossen war. Fast fürchtete er sich davor, ihn auszusprechen.
    Gucky wurde jedoch sofort hellhörig.
    „Obwohl... was?"
    Rhodan biß die Zähne so fest aufeinander, daß die Wangenknochen sichtbar hervortraten. Er war mentalstabilisiert, und das hinderte selbst einen so perfekten Telepathen wie Gucky daran, seinen Gedankeninhalt auszuloten. Aber auch ohne dieses Hilfsmittel begann der Mausbiber zu ahnen, was ihn beschäftigte.
    „Du wolltest sagen", riet er, „daß der Zellaktivator jedes Gift sofort neutralisieren müßte ..."
    Rhodan hob zustimmend die Hand.
    „Normalerweise dürften Beschwerden, wie du sie hattest, gar nicht erst auftreten."
    Er sah in die Augen seines kleinen Freundes, aber da war keine Spur von Bestürzung oder gar Panik festzustellen. Marcello Pantalini wirkte dagegen unruhig; er schwieg jedoch.
    „Also funktioniert das Ding nicht richtig", folgerte Gucky. Er bemühte sich, betont gelassen zu wirken, obwohl er die Problematik zweifellos erkannte. Mit einer Hand strich er sich über die Brust, wo das lebenserhaltende Gerät unter seiner Freizeitkombination verborgen war. „Dagegen müssen wir etwas tun, Perry. Ich bin auf dieses Wunderei angewiesen."
    Rhodans Lippen wurden zu einem schmalen Strich. Ruckartig stand er auf.
    „Keine voreiligen Schlüsse!" warnte er, obwohl er selbst bereits keinen Zweifel mehr hegte. Die Zusammenhänge waren zu deutlich. „Bevor wir sicher sein können, müssen wir uns Gewißheit verschaffen."
    „Du bist lustig", beklagte sich der Mausbiber. „Wie willst du dir über die Fehlfunktion eines Geräts Gewißheit verschaffen, wenn es im Moment hervorragend arbeitet? Willst du auf den nächsten Aussetzer warten?"
    „So meinte ich es nicht." Rhodan war noch nicht gewillt, seine Überlegungen preiszugeben. Auffordernd reichte er Gucky die Hand. „Bringst du mich in meine Kabine?
    Dort werde ich dir alles erklären."
    „Weil du es bist..."
    „Dich möchte ich bitten", wandte Rhodan sich an den Kommandanten, „vorerst nichts darüber verlauten zu lassen, was hier besprochen wurde. Es könnte die Leute beunruhigen, und das wiederum dürfen wir uns zur Zeit nicht leisten."
    Er sah noch, wie Marcello nickte, dann packte Gucky seine Hand und teleportierte.
    Einen Sekundenbruchteil später rematerialisierten sie in Rhodans Kabine.
    „Schieß los!" forderte der Mausbiber ungeduldig. „Was wolltest du mir erklären?"
    „Warte noch."
    Rhodan ging zum Interkomanschluß und stellte eine Verbindung mit Geoffry Abel Waringer her. Auf der Projektionsfläche entstand ein dreidimensionales Abbild des Wissenschaftlers.
    „Hallo, Perry", grüßte er. Seine Schwäche schien er überwunden zu haben. „Was kann ich für dich tun?"
    „Ich möchte von dir wissen, ob deine Übelkeit vorhin mit dem Zellaktivator zusammenhängen könnte."
    Geoffry lachte. Wahrscheinlich hatte er den Sinn der Frage gar nicht erfaßt.
    „Du bist sehr direkt, alter Freund."
    „Das ist auch nötig", versetzte Rhodan. „Also - wie ist deine Antwort? Kann es sein, daß der Aktivator unregelmäßig arbeitet?"
    Plötzlich begriff der Wissenschaftler. Sein Gesicht versteinerte sich.
    „Ich gebe zu, so weit noch nicht gedacht zu haben. Meine Beschwerden legten sich rasch, deshalb war die Sache für mich erledigt. Wenn du jedoch so konkret fragst..." Er schluckte schwer. „Ich halte es zumindest nicht für ausgeschlossen."
    „Gut - nehmen wir das einmal als gegeben an", fuhr Rhodan fort. „Ist es möglich, daß eine Störung der Aktivatortätigkeit auch andere Symptome hervorruft? Magenkrämpfe zum Beispiel, oder" - er dachte an Jen Salik - „Konzentrationsschwäche?"
    Geoffry war sichtlich verstört. Er wußte, welche Konsequenzen Feststellungen dieser Art haben mußten.
    „Ich denke... ja. Das heißt, zumindest müßten wir es in Betracht ziehen."
    ,^Danke. Damit weiß ich fürs erste genug."
    „Moment mal!" rief der Wissenschaftler, als er merkte, daß sein Freund das Gespräch beenden wollte. „Würdest du mir bitte erklären, was eigentlich los ist?"
    „Später, Geoffry. Laß dir darüber keine grauen Haare

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