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1063 - Ein Hauch von Leben

Titel: 1063 - Ein Hauch von Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß für ihr Wohlergehen auch dann gesorgt wurde, wenn die DAN PICOT ihren Auftrag fortführte, ja daß die Erfüllung dieses Auftrags sogar von ihrer gesundheitlichen Verfassung abhängig gemacht wurde - in dem Maß gelang es ihnen auch, die persönlichen Interessen hinter die universellen Belange der Allgemeinheit zu stellen.
    Sie wußten außerdem alle, daß Perry Rhodan nicht der Mann war, der sich dazu hinreißen ließ, einer Idee oder einem Ziel auf Kosten seiner Freunde nachzujagen. Im Gegenteil - ein Menschenleben galt ihm mehr als alles andere, und keines würde er leichtfertig aufs Spiel setzen. Das Vertrauen in ihn war in dieser Hinsicht groß. Es gab letztlich den Ausschlag.
    Innerhalb kurzer Zeit wandelte sich die Stimmung unter den Anwesenden zu seinen Gunsten. Er glaubte es förmlich zu spüren. Aus der anfänglich ablehnenden Haltung wuchs allmählich respektvolle Zustimmung.
    „Wenn ich daran denke", sagte Geoffry Abel Waringer, „wie wenig wir bis jetzt erreicht haben und wie wichtig es ist, dem georteten Impuls nachzugehen..."
    „Dann bist du mit von der Partie!" plapperte Gucky dazwischen. „Nicht wahr?"
    Geoffry nickte bestimmt.
    „Allerdings!"
    Es hörte sich an, als spräche er für alle Aktivatorträger.
    „Okay", ließ sich nun auch Ras Tschubai vernehmen. „Ich glaube, du hast uns überzeugt."
    Rhodans Blick wanderte über die Gesichter der anderen. Keiner von ihnen machte Anstalten, zu widersprechen, obwohl sie sich alles andere als wohl fühlten und weiterhin von den Symptomen der unregelmäßigen Aktivatortätigkeit geplagt wurden.
    Bevor Rhodan Gelegenheit fand, den Freunden für deren Haltung zu danken, schlug der Melder des Interkoms an. Von seinem Sessel aus aktivierte Rhodan die Verbindung. Im Projektionsfeld erschien das dunkelhäutige Antlitz des Ersten Stellvertretenden Kommandanten.
    „Ich wollte nicht stören", entschuldigte er sich, als er sah, daß er mit seinem Anruf mitten in eine Besprechung geplatzt war.
    „Du störst nicht", versicherte Rhodan. „Was gibt es?"
    „Die DAN PICOT hat den Linearraum verlassen und fliegt in das Impuls-System ein", berichtete Nuru Timbon. Er lächelte verhalten. „Ich dachte mir, du könntest dich dafür interessieren."
    Rhodan schaltete sofort um. Eben noch mit den Nöten der Aktivatorträger befaßt, galt jetzt seine ganze Aufmerksamkeit den unmittelbar bevorstehenden Ereignissen.
    „Alles klar, Nuru! Ich bin in wenigen Minuten bei dir!"
    Er unterbrach die Verbindung und erhob sich. Bedächtig berührte er mit den Fingerspitzen der linken Hand die Tischplatte.
    „Ich möchte mich für euer Verständnis bedanken", wandte er sich an die Freunde.
    „Wenn ihr mich braucht, ich bin jederzeit für euch zu sprechen."
    Es kam oft genug vor, daß er Gefühle zeigte. Dem Mausbiber wurde es für heute jedoch zuviel.
    „Mir kommen die Tränen!" schimpfte er. „Nicht so förmlich, alter Junge! Sieh zu, daß du fort kommst. Wir beißen uns schon durch."
    Rhodan vermied es, darauf einzugehen. Mit einer heftigen Bewegung winkte er ab und verließ die Kabine ohne ein weiteres Wort.
     
    3.
     
    Während auf der DAN PICOT eine Phase gesteigerter Aktivität begann, breitete sich in den Schiffen der gemischten Flotte von LFT und Kosmischer Hanse zunehmende Langeweile aus. Die Raumer lagen weiterhin in Warteposition bei Omikron-15 CV. Als geheime Einsatzreserve für den Notfall gedacht, blieb den Mannschaften kaum etwas anderes zu tun, als geduldig abzuwarten und aus ihrem sicheren Versteck heraus die Umgebung zu überwachen. Berücksichtigte man, wie schwach dieser galaktische Sektor im allgemeinen von raumfahrenden Völkern frequentiert wurde, so war dies ein ausgesprochen stupider Job.
    Das änderte sich erst, als von den Ortern zwei bewegliche Objekte registriert wurden, die in der Peripherie von M3 scheinbar ziel- und steuerlos umherirrten.
    Für die Besatzungen der 280 kleinen und mittleren Einheiten bedeutete es zumindest eine Abwechslung, wenn auch der gewohnte Tagesablauf dadurch kaum beeinflußt wurde. Wirkliche Wirkung zeigten die Ortungsimpulse allein in der Zentrale des Flaggschiffs. Dort, an Bord der 2500 Meter durchmessenden RAKAL WOOLFER, einem Großraumer der LFT, wurden die für die gesamte Flotte maßgebenden Entscheidungen getroffen - und dort entbrannte plötzlich fieberhafte Tätigkeit.
    Es war eine besondere, außergewöhnliche Atmosphäre, die in solchen Momenten herrschte, ein prickelndes und stimulierendes Fluidum.

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