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1063 - Ein Hauch von Leben

Titel: 1063 - Ein Hauch von Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auseinandergebrochen, verwittert, zerfallen. Übrig blieben ein paar klägliche Trümmer - geborstene und geplatzte Steine, moderndes, aufgesprungenes und teilweise verfaultes Holz, Splitter, Scherben, Schieferfragmente und Staub.
    Nirgendwo im Bereich der Oase würde sich ein anderes Bild bieten, bestenfalls konnte man damit rechnen, daß das eine oder andere Gebäude minimal besser davongekommen war - einen Unterschied machte es nicht. Zu lange war es her, daß sich jemand um die Instandhaltung hatte kümmern können. Die Katastrophe hatte alles intelligente Leben schlagartig ausgelöscht. Die es überstanden, waren an anderen Dingen als der Restaurierung ihrer ehemaligen Behausungen interessiert. Sie hatten genug mit sich selbst und ihren degenerierten und schrecklich mutierten Nachkommen zu tun.
    Nuru Timbon stand erschüttert vor den Überbleibseln einer aufstrebenden und brutal in der Entwicklung zurückgeworfenen Zivilisation. Er versuchte, sich die Ereignisse, die hier stattgefunden haben mußten, zu vergegenwärtigen.
    „Was sind das für Leute", flüsterte er voll innerer Teilnahme, „die ein ganzes Volk von Planetenbewohnern einfach auslöschen?"
    „Noch dazu mit solchen Mitteln!" ergänzte Vejlo Thesst. Sein Gesicht war verkniffen.
    Das Verbrechen, das auf Impuls II geschehen war, verurteilte er ebenso scharf und kompromißlos wie Nuru, alles andere sah er jedoch wesentlich nüchterner und sachbezogener. „Die Angreifer, die hier einen Vernichtungskrieg führten, haben mit Neutronenstrahlung oder ähnlichem gearbeitet. Damit konnten sie sicher sein, daß zwar ihre Feinde hinweggerafft würden, der Planet dagegen keinen bleibenden Schaden davontrug. Die Zerstörungen, die wir sehen, sind später entstanden, durch natürlichen Verfall. Ich halte das für die abscheulichste Strategie, die ich mir vorstellen kann!"
    Rhodan blickte gegen die Sonne, die ihren höchsten Stand mittlerweile überschritten hatte. Seine Lippen waren ein dünner Strich.
    „Jeder Krieg ist abscheulich!" sagte er gepreßt. „Ganz gleich, mit welchen Mitteln er geführt wird."
    Vejlo wandte sich ihm zu. Er schien nicht zu begreifen, was den Aktivatorträger bewegte, sonst hätte er sich nicht auf eine Diskussion eingelassen.
    „Es gibt natürlich Unterschiede in der moralischen Bewertung", meinte er leichthin.
    „Nein!" entgegnete Rhodan heftig. „Es gibt keine Unterschiede!"
    „Aber sicher", widersprach der Analytiker. „Notwehr beispielsweise ist ein legitimes Mittel..."
    Rhodan unterbrach ihn.
    „Mit Notwehr'', betonte er, „kann man vieles erklären, aber wenig rechtfertigen. Kriege gehören nicht dazu, und erst recht nicht die Ausrottung eines ganzen Volkes!"
    „Da bin ich anderer Meinung. Gesetzt den Fall, Seth-Apophis fiele morgen über die Milchstraße her, würden sich die Völker der Galaxis nicht erbittert zur Wehr setzen?"
    „Sicher würden sie das tun", gab Rhodan zu. „Aber sie würden trotz allem immer bestrebt sein, Leben und Gesundheit des Gegners zu schonen und nach Lösungen zur Beilegung des Konfliktes suchen. Vielleicht darf ich dich daran erinnern, daß wir unter anderem auch deshalb auf Impuls II gelandet sind, weil wir eine Möglichkeit, wie du sie andeutest, verhindern wollen."
    „Das ist mir schon klar", sagte Vejlo unwirsch, „und ich bin der letzte, der eine bewaffnete Auseinandersetzung befürworten würde! Ich habe lediglich festgestellt, daß in einem solchen Fall gleiche Aktionen von Angreifern und Verteidigern moralisch unterschiedlich bewertet werden müssen, und dabei bleibe ich."
    In Rhodan arbeitete es. Er mußte sich zwingen, ruhig zu bleiben.
    „Wenn ein Gegner über die Menschheit herfallt, wird es keine gleichen Aktionen geben - um mit deinen Worten zu sprechen. Wir sind nicht mehr so unreif und fanatisch, daß wir blindlings zurückschlagen. Die Vergangenheit hat gezeigt, daß es andere Wege gibt, die man beschreiten kann."
    „Wir drehen uns im Kreis", sagte Vejlo ärgerlich. „Anscheinend muß ich noch konkreter werden, um dir zu erklären, was ich meine. Wenn Seth-Apophis dich angreift, und du kannst dein Leben nur retten, indem du die Superintelligenz tötest, bevor sie dich tötet - glaub mir, Perry Rhodan, dann wirst du es tun, du höchstpersönlich! Und niemand wird dich deswegen verurteilen!"
    „Jetzt reicht es aber!" brach es aus Rhodan hervor. Seine Augen blitzten. „Wenn du über die Kräfteverteilung zwischen den Mächtigkeitsballungen informiert wärst,

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