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1063 - Ein Hauch von Leben

Titel: 1063 - Ein Hauch von Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Früchte waren gurkenförmig verschalt, ihr Fleisch säuerlich und der Same ölhaltig.
    Perry Rhodan und seine Begleiter interessierten diese Einzelheiten freilich nur am Rande, denn es zeigte sich, daß der Baum tatsächlich als Fragment einer längst vergangenen Epoche angesehen werden mußte. Sein Alter bezifferte sich auf weit mehr als eine Million Jahre, und damit vergrößerte sich das Rätsel, dessen erste Teile sie auf EMschen und Vulkan entdeckt hatten, um einen weiteren unlösbaren Abschnitt.
    Über dem Eifer, mit dem sie die Erkundung durchführten, vergaß Rhodan völlig die Zeit.
    Das Summen seines Armbandtelekoms erinnerte ihn daran, daß er sich schon vor mehreren Minuten bei der Space-Jet hätte melden sollen.
    „Entschuldige, Lena", sagte er, während er den Analytiker beobachtete, der eine lange Sonde in den Stamm trieb. „Wir sind hier so beschäftigt ..."
    „Schon gut", fiel ihm die Pilotin ins Wort. „Ich wollte euch nur empfehlen, schleunigst umzukehren. Ein Zug von etwa zweihundert Eingeborenen bewegt sich durch die Wüste auf die Oase zu. Sie tragen Knüppel und Keulen mit sich. Ich weiß nicht, was sie vorhaben."
    Rhodans Gesicht verzog sich.
    „Danke für den Tipp", brummte er. Zu den Freunden gewandt, fuhr er fort: „Es wird brenzlig! Wir sollten zusehen, daß wir verschwinden!"
    Die anderen hatten die Meldung natürlich mitgehört. Sie machten jedoch keine Anstalten, darauf zu reagieren.
    „Laß uns diesen einen Test noch durchführen", bat Nuru, der am Boden kauerte und auf einem Sichtgerät die von der Sonde übermittelten Werte ablas. „Wir sind gleich fertig."
    „Wir wissen, was wir wissen wollten!" drängte Rhodan. „Alles andere ist unwichtig. Ich möchte nicht riskieren, daß wir zu guter Letzt noch in eine Schlägerei verwickelt werden."
    Nuru sah auf, hob eine Hand und spreizte Mittel- und Zeigefinger.
    „Zwei Minuten", verkündete er ungerührt. „Länger wird es nicht dauern."
    Rhodan nickte mit verkniffenem Gesicht. Nachdem die beiden der Forscherdrang erst einmal gepackt hatte, waren sie kaum noch zu bremsen.
    „Beeilt euch!"
    „Ja doch!" knurrte Vejlo gereizt, während er sich weiter darum bemühte, die teleskopartig ausfahrbare Sonde ins Zentrum des Baumstamms zu treiben. Auf seiner Stirn standen Schweißperlen. „Wir sind auch nur Menschen!"
    Schräg hinter dem Analytiker begann sich ein einzelner, tief herabhängender Ast zu bewegen. Rhodan runzelte die Stirn, als er es bemerkte. Es war windstill, und trotzdem pendelte der Zweig wie unter dem Einfluß einer schwachen, aber stetig zunehmenden Brise. Er streifte Vejlo, der erschrocken zurückfuhr. Gleichzeitig löste sich in der Baumkrone eine der holzschaligen Früchte und fiel mit dumpfem Knall in den weichen Boden. Sie verfehlte Nuru Timbon nur um wenige Zentimeter.
    Rhodan ahnte mehr, was das zu bedeuten hatte, als daß er es wirklich begriff. Er stürzte vor und schob Vejlo zur Seite, der sein Experiment arglos fortsetzen wollte. Mit einem kräftigen Ruck zog er die Sonde aus dem Stamm. Ein Blick zurück belehrte ihn darüber, daß die Pendelbewegung des Astes allmählich nachließ.
    „Was soll das?" beschwerte sich Nuru verstört. Er war aufgestanden und sah skeptisch nach oben, als könnte er erkennen, ob dort noch mehr Früchte reif genug waren, den Sturz in die Tiefe anzutreten. „Willst du unsere Arbeit sabotieren?"
    „Unfug!" schimpfte Rhodan aufgebracht und machte eine alles umfassende Geste. „Los, packt euren Kram zusammen. Wir gehen!"
    Vejlo blieb demonstrativ auf dem Fleck stehen.
    „Zumindest solltest du uns erklären, warum du dich plötzlich so wild aufführst."
    Rhodan begriff, daß er angesichts einer von ihm erkannten Gefahr in den Fehler verfallen war, den anderen Anweisungen zu erteilen. Er wunderte sich über sich selbst, wie ihm die Sturheit des Analytikers dadurch verständlich wurde.
    „Dich hat ein Ast gestreift", sagte er mit erzwungener Ruhe, „der sich rundum als einziger bewegte, und dicht neben Nuru fiel eine der schweren Früchte zu Boden. Du kannst mich für verrückt erklären, wenn du willst, aber ich hatte den sicheren Eindruck, daß sich der Baum gegen unsere Zudringlichkeit wehrt..."
    Vejlos Augen weiteten sich. Natürlich war ihm nicht neu, daß sich manche Existenzformen in den unglaublichsten und phantastischsten Gestalten präsentierten.
    Dieser Baum jedoch war nach allem, was sie herausgefunden hatten, ein rein pflanzliches Gebilde, fest im Boden verwurzelt

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