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1063 - Ein Hauch von Leben

Titel: 1063 - Ein Hauch von Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und ortsgebunden ...
    „Weißt du, was du da sagst?" fragte er unbehaglich. „Du unterstellst damit, daß dieser Baum ein Eigenleben besitzt, daß er in der Lage ist, bewußt zu fühlen, vielleicht Schmerz zu empfinden..."
    „Nicht nur das", ergänzte Rhodan zögernd. Plötzlich war er sich selbst nicht mehr sicher.
    „Offenbar kann er im Rahmen seiner biologischen Möglichkeiten auch handeln!"
    Vejlo musterte den Aktivatorträger eine Weile schweigend. Er ließ durch nichts erkennen, was er von der Theorie hielt. Wahrscheinlich brauchte er seine Zeit, um sich schlüssig zu werden, wie er sich dazu stellen sollte. Wortlos wandte er sich ab und begann damit, seine Instrumente im Tornister zu verstauen.
    Nuru dagegen zeigte mit einemmal großes Interesse. Langsam kam er zu Rhodan und blieb neben ihm stehen. Sein Blick wanderte den mächtigen Stamm hinauf und dann zurück zu der herabgefallenen Frucht.
    „Also ein intelligenter Versuch, uns zu vertreiben", sinnierte er. „Eine faszinierende Vorstellung."
    „Und eine beklemmende dazu", erwiderte Rhodan. „Man könnte nämlich folgern, daß die geheimnisvolle Kraft, die den Baum seit Jahrmillionen konserviert, auch dafür verantwortlich ist..."
    Die Andeutung erzeugte in Nuru bohrende Unruhe. Nervös verlagerte er sein Gewicht von einem Bein auf das andere.
    „Wohin führen solche Gedanken?" flüsterte er.
    „Ich weiß es nicht." Rhodan schüttelte den Kopf zum Zeichen, daß er jetzt und hier nicht darüber diskutieren wollte. Er war viel zu verwirrt und unsicher, um das Gesehene folgerichtig umzusetzen und zu interpretieren, Dazu kam die von Lena gemeldete Gefahr, die ihn ebenfalls beschäftigte. „Ich weiß es wirklich nicht."
     
    *
     
    Nachdem Nuru und Vejlo ihre Ausrüstungstornister gepackt und geschultert hatten, traten sie den Rückweg an. Mit schnellen Schritten bewegten sie sich durch die Schneise.
    Keiner war daran interessiert, ein unnötiges Risiko einzugehen. Sie wollten die Space-Jet erreichen, bevor der aus der Wüste anrückende Trupp bei der Oase eintraf.
    Die Umgebung war wie leergefegt und ausgestorben. Fast alle Einheimischen hatten sich irgendwo zwischen den Trümmern verkrochen und schliefen dem nächsten Tag entgegen. Manchmal zog ein Vogel über die Männer hinweg, und ab und zu huschten flinke kleine Nachttiere über den Boden - sonst regte sich nichts. Aus der Ferne war leises Schlurfen und Schaben zu hören, hin und wieder auch der verhaltene Klang rauer Stimmen.
    „Eine bewaffnete Kolonne von Lebewesen bewegt sich zu nachtschlafender Zeit auf diese Oase zu ...", brach Nuru das Schweigen, nachdem er den Geräuschen eine Weile gelauscht hatte, „... das kann doch nur bedeuten, daß es sich um einen Überfall handelt!"
    Rhodan fand die Bemerkung einfältig, aber er gestand ihm zu, daß er im Eifer der Forschungen an dem Baum die Konsequenzen von Lenas Meldung nicht richtig erfaßt hatte.
    „Es freut mich, daß du es schon merkst", entgegnete er spöttisch. „Wäre es dir eher eingefallen, könnten wir längst in Sicherheit sein."
    Nuru machte eine heftige Handbewegung.
    „Wofür hältst du mich!" ereiferte er sich, doch sogleich senkte er seine Stimme wieder, um nicht unversehens einen Eingeborenen zu wecken. „Was da passiert, ist mir schon lange klar. Ich habe nur gerade überlegt, warum die Bewohner dieser Oase - er deutete mit dem ausgestreckten Zeigefinger vor sich - „so ausgesprochen friedlich sind, während andere von ihrer Siedlung aus offenbar Raubfeldzüge organisieren. Erkennst du den Widerspruch?"
    „Das eine schließt das andere nicht aus", belehrte ihn der Analytiker. „Auf jedem Planeten, der keine einheitliche, hochentwickelte Staatsform hat, wirst du friedliche Völker ebenso finden wie aggressive."
    „Selbst auf der Erde konnte man das bis gegen Ende des 20. Jahrhunderts beobachten", fügte Rhodan lächelnd hinzu. „Im übrigen scheint mir diese Oase die rühmliche Ausnahme zu sein. In allen anderen, die wir überflogen haben, herrschte ein erbarmungsloser Kampf ums Überleben."
    Die Männer liefen über den Platz, auf dem sich vor wenigen Stunden die Mutierten versammelt hatten, und bogen auf den seitlich zwischen die Trümmer weisenden Weg ein. Die Geräusche, die der anrückende Trupp verursachte, wurden lauter. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis die Angreifer die Grenze der Siedlung erreichten. Irgendwo in der Nähe knurrte ein Einheimischer vernehmlich, als er aus leichtem Schlaf

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