1064 - Der Schiffbruch
eine Menge davon."
Im Strom selbst standen noch zwei weitere Pfeiler, der vierte am jenseitigen Ufer. Auf ihnen ruhten die Plattform und das eigentliche Brückengebäude, das die Lade- und Entladevorrichtungen beherbergt hatte oder vielleicht noch immer beherbergte.
Aber das schien es nicht zu sein, was Rhodan in erster Linie interessierte. Sein Blick glitt von den Reliefs nach unten, wo der Sockel im Boden verschwand. Gucky griff seine Vermutungen auf.
„Richtig, Perry! Auch ich bin davon überzeugt, daß es da weitergeht. Die Dinger sitzen nicht einfach in einem massiven Fundament, sondern gehen bestimmt in einen Hohlraum über. Damit erklärt sich auch die scheinbar massive Bauweise, die an sich überflüssig wäre. Werden wir das untersuchen?"
Rhodan trat einen Schritt zurück und nickte ihm zu.
„Sicherlich werden wir das bei nächster Gelegenheit. Die Frage ist nur, wie wir da hineingelangen. Ich kann nichts sehen, was an einen Eingang erinnert."
„Mit den entsprechenden Instrumenten dürfte es nicht schwer sein, Hohlräume festzustellen", warf Waringer ein. „Ich würde jedoch vorschlagen, noch damit zu warten, bis sich unsere Leute draußen eingerichtet haben. Vor allen Dingen möchte ich zuerst das neue medizinische Gutachten der Experten abwarten, die unsere beiden Fremdlinge jetzt untersuchen, und zwar unter völlig anderen Voraussetzungen als beim erstenmal."
„Ich stimme dir zu, Geoffry." Rhodan deutete auf den Pfeiler. „Der läuft uns nicht weg."
Wieder schaltete er den Telekom im Armbandgerät ein. „Kommandant?"
„Schon da", sagte Pantalini nach etlichen Sekunden.
„Kannst du uns einen Gleiter schicken, wir sind bei der Brücke."
„Wird gemacht."
Gucky schüttelte den Kopf.
„So kurz angebunden kenne ich ihn ja gar nicht. Er hat wohl sämtliche Blumen aus seiner sonst so gepflegten Sprache verloren."
„Jetzt ist er so, wie er wirklich ist", sagte Rhodan und sah hinüber zum Wrack der DAN PICOT, das rein äußerlich noch einen guten Eindruck machte. „Sobald die Lage sich entspannt, kannst du wieder Sprachunterricht bei ihm nehmen."
Gucky knurrte etwas Unverständliches und entfernte sich, indem er den Pfeiler umrundete.
Instrumente, um einen Hohlraum zu finden! dachte er ein wenig verächtlich, und versuchte sich trotz seiner Müdigkeit zu konzentrieren. Telekinetisch tastete er das Innere des denkmalähnlichen Sockels ab. Er war selbst erstaunt, bereits nach einem halben Meter geringeren Widerstand vorzufinden, was einwandfrei darauf schließen ließ, daß der Sockel innen hohl war.
Aber das genügte noch nicht. Wichtig war allein, was sich unter dem Sockel befand. Er esperte weiter, mußte aber dann zu seinem Bedauern feststellen, daß seine Kräfte erschöpft waren. Ob er nun wollte oder nicht, er mußte mit dem dürftigen Ergebnis zufrieden sein.
Er kehrte zu den anderen zurück und kam gerade zurecht, um den angeforderten Gleiter landen zu sehen.
*
Es war schwierig, sich innerhalb des Wracks von einem Ort zum anderen zu bewegen.
Es gab nicht eine einzige gerade Fläche, denn Boden, Decken und Wände hatten sich um fast vierzig Grad verschoben.
Die Totalverlegung der medizinischen Anlagen aus dem Schiff hinaus wäre zu kompliziert gewesen. Schnell eingeschweißte Plattformen sorgten dafür, daß man zumindest gerade stehen konnte. Als Rhodan die Medizinanalytik erreichte, wurden die Untersuchungen gerade abgeschlossen, und das Resultat lag vor.
Rhodan war nicht sonderlich überrascht, zu hören, daß es sich bei den beiden Krabbenwesen um anorganische Gebilde handelte, die auf rätselhafte Art und Weise zu einem Pseudoleben erweckt werden konnten. In diesem Sinn waren sie nichts anderes als Androiden.
Eine gewisse Verwandtschaft zur Technik der Porleyter, wie Rhodan sie bisher kennen gelernt hatte, ließ sich kaum leugnen. Damit schien auch bewiesen, daß die Porleyter hinter den Sabotageakten steckten, die aus der DAN PICOT ein Wrack gemacht hatten.
Rhodans Vermutungen liefen darauf hinaus, daß die Krabbenandroiden eine ganz besondere Form jener Barrieren waren, die Eindringlinge vom Versteck der Porleyter fernhalten sollten.
Rhodan konnte nicht ahnen, daß er sich irrte. Zwar handelte es sich bei den Androiden um ein Werk der Porleyter, aber sie standen unter dem Einfluß der Dargheten, die der negativen Superintelligenz Seth-Apophis gehorchten.
Kerma-Jo und Sagus-Rhet, die beiden Dargheten, waren nach Impuls II in ihre eigenen Körper
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