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1064 - Horror-Line

1064 - Horror-Line

Titel: 1064 - Horror-Line Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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glauben, daß sie… das sie auch so ist wie es Fay gewesen ist?«
    »Genau das ist unser Problem. Während Fay sich hier aufgehalten hat, verhält es sich bei Candy anders. Sie ist unterwegs. Sie kann in ihrer Wohnung sein, aber das muß sie nicht. Sie kann sich auch woanders aufhalten. Sie braucht Nahrung. Und sie wird ihre Kontakte über die Hotline geknüpft haben.«
    »Möglich. Aber ich habe mich nie mit einem Kunden getroffen. Das hätte ich nie getan. Das hier ist ein Job. Ich habe ein Kind zu Hause. Ich erziehe es allein. Wenn ich zu tun habe, dann ist es bei meinen Eltern, die nicht wissen, wie ich mein Geld verdiene. Getroffen habe ich mich noch nie mit einem dieser Anrufer.« Sie zog die Nase hoch und sprach leise weiter. »Ich halte diese Typen, die hier anrufen, sowieso für gestört, um nicht pervers zu sagen. Sie sind wirklich grauenhaft. So etwas würde mir nie einfallen.«
    »Klar, kann ich verstehen. Nur müssen Sie verstehen, daß Candy für uns sehr wichtig ist.«
    »Sie ist eine Einzelgängerin«, hörte ich spontan.
    »Ist Fay das auch gewesen?«
    »Ja.«
    »Dann wissen Sie ebenfalls nichts über sie?«
    »Nein, Mr. Sinclair. Wir haben kaum miteinander gesprochen. Ich kann Ihnen nicht sagen, wo sie gewohnt hat. Tut mir leid, aber das ist leider so.«
    »Verstehe. Könnte Elly Danford mehr wissen?«
    »Das müßte sie eigentlich. Sie ist die Chefin, und sie hat uns eingestellt. Sie hat auch die meisten Sprechproben mit uns gemacht. Elly ist eine harte Frau, aber auch gerecht. Wir haben recht gutes Geld mit diesem Scheiß hier verdient. Aber jetzt will ich nicht mehr. Nein, nein, ich will nicht!« Sie schüttelte den Kopf und warf sich auf das Bett, auf dem sie liegenblieb.
    Ich mußte sie allein lassen, denn für mich waren andere Dinge wichtiger. »Es wird sich alles richten lassen, Linda, glauben Sie mir. Sie haben überlebt, das ist wichtig.«
    Ob sie mich verstanden hatte, wußte ich nicht. Es war auch nicht so wichtig. Ich erhob mich und verließ das schmale, zellenartige Zimmer.
    Ein ungewöhnliches Schweigen lag über dieser schon unterirdischen Wohnung. Der Leichengeruch des toten Ghouls umgab mich noch immer wie ein Vorhang.
    Er verschwand allerdings, als ich mich der Küche näherte, denn dort duftete es nach Kaffee. Das wiederum bewies mir, daß mich das normale Leben zurückhatte…
    ***
    Der Schleimberg war über ihm!
    Eric Danford bekam keine Luft mehr. Das Gewicht mußte um das Doppelte zugenommen haben.
    Die Mischung aus Frau und Schleim drückte ihn tief in den Sessel zurück, und der widerliche Friedhofsgestank raubte ihm den Atem. Zwar hielt Eric den Mund weit offen, doch jedes Einatmen sorgte für ein Würgen zwischen Kehle und Magen.
    Er sah das Gesicht dicht vor sich. Dieses schöne, dieses wunderbare Gesicht, das einfach zu der Traumfrau paßte. Es war eine Augenweide gewesen, doch in den letzten Minuten hatte es sich verändert. Wie eine angeklatschte Masse wurde es von der dicken Schleimschicht umgeben, die zugleich noch durchsichtig war, so daß er hinter der Schicht oder darin die alten Züge erkennen konnte.
    Auch sie waren nicht mehr so wie sonst. Sie hatten sich verschoben, verändert. Das Gesicht sah aus, als befände es sich in einer Auflösung, die nie ganz durchkam, weil es sich stets wie ein neues Puzzle zusammensetzte. Nur paßten die Teile nicht mehr ganz zusammen. Die Nase war eine andere geworden. Der Schleim hatte sie in die Höhe geschoben, so daß sie aussah wie zwei in das Gesicht hineingestanzte Löcher, aus denen dünne Schleimtropfen flossen.
    Die Haare waren ebenfalls vor der stinkenden Schicht bedeckt und klebten zusammen. Augen, die innerhalb der Masse wanderten und ein Maul, das nicht geschlossen war.
    Eric schaute direkt hinein!
    Er hatte sich an den Anblick nicht gewöhnen können. Das waren keine normalen Zähne mehr, die darin wuchsen. Sie hatten sich verändert. Oben als auch unten waren sie länger und zugleich spitzer geworden. Sie erinnerten an Bleistifte, die angespitzt in die beiden Kiefer hineingedrückt waren.
    Eric Morgan konnte sich vorstellen, weshalb die Zähne gewachsen waren. Die Geschichten von Rotkäppchen und dem bösen Wolf fiel ihm trotz seiner Angst ein. Da waren der angeblichen Großmutter auch so große Zähne gewachsen, um das Kind besser fressen zu können.
    Hier auch!
    Er konnte es sich nicht vorstellen. Er lebte nicht in einem Märchen, doch diese Veränderung war ebenfalls nicht zu erklären. Wie konnte sich nur ein

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