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1064 - Horror-Line

1064 - Horror-Line

Titel: 1064 - Horror-Line Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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breitete sich aus.
    Den Körper durchzucken verschiedene Lichtbahnen, die dann auf dem Weg durch ihr Zielerstarrten.
    Es war schwer zu beschreiben, aber ich kannte den Vorgang.
    Überall dort, wo das Licht traf, erstarrte die weiche Schleimmasse. Sie zog sich zusammen. Die Weichheit verschwand, und der Ghoul selbst trocknete aus.
    Er kristallisierte, um es genau zu sagen. Dieser Vorgang war für uns zu hören. Es entstanden Geräusche. Sie hörten sich an wie das Brechen von Glas oder das Knistern von Zellophan. Der Ghoul blieb unbeweglich stehen. Er würde es nicht mehr schaffen, seinen kompakten Körper nach vorn zu drücken. Die Kraft des Kreuzes sorgte dafür, daß er immer stärker kristallisierte, und es war auch kein einziger Schrei zu hören. Das Monstrum verging.
    Alles kristallisierte. Der Kopf, der Ober- und Unterkörper. Vor uns stand eine Masse, die undurchsichtig war und dem Vergleich mit Milchglas durchaus standhielt.
    Mein Kreuz steckte wie ein zu kurzes Schwert unterhalb des Kinns in der Brust.
    Ich drehte mich um.
    Suko lächelte knapp, als er mir zunickte. Neben ihm stand Elly Danford. Ihr Gesichtsausdruck bewies uns, daß sie nichts, aber auch gar nichts von dem fassen und begreifen konnte, was hier alles abgelaufen war.
    »Erledige den Rest, John!«
    Ich wußte, was Suko damit gemeint hatte. Es wirkte zwar lächerlich, doch ich brauchte ein Instrument, mit dem ich schlagen konnte. Da kam mir der Stuhl gerade recht.
    Ich hob ihn an der Lehne an, wuchtete ihn nach vorn und schlug damit auf den Ghoul ein.
    Es hörte sich tatsächlich so an, als würde ein Glasgebilde zerhämmert. Ich schlug immer wieder zu, so daß die Gestalt in Stücke fiel.
    Wie hart gewordener Zucker verteilte sich die stinkende Masse, aus der ich zuvor das Kreuz hervorgezogen hatte, auf dem Boden. Jetzt brauchte man die Reste nur noch aufzufegen oder wegzuwischen, um sie in der Kanalisation verschwinden zu lassen.
    Zurückkehren würde diese Gestalt nicht mehr. Es war vorbei, es gab sie nicht mehr. Nicht als Mensch und nicht als Ghoul. Nur die Leiche des Kampfhundes lag noch in der Nähe.
    Ich drehte mich langsam um. Elly Danford hatte sich wieder etwas gefangen, und sie schaute mich aus großen Augen an. Aber sie konnte reden. »Ich glaube… ich glaube… ich muß jetzt was trinken.«
    Das war ihr gegönnt. »Bring sie in die Küche, Suko, ich komme gleich nach.«
    »Okay.«
    Als die beiden gegangen waren, verließ auch ich das kleine Zimmer. Der Gang war leer, aber die Türen zu den anderen Räumen standen offen. Da meldeten sich die Telefone, aber niemand hob ab.
    Das sanfte Piepen kam mir überlaut vor. In ihren Räumen saßen die Frauen und waren nicht in der Lage, etwas zu sagen. Sie bewegten sich nicht einmal. Der Schock hielt sie in den Klauen.
    Mein Ziel war Linda. Auch sie hatte gesehen, was da passiert war. Die Frau mit den braunen Haaren saß am Tisch, rauchte und trank Gin aus einer kleinen Flasche. Als ich eintrat, drehte sie den Kopf.
    Ich sah ihr an, daß sie etwas sagen wollte, und hielt zunächst meinen Mund.
    »Das… das«, flüsterte sie, »das habe ich nicht gewollt. Ehrlich nicht. Nein, das ist…« Ihre Stimme versagte. Bevor sie zu weinen begann, setzte ich mich neben sie auf das Bett.
    »Hören Sie, Linda, Sie brauchen sich keine Vorwürfe zu machen. Wirklich nicht. Fay war anderes als Sie und ich.«
    »Ja!« hauchte sie ins Leere. »Ja, das habe ich gesehen. Schrecklich.« Sie schüttelte den Kopf. »Was ist das gewesen, Mr. Sinclair? So etwas kann ich nicht begreifen.«
    »Fay war ein Ghoul!«
    Sie schluckte, drückte die Zigarette aus und schüttelte den Kopf. »Was war sie?«
    Ich erklärte es ihr genauer, ohne dabei zu direkt zu werden, denn sie sollte nicht noch weiter geschockt werden. Trotzdem erschauerte sie. Dann schlug sie die Hände vors Gesicht.
    Ich ließ sie zunächst in Ruhe. Aber sprechen mußte ich mit ihr, ebenso wie mit Elly. Ich bezweifelte, daß sich unter den Frauen nur ein Ghoul befunden hatte. Es gab sicherlich noch einen zweiten, und den mußten wir finden.
    Einen Ghoul namens Candy!
    Als ich Linda anstieß, ließ sie die Arme sinken. Sie starrte zu Boden und schüttelte den Kopf. »Ich will hier weg, Mr. Sinclair. Ich kann in diesem verfluchten Leichenhaus nicht länger bleiben. Das verstehen Sie doch, oder?«
    »Ja, das verstehe ich sogar sehr gut.«
    »Danke. Aber zuvor müssen wir uns noch um Candy kümmern. Sie können sich den Grund jetzt denken.«
    »Ja, ich weiß. Sie

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