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1064 - Horror-Line

1064 - Horror-Line

Titel: 1064 - Horror-Line Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das leichte Zucken und fragte mich, ob ich mich freuen oder ärgern sollte. Der Ghoul war verschwunden, ohne die Beute auch nur berührt zu haben, und das wollte mir nicht in den Kopf.
    Ich war sauer. Wir waren so dicht dran gewesen und hatten jetzt das Nachsehen.
    Suko fand als erster die Sprache zurück. »Wir haben ihn gestört, John. Er muß uns gesehen oder gespürt haben, dann ist er verschwunden. Ich frage mich nach dem Grund. Seit wann fürchtet sich ein Ghoul vor normalen Menschen?«
    Ich hob die Schultern. »Vielleicht weiß er mehr als wir.«
    »Kann durchaus sein. Außerdem trägst du ein Kreuz. Möglich, daß er es gewittert hat.«
    »Aber ich habe keine Reaktion gespürt.«
    »Egal.« Suko umrundete das Grab, während ich die Umgebung absuchte. Die Beretta hatte ich wieder weggesteckt. Ich hätte schon Argusaugen haben müssen, um etwas erkennen zu können, denn es war leider nichts zu sehen.
    Es gab zu gute Deckungen hinter dem Grab. Da hatten die Bäume einen guten Schutz gebaut.
    Suko war stehengeblieben und hatte das Jackett des Toten aufgehoben. Er hielt es in der rechten Hand, als er sprach. »Ich kann mir nicht helfen, John, aber ich glaube fest daran, daß sich unser Freund noch in der Nähe befindet.«
    »Wie kommst du darauf?«
    Suko grinste. »Er kann sich ja verstecken, er kann alles versuchen, aber er wird seinen Geruch nicht los. Und der ist vorhanden. Da kannst du sagen, was du willst.«
    »Also wartet er ab.«
    »Oder sie!«
    Wir hatten leise gesprochen, weil wir nicht gehört werden wollten. Bewegungen in unserer Nähe gab es kaum. Nur wenn der Wind uns erreichte, dann ließ er auch die Blätter der Bäume zittern oder strich durch unsere Gesichter.
    »Was jetzt?« fragte ich.
    »Machen wir es wie immer?«
    »Was meinst du damit?«
    »Wir können uns trennen und…«
    Da hörten wir den Schrei!
    Er war recht weit entfernt, klang allerdings so laut, daß er uns nahe vorkam. Er war zudem aus der Richtung aufgeklungen, aus der wir gekommen waren.
    Genau da befand sich die Leichenhalle, und dort hatten wir auch den farbigen Gärtner getroffen.
    Von nun an hatten wir es verdammt eilig…
    ***
    Es war Liddys Aufgabe, die Blumenbeete zu pflegen. Sie mit Wasser zu versorgen, das Unkraut zu jäten und alte Pflanzen durch neue zu ersetzen. Liddy kam der Aufgabe gern nach. Er war froh, einen Job zu haben, und das hatte er auch nur durch Beziehungen geschafft. Über den Besuch der beiden Polizisten hatte er sich gewundert und sich gefragt, was die Männer wohl auf dem Friedhof zu suchen hatten. Daß sich die Polizei hier blicken ließ, war für ihn neu. Da mußte wirklich etwas geschehen sein, das an ihm vorbeigegangen war. Ob mit der letzten Beerdigung etwas nicht gestimmt hatte?
    Man las ja hin und wieder in den Zeitungen, daß die Mafia ihre Gegner in die Särge zu den normalen Toten steckte. So etwas konnte durchaus auch hier passieren.
    Seine Neugierde war geweckt. Da er mit seiner Arbeit hier fertig war, nahm er sich vor, dem Grab einen Besuch abzustatten und nachzuschauen, ob er mit seinem Verdacht richtig lag.
    Gut geschützt und nicht weit von der Leichenhalle entfernt lag der kleine Schuppen, in dem das Werkzeug untergestellt wurde. Dort hinein wollte er den Schlauch bringen, nachdem er ihn aufgerollt und über seine Schulter gehängt hatte.
    Noch immer etwas beunruhigt ging er an der Leichenhalle entlang, betrat dann den schmalen Pfad, der ihn auf dem direkten Weg zum Gartenhaus führte, das dem Hinterausgang der Halle direkt gegenüber lag. In der Nähe standen auch die kleinen Elektrowagen, auf die die Särge geladen wurden, wenn sie zu den Gräbern fuhren.
    Liddy fiel auf, daß die schmale Holztür nicht geschlossen war. Er blieb stehen und überlegte, ob er sie nicht zugezogen hatte. Eigentlich nicht. Das kam bei ihm nicht vor.
    Sollten die beiden Polizisten vielleicht…
    Er dachte den Satz nicht zu Ende und ging weiter. Nach zwei Schritten schon stoppte er.
    Der Geruch war es, der ihn störte. Er wehte aus dem Gartenhaus ins Freie und genau auf ihn zu.
    Liddy arbeitete lange genug auf dem Friedhof, um zu wissen, wie Leichen rochen, die zu lange über der Erde standen. Der neue Geruch war noch schlimmer. Es kam ihm vor, als wäre innerhalb des Gartenhauses eine Leiche aufbewahrt worden, die schon seit Wochen vor sich hinmoderte.
    Aber vor einer Stunde hatte er den Gestank noch nicht wahrgenommen. Er war neu.
    Liddy bekam es mit der Angst zu tun. Er dachte auch an Flucht, blieb aber

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