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1066 - Avalons Riesen

1066 - Avalons Riesen

Titel: 1066 - Avalons Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Conolly geschehen, nur noch leichter.
    Wenn er sich wenigstens gemeldet hätte. Durch einen Ruf, einen Schuß, wie auch immer.
    Es blieb still. Auch Mrs. Dolby ließ sich nicht blicken. Manchmal geht das Schicksal schon ungewöhnliche Wege. Da braucht man nur an einen Menschen zu denken, und schon erscheint er in der Nähe.
    So war es auch bei mir.
    Ich hatte an Mrs. Dolby gedacht und hörte in meiner Nähe Schritte. Zuerst glaubte ich, Bill würde kommen, aber ich irrte mich, denn aus den Schatten der Nacht löste sich Mrs. Dolby.
    Sie kam vorsichtig näher, wie zu einem Fremden.
    »Himmel, Mrs. Dolby, mit Ihnen hätte ich am wenigsten gerechnet. Bitte, bleiben Sie in Ihrem Haus oder zumindest versteckt. Es gibt diesen einen Riesen noch…«
    »Das weiß ich.«
    »Gut, dann…«
    »Ich weiß aber noch mehr, Mr. Sinclair.«
    »So? Was denn?«
    Die Frau kam noch näher. Sie sprach mit halblauter Stimme. »Sie suchen Ihren Freund, nicht wahr?«
    »Ja«, bestätigte ich, »das stimmt. Ihn und den Riesen. Sie können sich vorstellen, daß ich mir Sorgen mache.«
    »Das denke ich mir…«
    Ich legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Darf ich Sie fragen, worauf Sie hinauswollen?«
    Sie lächelte etwas verloren. »Deshalb bin ich hier. Meine Güte, ich habe schon vieles hinter mir. Auch wenn ich gegen Angst nicht gefeit bin, so versuche ich doch immer, die Nerven zu behalten. Das habe ich auch in diesem Fall getan.«
    »Gut, gratuliere, Mrs. Dolby. Und was bedeutet das genau?«
    »Ich zog mich zurück, doch ich war neugierig. Ich wollte wissen, was mit dem Riesen passierte, und deshalb habe ich ihn verfolgt. Es ist ja nicht so schwer gewesen. Er ist schließlich groß genug. Ich habe auch Ihren Freund gesehen.«
    »Bitte, Mrs. Dolby, was ist passiert?«
    »Der Riese hat ihn!«
    ***
    Ich hätte mit einer ähnlichen Antwort rechnen müssen, aber sie jetzt aus dem Mund dieser Frau zu hören, das war schon ein starkes Stück. Selbst in der Dunkelheit sah die Frau, wie blaß ich wurde.
    Ich flüsterte: »Er hat ihn?«
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    »Wollen Sie wissen, ob er tot ist?«
    »Ja, das will ich, denn ich habe erlebt, wie der Riese Tiere verschlag. Das ist zwar ein anderer gewesen, doch ich glaube nicht, daß dieser hier anders handelt. Außerdem hat er den Schäfer geholt, und von ihm haben wir auch nichts gesehen.«
    »Ich weiß nicht, ob er tot ist.«
    »Was haben Sie denn gesehen?«
    »Er ging weg, und Ihr Freund verfolgte ihn. Der Riese hat dabei zweimal einen Zaun eingetreten, was nicht weiter schlimm ist. Er ist dann weitergegangen. Und zwar in diese Richtung.« Mrs. Dolby hob ihren Arm, senkte ihn und deutete die Richtung an.
    Ich drehte den Kopf. »Was liegt dort?«
    »Alte, historische Stätten, Mr. Sinclair. Unter anderem die Reste der Abtei.«
    »Gut. Und weiter?«
    »Man spricht davon, daß der Boden, auf dem die Abtei damals errichtet worden ist, heilig sein soll. Genau weiß ich das nicht. Viele Menschen glauben daran.«
    »Und Sie glauben, daß sich der Riese dort mit meinem Freund Bill Conolly zurückgezogen hat. Ein Mensch als Beute, als Nahrung…«
    Ich schloß die Augen und hatte große Mühe, einen Fluch zu unterdrücken. Ich mußte mich einfach auf die Sache konzentrieren und fragte mit leiser Stimme: »Gehen Sie davon aus, daß sich der Riese noch dort aufhält?«
    »Dort hat er auch Schutz.«
    »Warum?«
    »Weil die alten Mauern hoch genug sind. Er kann sich dort verstecken. Das ist nur eine Vermutung.«
    »Danke. Es reicht mir völlig aus. Ich weiß, wo die Reste der alten Abtei liegen.«
    Mrs. Dolby erschrak. »Sie wollen tatsächlich dorthin?«
    »Natürlich.«
    »Dann sei der Herrgott mit Ihnen, Mr. Sinclair…«
    ***
    Dabei hatte für Bill Conolly alles so gut angefangen und sich auch später günstig entwickelt. Es war kein Problem gewesen, dem Riesen auf der Spur zu bleiben, schließlich war er nicht zu übersehen, auch das Zertreten der Zäune hatte irgendwie dazugehört, aber die eigentlichen Befürchtungen des Reporters bewahrheiteten sich nicht.
    Die Gigant dachte nicht daran, nach Glastonbury hineinzugehen, um die Stadt zu zerstören oder ihre Bewohner zu töten, zumindest vorläufig nicht.
    Er wollte etwas anderes.
    Sein Weg führt ihn am Rand der kleinen Stadt entlang zu einem bestimmten Ort hin, den Bill auch nur vom Hörensagen kannte.
    Dort bauten sich alte Ruinen auf. Früher einmal hatte an diesem Ort eine große Abtei gestanden. Diese Zeiten waren längst vorbei. In den Wirren

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