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1066 - Gesils Punkt

Titel: 1066 - Gesils Punkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie.
    Hinter ihm explodierte etwas. Als er den Kopf unter großen Anstrengungen herumdrehte, sah er, daß ihm eine Eskorte von Kampfrobotern folgte. Einer davon war verglüht. Dahinter sah er Gestalten in grünen Bordkombinationen.
    „Bleibt stehen!" rief er. „Zurück!"
    Wieder explodierte ein Kampfroboter. Erst danach kamen die anderen Roboter zum Stillstand. Die Grüngekleideten schlossen zu ihnen auf.
    Atlan hob die Hand, um auch ihnen Einhalt zu gebieten. Er ließ sie erst sinken, obwohl sie ihm schwer wie Blei wurde, als er sah, daß sie stehengeblieben waren.
    Gesil, ich komme jetzt!
    Er drang in die Kabine ein.
    Gesil kauerte in der Mitte des Raumes auf dem Boden. Um sie herrschte ein heilloses Durcheinander. Ihr Haar war zerzaust, im Gesicht und auf den Handrücken wies sie Kratzspuren auf.
    Wie von den Krallen eines Raubtiers! durchzuckte es Atlan.
    Sie hielt mit beiden Händen eine Folie gegen die Brust gepreßt. Dabei sah sie ihn aus ihren großen dunklen Augen an und schickte ihm eine Lohe schwarzer Flammen. Es nützte ihm nichts, daß er die Augen schloß.
    „Gesil!" Seine Stimme dröhnte dumpf durch den Raum.
    Beruhige dich doch! dachte er intensiv. Du machst alles nur noch schlimmer.
    „Ich lasse es mir nicht wegnehmen", hörte er sie sagen.
    „Niemand will dir etwas wegnehmen", sagte er und stellte fest, daß seine Stimme wieder normal klang.
    Die schwarzen Flammen waren erloschen. Aber ihm kam es vor, als loderten sie nur noch leidenschaftlicher in der Tiefe von Gesils Augen.
    „Ist das das Foto?" fragte er und deutete auf die Folie, die sie schützend an sich preßte.
    „Es gehört mir", sagte sie und erinnerte ihn an ein Kind, das sein wertvollstes Spielzeug benützte.
    „Ich will es nur einmal ansehen", sagte er. „Zeig es mir. Bitte!"
    „Nur ansehen!" wiederholte sie und wich noch weiter vor ihm zurück. Langsam faßte sie die Folie an den Rändern und drehte sie herum, bis die Vorderseite ihm zugewandt war.
    „Das ..." Atlan verschlug es vor Überraschung die Sprache.
    Der Mann auf dem Foto war Perry Rhodan.
    Gesil strich sanft mit den Fingerspitzen über die Konturen seines Gesichts und seufzte.
    „Mein!" sagte sie und preßte das Foto wieder an sich.
    Perry Rhodan! Warum ausgerechnet Perry Rhodan? Atlan konnte es nicht fassen.
     
    4.
     
    „Wie geht es dir?" fragte Atlan.
    „Du kennst meinen Befund", antwortete Melborn.
    Die Unterhaltung fand im Bereitschaftsraum der Funkzentrale statt.
    „Wäre es nicht trotzdem besser, einige Zeit auszuspannen?" schlug Atlan vor. „Du bist zwar völlig wiederhergestellt, Mel, aber sicher möchtest du in Ruhe über alles nachdenken und dich erst einmal sammeln."
    Melborn schüttelte heftig den Kopf.
    „Ich möchte wieder zum Dienst. Das ist besser für mich."
    „Wie du meinst." Atlan seufzte. „Und wie stehst du zu Gesil?"
    „Ich ... fühle mich freier", sagte Melborn zögernd.
    „Dafür könnte ich dir eine Erklärung geben", sagte Atlan. „Sie hat dich aus ihrem Bann entlassen, weil sie einen anderen Günstling hat."
    „Wirklich? fragte Melborn spöttisch. „Wer ist es? Du etwa?"
    „Nein. Perry Rhodan."
    Jetzt war Melborn ehrlich verblüfft. Atlan erklärte: „Das Foto, das du für Gesil beschafftest, stellt Perry Rhodan dar. Sie betrachtet es als ihr wertvollstes Gut. Sie himmelt es an wie einen Götzen. Perry Rhodan ist jetzt ihr Favorit."
    „Aber...", begann Melborn und verstummte sofort wieder.
    „Du meinst, wie das möglich ist, wo sie doch Perry Rhodan vorher noch nie gesehen haben kann", meinte Atlan. „Und doch scheint sie ihn auf dem Bild sofort erkannt zu haben.
    Möglich aber auch, daß sie gar nicht wußte, wen das Foto zeigt und sie einfach von dem Gesicht fasziniert war. Sie selbst äußert sich nicht dazu. Und eine rationale Erklärung gibt es nicht dafür."
    „Was wissen wir über Gesil", meinte Melborn.
    „Ja, sie ist ein lebendes Geheimnis", bestätigte Atlan. Er räusperte sich. „Jedenfalls hat das Foto bewirkt, daß sie dich freigelassen hat."
    Melborn sah ihn fest an.
    „Wie kommst du eigentlich darauf, Gesil könnte mich manipuliert haben?" fragte er herausfordernd. „Was ich tat, das habe ich aus freien Stücken getan. Es war mein freier Wille."
    „Das schien dir so", sagte Atlan. „Gesil hat eine Reihe ungewöhnlicher Fähigkeiten, das steht fest. Und eine davon dürfte es sein, daß sie Menschen beeinflussen kann, ohne daß sie etwas davon merken."
    Melborn biß sich auf die Lippen.
    „Sonst

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