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1066 - Gesils Punkt

Titel: 1066 - Gesils Punkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rückführtaste und schaltete die Zeitlupe zu. Langsam glitt der auf dem Monitor sichtbar gemachte Suchstrahl zurück. Als er die Stelle erreichte, die Melborn markiert hatte, kam es wieder zu einem Phasensprung. Caela hielt den Suchstrahl an und nahm eine Feinjustierung vor. Der Suchstrahl zuckte für den Bruchteil einer Sekunde blitzartig auf und fiel dann wieder in sich zusammen.
    „Ich kann mir nicht vorstellen, daß dieser Impuls von Bedeutung sein könnte", meinte Caela. „Diese Kleingalaxie mag bewohnt sein. Aber was bringt es uns, den Funkverkehr irgendwelcher Fremden abzuhören? Sie können uns den Weg zur Milchstraße gewiß nicht weisen."
    Caela leitete die Beobachtung an die Ortungszentrale und an die Schiffsführung weiter. Ein Dekodierungsversuch des empfangenen Impulses brachte nichts ein.
    Melborn dachte nicht weiter daran. Er hatte sich in dieser Sache nur engagiert, um vorzutäuschen, daß er in seiner Arbeit aufging. War dies nicht eine Bestätigung dafür, daß er nicht mehr in Gesils Abhängigkeit stand?
    Dabei war er nie von ihr abhängig gewesen. Seine Beziehung zu ihr war ganz anderer Natur. Und daran hatte sich nichts geändert.
    Er hatte ihren verzweifelten Schrei nicht vergessen, den sie damals getan hatte. Er hatte ihn so intensiv empfangen, daß er das Bewußtsein verlor und in einen langen Dämmerschlaf verfiel.
    Er stand noch immer stark unter dem Eindruck dieses Erlebnisses. Doch er ließ sich nichts anmerken, durfte sich nichts anmerken lassen, wenn er Gesil helfen wollte.
    Atlan selbst hatte gesagt, daß Gesil Verletzungsspuren wie von den Krallen eines Raubtiers aufgewiesen hatte. Eine Bestie mit übermenschlicher Kraft hatte die Innenseite ihrer Kabinentür verbeult, als sie sich auf der Flucht dagegen warf.
    Ein Tier...
    Melborn nahm es nur nebenbei wahr, als die Ortungszentrale bestätigte, daß der empfangene Impuls aus der Richtung des georteten Asteroidenschwarms gekommen war.
    Man empfing den Impuls nicht mehr und wollte der Sache nicht mehr nachgehen.
    Tanwalzen hatte befohlen, die Sache auf sich beruhen zu lassen.
    Melborn war es egal.
    Er konnte es kaum mehr erwarten, bis sein Dienst zu Ende war.
    Als die Ablösung kam und Melborn die Funkzentrale verließ, wich Caela nicht von seiner Seite.
    „Ich habe noch etwas zu erledigen".
    sagte Melborn knapp und ließ sie einfach stehen. Sie würde sich ihr Teil denken, aber das war ihm egal. Er stand nicht in Gesils Abhängigkeit, aber er wollte ihr helfen - aus freien Stücken.
    Er hatte seinen eigenen Willen.
    Zuerst begab er sich in Bescams Unterkunft. Bescam war nicht da, aber Melborn wußte, daß er einen Strahler besaß und wo er ihn versteckte. Er holte ihn hervor und verstaute ihn unter seiner Achsel.
    Dann machte er sich auf den Weg zum Solarium. Die Betschiden fanden nichts dabei, daß er sie besuchte. Er war mit Bescam schon oft hier gewesen. Sie kannten ihn alle. Er grüßte einige von ihnen.
    Aber das Geschehen um ihn lief wie ein Film ab.
    Er ließ alles unbeteiligt an sich vorbeigleiten, bis er Geston entdeckte. Er beobachtete ihn heimlich, folgte ihm durch den hydroponischen Dschungel.
    Er sah Geston wieder vor sich, wie er durch die verlassenen Korridore der SZ-1 sein entlaufenes „Schoßtier" verfolgte. Aber Kater war inzwischen zu einer riesigen Raubkatze herangewachsen.
    Geston erreichte das Versteck, in dem er Kater untergebracht hatte. Es handelte sich um einen getarnten Käfig. Das war nötig, um Katers Ausreißversuch zu unterbinden.
    Vermutlich hatte Geston auch seine Gefährlichkeit erkannt. Wenn das Tier Gesil schon zweimal angefallen hatte, könnte es das wieder und immer wieder tun.
    Melborn wartete, bis Geston den Käfig geöffnet hatte und eintreten wollte. Er sprang ihn von hinten an und stieß ihn zu Boden. Dann richtete er die Waffe auf Kater und drückte ab.
    Er hielt erst inne, als jemand ihn zu Boden gerungen hatte. Es war Geston, der wie von Sinnen schrie und auf ihn einschlug. Melborn wehrte sich nicht. Er war erleichtert.
    Er hatte es getan.
    Von Kater war nicht mehr viel übrig.
    Die Bestie würde Gesil nie mehr anfallen.
    Er hatte Gesil gerettet, und niemand konnte sagen, daß sie ihn dazu getrieben hatte.
    Er hatte Kater aus eigenem Antrieb getötet.
     
    *
     
    „Jetzt fühlst du dich wohl als Held, als Beschützer Gesils", sagte Skiryon vorwurfsvoll.
    Er schüttelte bedauernd den Kopf. „Aber du hast eine völlig sinnlose Tat begangen.
    Kater ist Gesil nie nahe gekommen. Das Tier

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