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1067 - Am Rand des Nichts

Titel: 1067 - Am Rand des Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit dir anstellen, werde ich dir helfen."
    „Ich habe dir bewiesen, daß du dich auf mich verlassen kannst."
    „Du hast mir geholfen. Jetzt bin ich an der Reihe, dir den Rücken zu decken", erwiderte Icho Tolot in einem Tonfall, der keinen Widerspruch zuließ, und im Grunde genommen mußte Tosen dem Haluter auch recht geben. Er war wichtiger, und er hatte wesentlich mehr Möglichkeiten. Deshalb mußten sie das Risiko für ihn so niedrig halten wie nur eben möglich, da niemand wissen konnte, ob es ein zweites Mal gelingen würde, ihn aus einer Falle zu befreien.
    „Also gut", lenkte der Jarvith-Jarver seufzend ein. „Ich habe wohl keine andere Wahl.
    Ich gehe."
    „Das ist ein kluger Entschluß", spöttelte Icho Tolot, der sehr wohl erkannte, daß Tosen Angst vor dem Einsatz hatte. „Du wirst ihn nicht bereuen. Alles wird gut ausgehen - falls Seth-Apophis es nicht anders will."
    Tosen preßte die Lippen zusammen. Er wandte sich ärgerlich ab.
    Die letzte Bemerkung hättest du dir sparen können! dachte er aufgebracht.
    Zusammen mit Icho Tolot ging er in das chemische Labor, in dem inzwischen tatsächlich alle notwendigen Arbeiten abgeschlossen waren. Von einer positronisch gesteuerten Ausrüstungsanlage ließ der Haluter einen Schutzanzug für Tosen fertigen, und dann schickte er ihn mit einer kleinen Flasche Flüssiggas auf den Weg.
    Bruke Tosen schwitzte in seinem Anzug. Er wußte, daß so etwas nicht sein durfte, und ihm wurde klar, daß sein Körper nicht mehr so reagierte, wie es normal gewesen wäre.
    Dabei kam es ihm ungewöhnlich kalt im Schiff vor. Er sagte jedoch nichts, weil er glaubte, einer Irritation zu unterliegen.
    Ich gehe auf einem schmalen Grat, sagte er sich und suchte verzweifelt nach einer Möglichkeit, sich zu retten. Ein falscher Schritt, und es ist aus mit mir. Oder habe ich diesen Schritt schon getan? Bin ich noch bei klarem Verstand?
    Er näherte sich der Zentrale und überlegte, was er tun sollte, falls ihm eines der Vogelwesen in den Weg treten sollte.
    Daran haben wir nicht gedacht! durchfuhr es ihn, und in seinem Schrecken wäre er beinahe umgekehrt. Wir müssen sie alle auf einmal mit dem Gas erwischen, sonst erreichen wir gar nichts.
    Doch die Fremden schienen sich sicher zu fühlen. Keiner von ihnen hielt sich vor der Zentrale auf. Bruke Tosen öffnete das Eingangsschott und trat ungehindert ein.
    Seine Gegner kauerten überall in der Zentrale auf den Sesseln und Schaltkonsolen.
    Der sargähnliche Gegenstand lag neben dem Pilotensessel auf dem Boden. Die Fremden hatten ein Tuch darüber gelegt, das rot, blau und grün gestreift war. Ein sanftes Dröhnen schien von dem Behälter auszugehen.
    Tosen riß den Verschluß der Gasflasche auf, so daß das Gift entweichen konnte.
    Er erwartete, daß die Vogelwesen in irgendeiner Weise reagieren würden. Doch sie taten, als sei er nicht vorhanden und als sei nichts geschehen. Sie nahmen keine Notiz von ihm und dem Gas, das sich in grünen Schwaden im Raum verteilte. Sie unterhielten sich zwitschernd und schnatternd und befaßten sich augenscheinlich mit den verschiedenen Instrumenten der Zentrale.
    Sie haben gemerkt, daß sie das Schiff nicht sprengen können, erkannte Tosen, und das ist ihnen allein wichtig. Ob ich hier bin oder nicht, das macht für sie keinen Unterschied. Und das Gas wirkt auch nicht.
    Er warf die Gasflasche von sich und sah, wie sie auf dem Boden zersplitterte. Die grünen Dämpfe zogen zu den Gittern der Klimaanlage, von denen sie abgesaugt wurden.
    Tosen hatte einkalkuliert, daß ein wesentlicher Teil des Gases auf diese Weise verloren gehen würde, doch hatte er damit gerechnet, daß der Rest ausreichte.
    Er wartete noch einige Minuten und verließ dann die Zentrale, weil sich auch dann noch nichts verändert hatte. Niemand hinderte ihn daran. Die Vogelwesen schienen ihn überhaupt nicht bemerkt zu haben.
    „Sie haben weder das Gift noch mich beachtet", berichtete er wenig später dem Haluter. „Sie haben so getan, als wüßten sie ganz genau, daß ihnen nichts passieren kann."
    „Möglicherweise haben sie es wirklich gewußt", entgegnete dieser.
    „Aber das ist unmöglich", protestierte Tosen. „Sie haben keine Ahnung von dem Labor, und von der Zentrale aus kann man nicht feststellen, woran dort gearbeitet wird."
    Die beiden ungleichen Wesen befanden sich an der Peripherie des Schiffes in einem Beibootshangar. Icho Tolot hatte ein robotisches Überwachungssystem eingeschaltet, das dafür sorgte, daß sie

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