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1067 - Am Rand des Nichts

Titel: 1067 - Am Rand des Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht überrascht werden konnten. Sobald sich ihnen einer der Fremden näherte, löste die Anlage einen Alarm aus.
    Der Haluter ließ sich seufzend auf den Boden sinken.
    „Du mußt es anders sehen, Kleines", sagte er. „Betrachte es nicht von deiner Seite aus, sondern von der der Fremden."
    „Das ändert doch nichts."
    „Vielleicht doch. Ich erinnere mich daran, daß mir auf einem Planeten nahe dem Zentrum der Milchstraße Intelligenzen begegnet sind, die in jeder wie auch immer gearteten Sauerstoffatmosphäre leben konnten. Für sie spielte keine Rolle, ob Giftstoffe darin enthalten waren oder nicht. Auch Mikroorganismen konnten sie nicht bedrohen, denn sie hatten ein natürliches Filtersystem, das sie schützte."
    Jetzt ließ der Jarvith-Jarver sich ebenfalls auf den Boden sinken. Er zog die Beine hoch an und umklammerte die Knie mit beiden Armen. Wieder fröstelte ihn.
    „Ich verstehe", erwiderte er. „So könnte es mit diesen kleinen Teufeln auch sein. Sie haben mich und das Gas ignoriert, weil sie genau wußten, daß ihnen nichts passieren kann. Dann sind wir wohl am Ende - oder?"
    „Vermutlich wäre es sinnlos, mit Waffengewalt gegen sie vorzugehen", sinnierte der Haluter mit dumpf grollender Stimme. „Sie verhalten sich so, als hätten sie auch dagegen eine zuverlässige Abwehr."
    „Was könnten sie schon dagegen tun, wenn wir sie mit Energiestrahlern angreifen?"
    fragte Tosen verblüfft.
    „Keine Ahnung. Vielleicht können sie unsere Waffen blockieren, oder sie haben ein anderes Mittel, sie wirkungslos zu machen."
    „Willst du aufgeben?"
    Der Haluter lachte leise. Er blickte Tosen mit blitzenden Augen an.
    Du meine Güte! fuhr es dem Jarvith-Jarver durch den Kopf. Es macht ihm auch noch Spaß. Ihm gefällt, daß uns diese kleinen Biester in die Enge getrieben haben.
    „Natürlich gebe ich nicht auf", antwortete der Haluter. „Wir müssen nur überlegen, ob wir nicht irgend etwas haben, womit wir diese gefiederten Wesen besser attackieren können."
    „Ich weiß nichts." Tosen zuckte mit den Achseln.
    Ratlos blickte er sein Gegenüber an. Er erfaßte nicht, was dieser gemeint hatte, zumal er so gut wie keine Erfahrungen bei kämpferischen Begegnungen mit fremden Entitäten hatte. In dieser Hinsicht kannte Icho Tolot sich weitaus besser aus.
    „Woran denkst du?" fragte der ehemalige Importkontrolleur.
    „Mir fällt ein, daß ich ein eigenartiges Gefühl der Kälte hatte, als diese Wesen auf meinen Schultern saßen", sagte der Haluter. „Vielleicht kann man in dieser Hinsicht etwas tun?"
    Er richtete sich auf.
    „Ist es nicht kälter geworden an Bord?"
    Tosen rieb sich die Knie und die Oberarme. Im Schutzanzug war ihm warm gewesen, jetzt aber fror er.
    „Du hast recht. Ich friere schon die ganze Zeit", erwiderte er. „Sie haben die Temperatur herabgesetzt."
    „Und ist dir sonst noch etwas aufgefallen?"
    Tosen schüttelte den Kopf.
    „Nichts", erwiderte er, ohne sich wirklich anzustrengen. Er war der Ansicht, daß Icho Tolot ihm geistig überlegen war und viel früher als er auf den rettenden Gedanken kommen würde.
    Der dunkelhäutige Koloß seufzte erneut. Er schloß zwei seiner drei Augen und starrte den Jarvith-Jarver mit dem dritten durchdringend an.
    „Hast du keine Lust, etwas für dich zu tun?" forschte er. „Meinst du, man darf sich immer anderen überlassen, wenn man etwas erreichen will? Laut zu klagen ist nicht genug, und es geht nicht nur um dich, sondern auch um mich. Also überlege. Irgend etwas ist dir bestimmt aufgefallen."
    „Du hast kein Recht, mich so anzufahren", begehrte Tosen auf.
    „Du sollst dich nicht aufregen, du sollst nachdenken", wies ihn der Haluter ab.
    „Beschweren kannst du dich hinterher."
    Bruke Tosen wollte abermals protestieren, doch irgend etwas in den roten Augen des Haluters warnte ihn. Erschrocken zuckte er zurück.
    Er hat recht, dachte er. Wenn wir uns streiten, kommen wir nicht weiter. Dann haben nur diese kleinen, gefiederten Teufel den Vorteil. Aber was sollte mir aufgefallen sein?
    Überrascht richtete er sich auf.
    „Doch. Da war etwas", rief er. „Immer wenn ich in der Nähe dieser Fremden war, habe ich einen dunklen, angenehmen Ton gehört. So ein Dröhnen. Es war ganz leise, so daß es mir zunächst gar nicht bewußt geworden ist."
    Icho Tolot hob anerkennend eine Hand.
    „Ja. Das stimmt", erwiderte er. „Da war dieser dumpfe Ton. Er scheint die Fremden stets zu begleiten. Vielleicht ist das etwas, was wir nutzen können."
    Icho

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