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1068 - Der Höllenstar

1068 - Der Höllenstar

Titel: 1068 - Der Höllenstar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ryback.
    »Davon bin ich überzeugt«, erwiderte die ferne Stimme des Teufels.
    »Eine Frage habe ich noch.«
    »Ich höre.«
    »Du hast mir Flügel gegeben. Du hast mich dadurch stolz gemacht. Ich freue mich darüber. Ich akzeptiere sie auch, aber ich möchte wissen, ob ich sie auch so einsetzen kann wie die Vögel es tun. Kann ich zu einem fliegenden Menschen werden?«
    Asmodis hatte im Unsichtbaren seinen Spaß. »Zu einem fliegenden Menschen? Siehst du dich noch als Mensch? Du wirst zu einem fliegenden Engel werden, zu einem schwebenden Teufel, zu einem mächtigen Dämon. Du bist mein Bote, und ich weiß, daß du dich gern als einen Star der Hölle ansiehst. Gut, ich habe nichts dagegen, dich als Höllenstar zu sehen, solange du meine Botschaft auch weiterhin vermittelst. Noch einige letzte Worte. Ich werde dir nicht sagen, ob du fliegen kannst oder nicht. Probiere es einfach aus. Starte den Versuch. Setz dein Vertrauen in dich und meine Künste und vergiß nicht, die Waffe mitzunehmen, die ich dir geschickt habe. Dieser Dreizack aus den Knochen eines Höllenmonstrums soll von nun an zu deinem Zeichen werden. Du wirst erleben, wozu der Dreizack fähig ist, mein Freund…«
    Ryback nickte, obwohl er den Teufel nicht sah. »Ja, ich habe Vertrauen zu dir, Satan.«
    »Dann enttäusche mich nicht…« Es war der letzte Satz, den der Teufel aus dem Unsichtbaren schickte, aber er fügte noch einen Namen hinzu. »John Sinclair… John Sinclair…«
    Schluß - Ende!
    Stille umgab die einsame Gestalt, die vor dem Spiegel stand und sich jetzt wieder sah. Er brauchte eine gewisse Zeit, um das zu verkraften, was er soeben erfahren hatte. Aber er war voll und ganz zufrieden. Ein gutes Gefühl durchfloß ihn. Wie ein warmer Strom, in dem er sich geborgen fühlte.
    Ryback hob den Dreizack an, der sogar im Steinboden festgesteckt hatte. Er hatte ihn herausziehen müssen. Da waren die Knochen härter als der Stein gewesen.
    Das Material war glatt. Er fühlte sich gut an. Leicht warm, wie von Leben durchrieselt.
    Er lächelte. Drehte sich um. Stieß mit den Füßen gegen seine Kleidung. Die brauchte er nicht mehr, und auch auf seine Waffen konnte er verzichten. Die lange Nadel war ebenso unnötig geworden wie sein Revolver. Er schob die Kleidung mit dem Fuß zur Seite, so daß sie dicht an der Wand ein Bündel bildete.
    Der Teufel hatte ihm etwas vom Fliegen erzählt und davon, daß er es ausprobieren sollte.
    Ryback vertraute ihm. Er wollte mit seinem Test auch nicht lange warten. In den nächsten Minuten mußte sich herausstellen, wie mächtig er den normalen Menschen gegenüber geworden war…
    ***
    Der Höllenstar hatte sein großes Zimmer betreten, von dem er aus den besten Ausblick hatte. Die Fenster waren so eingebaut worden, daß er in alle Richtungen seine Blicke schicken konnte, sogar bis hin zum Meer, dessen Wellen immer und ewig gegen die Küste schlugen.
    Der Kamin roch noch immer. Der Raum war sehr spartanisch möbliert. Ryback brauchte auch nicht viel. Er kam gut mit einem Tisch, zwei Sesseln und einem Regal zurecht, in dem er seine Elektronik aufbewahrte. Den Fernseher und den Recorder. Auf einen CD-Player hatte er verzichtet.
    Ryback ging über den blanken Steinboden. Er fühlte sich gut und auch sehr leicht. Da sein Haus auf der Kuppe des Hügels lag, wirkte es größer als es tatsächlich der Fall war. In der Tat konnte man es als einen großen Schuhkarton bezeichnen oder auch als einen Bungalow.
    Vor der Fensterfront blieb er stehen. Trotz des dunklen Glases war die Sicht klar. Er schaute auf den Ort mit dem Namen Allhallows. Dort lebten Menschen. Dort bewegten sich die potentiellen Opfer, die er für den Teufel holen wollte.
    Männer, Frauen und Kinder. Sie alle hatten keine Ahnung von dem, was sie erwartete. Über ihnen schwebte bereits das Unheil, um sie wie mit Krallen an sich zu reißen.
    Er sah die Häuser. Sie wirkten klein, beinahe verspielt. Er konnte auch die Menschen erkennen, die sich nahe der Kirche aufhielten. Man hatte die Leichen gefunden. Die Polizei war da, um sich um die Morde zu kümmern. Man würde alles mögliche finden, nur ihn nicht. Er war nicht auffindbar. Er würde es nie sein, aber er würde seine Zeichen setzen, und er würde auch eines seiner großen Haßobjekte zerstören - die Kirche.
    Dann gab es da noch jemand.
    Ein Mann, ein Name - John Sinclair!
    Der Teufel hatte ihn nicht grundlos davor gewarnt. Dieser Sinclair mußte gefährlich sein, aber ein Mann wie Ryback, der verdammt

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