Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1068 - Der Höllenstar

1068 - Der Höllenstar

Titel: 1068 - Der Höllenstar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Wahrheiten kam ihr das, was sie sah, so… so… unglaubwürdig vor. Wie eine Szene fern der Realität. Sie konnte einfach nicht fassen, daß sie der Mittelpunkt war, der aus dem Weg geräumt werden sollte.
    Ryback nickte ihr zu.
    Er sagte nichts mehr.
    Seine rechte Hand senkte sich. Zugleich glitt sie vor. Julia verfolgte den Weg der Nadel aus ihren angststarren Augen. Sehr genau schaute sie hin und bekam auch den hellen Reflex mit, den ein Sonnenstrahl auf dem dünnen Metall verursachte.
    Die Spitze zielte nicht auf ihren Hals. Sie war auf die Brust gerichtet. Genau auf die linke Seite, wo bei einem Menschen das Herz schlägt.
    »B… bitte…«, flüsterte Julia.
    Ryback schüttelte den Kopf. »Ich will so werden wie der Satan. Deshalb muß ich für ihn töten, verstehst du? Ich muß ihm beweisen, daß ich bereit bin, Opfer zu bringen. Dein Pech, daß es gerade dich trifft. Es hätte auch eine andere Person sein können. Tut mir leid für dich.«
    Mehr sagte er nicht.
    Er stieß zu.
    Julia glaubte es noch immer nicht. Sie stand da, und sie spürte den Stich. Die Waffe drang in ihren Körper. Etwas Heißes wurde in ihre linke Brust gepumpt. Nur für einen Moment, dann änderte sich alles. Ein irrsinniger Schmerz durchzuckte ihren Körper. Allerdings nicht sehr lange, denn die Spitze der Nadel schaffte es, sich tief in das Herz der jungen Frau zu bohren.
    Julia starb im Stehen!
    ***
    Der Killer Ryback wartete noch einen Moment. Er hielt den hölzernen Griff seiner Waffe fest, als wollte er zugleich dem leblosen Körper eine Stütze geben.
    Schnaufend atmete er aus. Auf seinem Gesicht, das während des Todesstoßes unbeweglich gewesen war, breitete sich nun durch das Lächeln ein zufrieden wirkender Ausdruck aus. Wieder war es ihm gelungen, einen großen Schritt auf seinem ungewöhnlichen und grausamen Weg weiter zu kommen.
    Der Teufel würde seine Freude an ihm haben, und er würde ihm noch mehr vertrauen.
    So zu werden wie er. Ein Höllenstar zu sein, nur das allein zählte für Ryback.
    Noch steckte eine lange Nadel im Körper der Toten. Sie brach auch nicht zusammen und schien am Telefonkasten festgeklebt zu sein. Gelassen zog Ryback die spitze Waffe wieder aus dem Körper hervor. Wie schon zuvor beim Mord an Pastor Draxon reinigte er die Spitze auch diesmal an der Kleidung der Leiche. Danach ließ er die Waffe wieder verschwinden.
    Erst jetzt brach der leblose Körper zusammen. Beinahe schon fürsorglich fing Ryback ihn ab, drückte ihn weiter in die Knie und setzte in auf den Boden, direkt unter dem Kasten.
    Er war zufrieden.
    Es war ihm auch egal, ob man ihn sah oder nicht. Er fühlte sich stark genug, um der gesamten Welt trotzen zu können.
    Mit diesem Gedanken verließ er die Telefonzelle, dreht sich um - und sah die beiden Kinder…
    ***
    Es waren zwei Mädchen, die in der Nähe standen. Er erinnerte sich daran, sie schon bei seiner Ankunft gesehen zu haben und konzentrierte sich nun auf die beiden.
    Vom Alter her mochten sie knapp unter zehn Jahren liegen. Ein Mädchen hatte seinen Puppenwagen mitgebracht. Die kleinen Hände hatte es um die Lenkstange geklammert, den Kopf etwas erhoben und schaute zu Ryback hin. Auch die Freundin blickte ihn an. Beide waren stumm. Sie machten auch nicht den Eindruck, als wollten sie etwas sagen. Sie schienen nichts begriffen zu haben. Für sie war die Welt noch schön, heil und sorgenfrei. Gerade hier in der ländlichen Umgebung. Da konnte einfach nichts Böses passieren. Beide hatten wohl mitbekommen, daß die Frau in der Telefonzelle nicht mehr stand, doch für sie war es kein Grund, eine Frage zu stellen. So warteten sie ab und standen ausgerechnet an einem Platz, der etwas weg von der normalen Straße lag, so daß sich hierher kaum jemand verirrte. Es sei denn, er lief über die Wiesen aus Allhallows weg.
    Das Grinsen auf dem Gesicht des Killers wurde schmierig. Es zeigte sehr deutlich, welche Gedanken ihn durchfuhren, denn dem Teufel war es gleichgültig, wen er umbrachte.
    Männer, Frauen oder Kinder - was spielte das schon für eine Rolle. Die Hölle hatte ihre eigenen Gesetze.
    Die beiden kamen ihm wie gerufen, und er nickte ihnen zu, bevor er den ersten Schritt von der Zelle wegging. Ein Insekt flog an ihm vorbei. Blitzschnell schnappte er mit der linken Hand danach, fing die dicke Fliege und zerquetschte sie zwischen Daumen und Zeigefinger.
    Dann ging er weiter.
    Die beiden hatten seine Aktion mitbekommen. Die Kleine, die sich am Puppenwagen festhielt, fragte:

Weitere Kostenlose Bücher