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1068 - Der Höllenstar

1068 - Der Höllenstar

Titel: 1068 - Der Höllenstar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ryback hoffentlich auch nicht…
    ***
    Die Fratze des Teufels war wieder verschwunden oder hatte sich in eine unergründliche Tiefe des Spiegels zurückgezogen. Seine Fläche präsentierte sich wieder normal und gab die Gestalt wieder, die sich vor der hellen Fläche aufgebaut hatte.
    Es war Ryback!
    Der Mann hatte seine Haltung nicht verändert. Steif wie eine Statue stand er auf dem Fleck. Es war nicht einmal zu sehen, daß er Luft holte, denn er atmete sehr flach.
    Er schaute in sein fremdes, ihm allerdings schon leicht vertraut gewordenes Gesicht. Er war nicht mehr so wie früher. Er hatte den Weg geschafft, und er war auch mit seinem neuen Aussehen zufrieden. Zwar wirkte er noch menschlich, trotzdem fühlte er sich mehr wie ein Zwitter. Einer, der noch zu den Menschen gehörte, sich zugleich auch zu den Vasallen des Teufels zählte, und darauf kam es ihm an.
    Er mochte den Satan. Er liebte ihn wie ein junger Mann seine erste Freundin. Daß er wie Wachs in den Händen des Satans war, störte ihn nicht, denn er würde den Weg schon kennen, den beide einzuschlagen hatten. Noch war er nicht perfekt, und so wartete Ryback mit großer Spannung auf den letzten Teil der Verwandlung.
    Natürlich hatte er sich Gedanken darüber gemacht, wie sie ablaufen und was mit ihm geschehen würde. Er war nie zu einer Lösung gekommen, weil er es sich nicht vorstellen konnte. Ebenso werden wie der Teufel, das war wohl nicht möglich. Er würde schon ein anderes Aussehen bekommen und gestand sich jetzt schon ein, daß er auch damit zufrieden sein würde. Es lief also gut, und es war noch alles im Fluß.
    Er sah sich.
    Sein Spiegelbild.
    Er spürte den Druck.
    Urplötzlich an seinem Rücken. Genau in Höhe der Schulterblätter, so er auch seine Beulen erkannt hatte. Der Druck hatte sich für eine Weile gehalten, bis zu diesem Augenblick, denn da veränderte er sich. Er nahm an Stärke zu, und auch der leichte Schmerz war real.
    Ryback starrte in den Spiegel. Er sah sich nur von vorn, der Rücken blieb außer Sicht. Er wollte sehen, was mit ihm passierte. Deshalb drehte er sich so herum, daß er zumindest einen Teil sehen konnte.
    Ja, die Ausbuchtungen waren gewachsen. Sie drückten sich beinahe so vor wie die Hörner aus seiner Stirn, und dabei wurde die Haut gestrafft und immer dünner.
    Sie würde reißen!
    Und sie riß!
    Er sah wie sie wegplatzte. Sie flog an zwei verschiedenen Stellen auseinander, und den dabei entstehenden Schmerz konnte er kaum ertragen. Sägeblätter schienen über seine Knochen zu gleiten.
    Messer bohrten sich in den Körper hinein. Blut spritzte nicht hervor, aber die Öffnungen blieben nicht wie sie waren. Was immer sich in seinem Körper gebildet hatte, es wollte hinaus, und es drückte sich auch vor. Zu erkennen war es zunächst nicht. Ryback blieb starr und sehr aufrecht stehen. Er beobachtete die dunklen Gegenstände, die aus seinem Körper noch zusammengepreßt hervorquollen und erst später Gestalt annahmen.
    Sie breiteten sich aus. Sie drückten sich auseinander und erweiterten sich zu monströsen Gebilden, die voneinander wegklappten und einen Zwischenraum bildeten.
    Erst jetzt erkannte Ryback, was da mit ihm geschehen war. Durch die Macht des Teufels waren ihm regelrechte Flügel gewachsen. Er schloß die Augen für einen Moment. Danach öffnete er sie wieder, und das Bild war geblieben.
    Es gab die Flügel. Er bildete sie sich nicht ein. Sie waren auch keine Schatten, sondern existent, denn er spürte auch ihr Gewicht an seinem Rücken.
    Flügel oder Schwingen. Wie bei einem riesigen Vogel oder bei einer anderen Gestalt.
    Ja, wie bei einem Engel!
    Ryback dachte daran, daß die Menschen den Engeln in ihrer Vorstellung immer Flügel gegeben hatten. Nur so hatten sie begreifen können, daß sich diese Wesen von einem Ort zum anderen bewegten, und das mit einer Geschwindigkeit, die kaum nachvollziehbar war.
    Warum Engel?
    Die Antwort fiel demjenigen leicht, der sich mit dem Teufel und dessen Hintergrund oder Abstammung beschäftigte. Ryback kannte sich da aus. Er wußte, wie der Teufel der Sage nach entstanden war. Er hatte einmal zu den Engeln gehört, war aber übermütig geworden und hatte Herrscher über den gesamten Kosmos werden wollen.
    Das hatten die anderen nicht hinnehmen wollen. Er war gestürzt worden. Tief gefallen. Zusammen mit seinen Verbündeten, die ihm zur Seite gestanden hatten.
    Noch immer sah sich der Teufel als Engel. Allerdings als einer der besonderen Art. Als schwarzer,

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