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1068 - Der Höllenstar

1068 - Der Höllenstar

Titel: 1068 - Der Höllenstar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Pfarrer an und danach die Frau.«
    Ich war einverstanden. Die beiden Kollegen traten zur Seite, und wir konnten das Haus betreten…
    ***
    Ryback hatte nach den beiden Mädchen greifen wollen und auch stechen wollen, sich es aber im letzten Augenblick anders überlegt. Nein, nicht direkt überlegt, er war zurückgezuckt, denn der Teufel meldete sich bei ihm und hielt so auf seine Art und Weise Versprechen.
    Von den Füßen bis zur Stirn durchschoß ihn der Schmerz als glühende Woge. Er war so stark, daß selbst Ryback, dieser harte Kämpfer, ein Stöhnen nicht unterdrücken konnte. Seine Schultern zuckten. Er breitete die Arme aus, hielt die Mordwaffe wie im Krampf fest, und sein Gesicht verzog sich dabei auf schreckliche Art und Weise.
    Das sahen auch die beiden Mädchen. Sie waren noch Kinder. Sie waren zu jung, um genau zu begreifen, was hier ablief, aber sie hatten Gefühle und spürten deshalb, daß etwas Schreckliches begann.
    Betty und Eva taten genau das Richtige. Den Puppenwagen ließen sie liegen. Sie faßten sich an den Händen. Beide schrien auf und rannten weg.
    Sie liefen schnell. Sie weinten, sie schrien, die Angst schien den beiden Flügel zu verleihen. Dabei wäre es nicht einmal nötig gewesen, so schnell zu fliehen, denn Ryback hatte keinen Blick mehr für sie. Er war mit sich selbst beschäftigt.
    Auf der Stelle wirkte er festgenagelt. Den Kopf hatte er in den Nacken gelegt. Das Feuer strömte noch immer durch seinen Körper und schien ihn verbrennen zu wollen. Es jagte hinein in die Stirn, und genau dort verstärkte es seinen Druck.
    Er schrie.
    Gegen die in ihm tobenden Höllenkräfte kam er nicht an, aber er hatte auch nicht anders gewollt.
    Wer dem Satan nahekommen wollte, der mußte auch leiden und auch einen entsprechenden Preis dafür zahlen.
    An der Stirn riß die Haut. In kleinen Fetzen flog sie davon und schuf Platz für das, was bereits innerhalb des Kopfes gelauert hatte. Es waren die beiden krummen, nach oben hin gebogenen Gegenstände, die sich vordrückten. Die zu einem Bock gepaßt hätten, aber keinesfalls zu einem Menschen.
    Aber Ryback wollte werden wie der Teufel, und Ryback wurde ihm immer ähnlicher. Aus der Stirn hatten sich die Hörner hervorgepreßt und dachte nicht daran, sich zurückzuziehen. Sie gehörten jetzt zu ihm. Sie waren ein Teil des Teufels, und auch Rybacks Gesicht erhielt einen anderen Ausdruck.
    Es zog sich in die Länge, seine Ohren gewannen ebenfalls an Größe und wurden spitzer. Die Augen dunkelten nach. Barthaare sprossen am Kinn hervor, wuchsen auf der Oberlippe, und die Hände des Mannes dehnten sich noch weiter aus. Die Krallenform der Finger nahm zu. Über seinen Rücken rann ein Schmerz, als hätte dort jemand Säure ausgekippt, und sein Gesicht schien ebenfalls zu brennen.
    Er stöhnte. Er bewegte sich jetzt. Er beugte sich vor. Ihm war wahnsinnig heiß. Das Feuer der Hölle schien in seinem Körper zu lodern. Ein Anzeichen darauf, was ihm noch alles bevorstand. Er würde leiden müssen, aber er nahm es hin. Er wollte schließlich nicht mehr der gleiche bleiben und den anderen Weg gehen.
    Die Füße rammte er hart gegen den Boden. Er schrie gegen den Himmel. Er war nicht mehr zu halten. Er trampelte plötzlich, dann riß er sein Maul noch weiter auf und ließ die Zunge aus der Öffnung tanzen.
    Er reckte sich. Noch immer war die Hitze in ihm. Am liebsten hätte er sich die Kleidung vom Leib gerissen und wäre nackt weitergelaufen. Ein Rest von Verstand sagte ihm, daß so etwas nichts brachte. Er würde zu stark auffallen. Die große Zeit lag noch vor ihm, denn noch fehlte der letzte Schuß, um so zu werden wie der Satan.
    Er hatte für ihn gekillt. Er würde auch weiterhin seine Waffe einsetzen, aber er mußte sich erst an sein neues Aussehen gewöhnen und mit sich allein zurechtkommen.
    Obwohl er die Augen weit geöffnet hielt, bekam er von seiner Umgebung nicht viel mit. Sein Blick war verschwommen. Er sah weder den Himmel normal, noch die Umgebung. In seinem Körper tobten jetzt andere Kräfte, die ihn gezeichnet hatten.
    Auf der Stelle drehte Ryback sich um.
    Jetzt schaute er auf die Zelle. Darin lag noch die Tote. Sie interessierte ihn nicht mehr. Aber er wußte, daß er sich hier nicht erwischen lassen durfte. Noch war die Zeit nicht reif, um offen über die Menschen herzufallen.
    Es gab nur einen Ausweg für ihn. Ein Versteck. Ein Haus, in dem er sich wohl fühlte.
    Das war sein eigenes.
    Ryback duckte sich. Er holte Atem und knurrte

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