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1068 - Der Höllenstar

1068 - Der Höllenstar

Titel: 1068 - Der Höllenstar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dabei. Mit der freien Hand strich er über seine Stirn hinweg und faßte dort die beiden Hörner an, die krumm hervorwuchsen.
    Er zerrte daran.
    Nein, nichts zu machen. Sie saßen fest. Er würde sie auf keinen Fall aus der Stirn ziehen können.
    Immer wieder hielt er sich vor Augen, daß er so werden wollte wie der Teufel. Nun war er auf dem besten Weg. Zwei Drittel der Verwandlung lagen hinter ihm.
    Fehlte noch das letzte.
    Auch das würde er schaffen.
    Ryback lachte plötzlich, bevor er sich drehte und mit langen Sätzen auf sein dunkles Auto zulief.
    Bevor jemand die Leiche entdeckte, war er wie ein Phantom verschwunden…
    ***
    Wir kannten beide das Gefühl, das uns überfiel, wenn wir ein Mordhaus betraten. Es war immer gleich. Die leichte Spannung im Körper, das Wissen, gleich vor einem Menschen zu stehen, der nicht mehr lebte, aber auch nicht normal gestorben, sondern ermordet worden war.
    Man machte sich Gedanken über das Aussehen des Toten. Wir hatten welche gesehen, bei deren Anblick man das Grauen erlebte. Es gab auch Leichen, denen man nicht ansah, daß sie keines natürlichen Todes gestorben waren.
    Wie es hier war, würden wir gleich sehen.
    Der Flur, durch den wir gingen, war düster. Aus einem Zimmer, dessen Tür offenstand, hörten wir Stimmen. Wir sahen auch den harten Widerschein des Blitzlichtes. Der Fotograf war noch bei seiner Arbeit. Wahrscheinlich war die Mordkommission aus Rochester gekommen und auch noch nicht lange hier.
    Uns gelang ein erster Blick in den Raum. Von der Leiche sahen wir nicht viel, denn der Fotograf nahm uns die Sicht. Vom Boden hoben sich die kleinen Platten mit den schwarzen Zahlen darauf ab.
    Die Spurensicherung war bereits tätig gewesen. Es war auch ein Arzt anwesend und noch ein dritter Mann, der seine in durchsichtigen Handschuhen steckenden Hände vor dem Bauch verschränkt hielt und sich nach links drehte, wie jemand, der die Anwesenheit eines anderen gespürt hatte.
    Der Mann starrte uns an.
    Wir waren uns sicher, Gordon Hunt zu sehen, den Chef der kleinen Truppe hier. Er wirkte nicht unbedingt wie der Leiter einer Mordkommission.
    Zumindest mich erinnerte er in seiner grünen Kleidung eher an einen Landmann oder Jäger, der sich aus Zufall hierher verlaufen hatte. Er trug eine braune Cordhose und eine grüne Jacke mit Hirschhornknöpfen. Fehlte nur noch der Hut. Auf den hatte er verzichtet. Er hatte einen Knebelbart, der ebenso blond war wie das dichte, nach hinten gekämmte Haar.
    In seinen Augen wuchs das Mißtrauen, als er uns anschaute. »Verdammt noch mal, wo kommen Sie her? Wer hat sie eingelassen?«
    »Ihre Leute«, sagte ich.
    »Wie nett. Und warum?«
    Suko gab die Antwort. »Scotland Yard.«
    »Was?«
    Wir zeigten unsere Ausweise, und die nächste Frage stellte ich. »Sind Sie Chiefinspector Gordon Hunt?«
    »Ja, das bin ich.«
    Jetzt stellten wir uns vor.
    Er kam auf uns zu. »Wir gehen in den Flur. Dort könnten wir uns besser unterhalten.«
    »Moment noch«, sagte ich, weil ich gesehen hatte, daß der Blick auf die Leiche frei war. Ich konnte beim ersten Hinsehen keine Verletzung feststellen, ich sah kein Einschußloch, kein Blut, bis auf einen sehr schmalen Streifen am Hals.
    Hunt konnte nachvollziehen, welche Gedanken mich beschäftigten. »Man hat den Pastor erstochen. Mit einer sehr dünnen Nadel, die ihm der Mörder in den Hals getrieben hat.«
    »Das muß ein Fachmann gewesen sein«, murmelte Suko.
    Gordon Hunt nickte. »Darauf können Sie sich verlassen.«
    »Ryback«, flüsterte ich.
    »Bitte?«
    Ich winkte ab. »Nichts, Kollege. Lassen wir es wie es ist.« Ich drehte mich um und betrat als erster den Flur. Suko und der Kollege folgten. Ich sagte: »Es ist wohl nicht der einzige Mord hier im Ort gewesen. Oder?«
    Hunt holte schnaufend Luft. »Sie haben recht. Es gibt noch eine Leiche. Sie liegt in einer Telefonzelle.«
    »Eine junge Frau?«
    »He, woher wissen Sie das? Haben Sie sich die Tote schon angeschaut?«
    »Nein, das nicht, aber ich konnte es mir denken.«
    »Sie machen mich neugierig.«
    Ich nickte. »Okay, ich möchte Sie nicht länger im unklaren lassen.« Wir berichteten abwechselnd, weshalb wir überhaupt hier nach Allhallows gefahren waren.
    Gordon Hunt hörte zu und schüttelte zwischendurch immer wieder den Kopf. »Wenn Sie es mir nicht gesagt hätten, dann würde ich es nicht glauben. Ehrlich. Und Sie kennen sogar den Namen des Killers. Oder gehen davon aus, ihn zu kennen.«
    »Er heißt Ryback.«
    »Sonst

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