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1068 - Rückkehr in die Hölle

Titel: 1068 - Rückkehr in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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durch die Wandung hindurch - das hätten die Fremden längst bemerkt! Aber es gab Mh den Anhaltspunkt, nach dem er suchte.
    In aller Eile erteilte er dem Kleinen eine Reihe von Anweisungen. Während dieser davonkroch, um seine Artgenossen zusammenzutrommeln, inspizierte Mh die Wand des Wurmes. Die nächsten beiden durchsichtigen Stellen waren weit entfernt, so daß er dort, wo er seinen Angriff vorzutragen gedachte, keine Entdeckung zu fürchten brauchte. Mit den Vorbereitungen freilich würde er es nicht so leicht haben. Er brauchte ein Stück Gelände mit ausreichendem Gefälle, und das einzige solche Stück lag unweit einer der transparenten Flächen. Er prüfte den Boden, aber der Regen des vergangenen Tages hatte sich längst verlaufen. Die Flüssigkeit, die er brauchte, mußte von einer der Felskuppen herabgebracht werden, wo sie sich länger hielt. Es ließ sich nicht vermeiden. Er würde den Graben unmittelbar an der durchsichtigen Stelle vorbeiführen müssen. Aber je länger er darüber nachdachte, desto geringer erschien ihm das Risiko. Es befand sich nur eines der Fremden in der Nähe. Es hielt sich zumeist in der Verdickung auf, und selbst wenn es hinzukam, um durch diesen durchsichtigen Teil der Wand zu blicken, würde es den Zweck der Vorbereitungen wahrscheinlich nicht erraten.
    Mh-Kleinenführer war voller Zuversicht. Noch ein paar Stunden, und der Frevel, den die Fremden am Guten begingen, war gerächt!
     
    *
     
    Die Leuchtstränge verbreiteten ein kaltes, grelles Licht. Der leere Stollen erstreckte sich, so weit dag Auge reichte. Am Ende war schattenhafte Bewegung; das mußten die Roboter sein, die an der Felswand arbeiteten. Der Boden des Ganges war hart unter den Stiefeln der Schutzmontur. Ein rhythmisches, halblautes Klacken begleitete Nikkis Schritte.
    Ihr Blick glitt Decke und Wände entlang. Die Leere des Stollens war ihr mit einemmal unheimlich. Sie wollte sich einreden, das Geräusch, das sie aufgeschreckt hatte, sei nur ein Produkt ihrer überreizten Phantasie gewesen. Aber als sie fünfzig Schritte gegangen war, hörte sie es von neuem. Es kam eindeutig aus dem Stollen vor ihr. Es hörte sich an wie ein gedämpftes Knarren, und es war ihr vorgekommen, als hätte der Boden ein wenig gezittert.
    Aber der Gang lag stumm und leer, und nichts wies darauf hin, was das Geräusch verursacht haben könne. Sie trat an eine der transparenten Flächen und sah hinaus. Zunächst sah sie nichts außer dem hellen Viereck, das das Licht aus dem Stollen auf den Boden zeichnete, aber allmählich gewöhnten sich die Augen an die Dunkelheit. Sie sah eine Furche, die sich durch das Gelände zog. Verwirrt versuchte sie, sich zu erinnern, ob sie bei der letzten Inspektion schon dagewesen war. Dann fiel ihr ein Kriechschwamm auf, der sich auf dem Boden der Furche zu schaffen machte. Er schob ein faustgroßes Steinstück vor sich her und bugsierte es hinauf auf das freie Gelände.
    Jetzt, da sie wußte, wonach sie Ausschau zu halten hatte, entdeckte sie binnen kurzer Zeit ein ganzes Dutzend der kleinen Geschöpfe, die emsig damit beschäftigt waren, Unebenheiten aus dem Verlauf der Furche zu entfernen. Die Kriechschwämme hatten die Furche angelegt!
    Nikkis Blick folgte ihrem Verlauf. Sie stieg eine sanft geneigte Anhöhe hinauf und verschwand hinter dem Rand einer Felsenplatte aus dem Blickfeld. Diesseits lief sie direkt auf den Stollen zu und schien unter ihm verschwinden zu wollen. Nikki sah sich nach Rollschwämmen um, aber von den größeren Wesen ließ sich keines blicken. Sie zog sich den Helm locker über den Kopf und aktivierte den Sender.
    „Nikki hier", sagte sie. „Hört ihr mich da drüben?"
    „Laut und deutlich, Nikki", kam die Antwort des Wachhabenden von der TRAGER.
    „Hier stimmt etwas nicht", sagte Nikki. „Die Kriechschwämme haben einen Graben gebaut."
    „Läßt sich erkennen, was sie damit beabsichtigen?" erklang die sachliche Frage in ihrem Helmempfänger.
    „Nicht von meiner Warte aus", antwortete sie. „Ich schlage vor, ihr schickt ein paar Roboter..."
    Das Wort blieb ihr im Halse stecken.
    „Nikki, was ist los?" rief der Wachhabende besorgt.
    Aber Nikki hatte nur Augen für die Flüssigkeit, die schäumend und gurgelnd die Furche herabgeschossen kam. Sie kam von der Hohe der Felsplatte, wo sie sich im Lauf des Nachmittags während des Gewitters aufgesammelt hatte. Eine fürchterliche Ahnung fuhr Nikki durch den Sinn. Die Schwämme ...
    Sie wandte sich um. Die rechte Hand fuhr

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