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1068 - Rückkehr in die Hölle

Titel: 1068 - Rückkehr in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fremden besiegt werden konnten. Er hätte hier, im Innern des abscheulichen Wurmes, womöglich einen entscheidenden Sieg erringen können. Warum hatte er den Rückzug befohlen?
    Er lag in einem sicheren Versteck, während er über diese Fragen nachdachte, und beobachtete die großen, kastenförmigen Gegenstände, die durch die Luft herangekommen waren und jetzt neben dem Wurm standen. Auch sie gehörten zweifellos zu den Kräften, deren die Fremden sich bedienten. Während sein Wirtskörper noch mit zitternden Fühlern das fremdartige Bild aufnahm und an ihn weitervermittelte, gewahrte er plötzlich das Fremde, dem er im Innern des Wurmes begegnet war. Es bewegte sich durch den Riß in der Seite des Wurmes, glitt auf einen der Kästen zu und war kurze Zeit später verschwunden.
    Da wußte Mh-Kleinenführer mit einemmal, warum er sich so seltsam verhalten hatte.
    Das Fremde war daran schuld! Am vergangenen Tag hatte er es zum ersten Mal gesehen, und dann wieder nach Einbruch der Dunkelheit, als er gegenüber der Verdickung auf der Lauer lag und auf die Meldung der Kleinen wartete. Er erinnerte sich, wie er sich am Nachmittag gefragt hatte, ob es nicht vielleicht doch eine Möglichkeit der Verständigung mit den Eindringlingen gebe. Dieser Gedanke mußte durch den Anblick des Fremden ausgelöst worden sein. Er hatte gesehen, daß das Fremde weder häßlich, noch sonst irgendwie verabscheuungswürdig war, und es war ihm die Idee gekommen, daß man womöglich gewaltlos, ohne Tod und Zerstörung, mit ihm und seinen Artgenossen auskommen könne.
    Mh hatte keine Erfahrung im Umgang mit Fremdwesen. Dieses war seine erste Begegnung. Die Gedanken, die ihn bewegten, entstanden spontan. Sie waren Ausdruck eines reinen, von ideologischem Ballast nahezu freien Bewußtseins, das intuitiv den Pfad der Gewaltlosigkeit über den blutigen Weg des Kämpfens, Zerstörens und Tötens zu wählen versuchte.
    Er war schwach geworden, daran lag es! Als er sich im Innern des Wurmes dem Fremden gegenübersah, war der Drang zu kämpfen aus ihm gewichen, und die Gedanken der Friedfertigkeit hatten ihn überwältigt. Er verstand es nicht, und daher war er verwirrt.
    Aber es war eine Verwirrung, die ihm keine Schwierigkeiten bereitete. Im Gegenteil: er empfand sie als angenehm.
     
    *
     
    Perry Rhodan lächelte jenes für ihn charakteristische Lächeln, von dem man nicht wußte, ob es Spott oder ganz einfach gute Laune zum Ausdruck bringen sollte.
    „Du meinst, du hättest dich mit ihm verständigen können?" fragte er.
    Nikki Frickel hatte den Großen Terraner zum ersten Mal aus der Nähe kennen gelernt, als sie die Steuerung einer Space-Jet übernahm, mit der Perry ins Innere eines Gravitationstrichters am Rand von M3 vordrang. Ihr Respekt vor dem Mann, der ein gutes Stück terranischer Geschichte geformt hatte, war infolge jenes Einsatzes weder größer noch kleiner geworden, aber es fiel ihr jetzt leichter als zuvor, in seiner Gegenwart frei und offen zu sprechen.
    „Eine Sekunde lang hatte ich das Gefühl", antwortete sie. „Wahrscheinlich war es nur ein intensiver Wunsch, der mich so empfinden ließ. Wo die Mutanten und die Psychophysiker versagt haben, da kann jemand wie ich..."
    Perry unterbrach sie mit einer Handbewegung.
    „Nur keine übertriebene Bescheidenheit", mahnte er. „Wir wenden die Methoden an, die uns bisher zum Erfolg verhelfen haben. Das heißt nicht, daß es keine anderen gibt.
    Das Gebiet der Empathie ist bislang unzureichend erforscht. Es ist durchaus möglich, daß du in dieser Hinsicht eine kräftig entwickelte Begabung besitzt."
    Nikki lächelte matt und schüttelte den Kopf. „Nein, ich glaube nicht, daß es das ist. Ich wollte mich mit ihm verständigen, also glaubte ich, es müsse möglich sein. Der Wunsch als Vater des Gedankens oder so was. Die wahre Bedeutung des Vorfalls liegt an ganz anderer Stelle."
    „Nämlich wo?"
    „Der Schwamm muß eine Art Heerführer sein. Er befehligt eine Armee von Kriechschwämmen. Warum schickte er sie durch den Riß ins Innere des Stollens? Um soviel Schaden wie möglich anzurichten. Aufgesammelte Regenflüssigkeit war in Mengen vorhanden. Dutzende von Kriechschwämmen hatten sich damit voll saugen und sich aufblähen können, bis von unserem Stollen nur noch Fetzen übrig gewesen wären. Ich war allein. Ich hätte sie nicht aufhalten können. Warum gab er also plötzlich auf und blies zum Rückzug?"
    „Ich weiß es nicht", gab Perry zu. „Warum?"
    „Weil er ähnlich

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