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1068 - Rückkehr in die Hölle

Titel: 1068 - Rückkehr in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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automatisch zum Helmverschluß und betätigte ihn. Auf dem Boden" des Stollens, ein paar Dutzend Meter weit entfernt, war eine Wölbung entstanden. Sie blähte sich nach oben, und von neuem war das merkwürdige Knarren zu hören, nur nicht mehr gedämpft wie zuvor, sondern laut und durchdringend.
    Nikki riß die Waffe aus dem Gürtel.
    „Hört zu, ich bin meiner Sache nicht sicher", sprach sie hastig ins Mikrophon. „Aber es sieht so aus, als wäre einer der Schwämme unter den Stollen gekrochen und saugt sich jetzt mit Flüssigkeit voll..."
    Weiter kam sie nicht. Ein berstender Knall zerriß die Luft.
     
    *
     
    Der Boden und die rechte Wand des Stollens waren aufgerissen. Ein wütender Strom eiskalten Wasserstoffs raste durch den Gang und füllte die Luft mit dem glitzernden Reif sublimierter Flüssigkeit. Nikki wurde rückwärts geschleudert. Das Gravo-Pak ihrer Schutzmontur aktivierte sich selbsttätig und bewahrte sie vor dem Sturz. Sie sah, wie die Wand des Stollens sich nahe der Einbruchstelle aufzurollen begann. Es war ein gespenstischer Vorgang. Der übermächtige Druck der Außenatmosphäre entlud sich in den Gang herein.
    Durch das Rauschen und Fauchen der entfesselten Wasserstoffmassen drang ein lautes Rumoren, als sich im Hintergrund des Stollens die Notschleusen schlossen. Die einströmenden Gase wurden zurückgeschleudert. Nikki überwand die Benommenheit. Sie tastete nach den Vektorkontrollen des Gravo-Paks und glitt langsam auf die Einbruchstelle zu. Jenseits der zerrissenen Stollenwand war es dunkel geworden. Um die Roboter, die an der Felswand arbeiteten, brauchte sie sich keine Sorge zu machen.
    Sie hielten ärgeren Belastungen stand.
    Das Tosen der aufgewühlten Luftmassen beruhigte sich. Der Druckausgleich war hergestellt, die sublimierte Feuchtigkeit wie Schnee zu Boden gesunken. Nikki näherte sich dem Riß in der rechten Stollenwand, als sie vor sich ein undeutliches, kratzendes Geräusch hörte. Sie wandte den Blick nach unten und gewahrte eine krabbelnde, kriechende Fülle von kleinen Schwämmen, die durch den Riß hereindrängten und sich auf dem Boden auszubreiten begannen.
    Nikki brachte den Blaster in Anschlag. Zorn brannte in ihrer Seele. Stunden mühseliger Vorbereitung waren von den feindseligen Kreaturen zunichte gemacht worden. Und noch immer war sie ihres Lebens nicht sicher. Wie viel von der Flüssigkeit, die oben von der Felsplatte herabrann, war zur Sprengung des Stollens verbraucht worden? Wer gab ihr die Gewißheit, daß nicht in der nächsten Sekunde einer der Schwämme sich aufblähen und gegen die Wand der Notschleuse in ihrem Rücken pressen würde. Ihre Geduld war zur Neige gegangen. Es war Zeit, daß jemand den widerwärtigen Geschöpfen eine Lektion erteilte.
    Fauchend und knatternd stach der grelle Energiestrahl zum Boden des Stollens hinab.
    Zwei Kriechschwämme loderten hell auf und verwandelten sich zu winzigen Aschehäufchen. Nikki legte den Finger ein zweites Mal über den Auslöser, als sie zur rechten Hand eine Bewegung bemerkte. Staunend beobachtete sie den großen Rollschwamm, der sich durch den Riß in der Wand zwängte. Die Kriechschwämme mußten seine Anwesenheit bemerkt haben. Sie eilten ihm entgegen. Nikki sah, wie sich eine Gruppe von Tentakeln an der Oberfläche des Rollschwamms züngelnd in Bewegung setzte und mit raschen, sanften Bewegungen über die Körper der kleineren Kreaturen glitt, als wolle es sie streicheln.
    Kommunikation, ging es ihr durch den Sinn. Auf diese Weise verständigen sie sich miteinander! Die Kriechschwämme setzten sich in Bewegung. Mit bemerkenswerter Eile krochen sie auf den Riß in der Wand zu und verschwanden in der Dunkelheit der Nacht. Der Rollschwamm dagegen kannte keine Ruhe, bis er auch den letzten seiner kleinen Artgenossen erreicht und mit züngelnden Tentakeln traktiert hatte. Er hatte es eilig. Es war unverkennbar, daß ihm daran lag, die Kriechschwämme in Sicherheit zu bringen. Nikkis Blick fiel auf die Waffe, die schlaff in ihrer Hand hielt. Ihr Zorn war verraucht. Der Rollschwamm hatte draußen auf der Lauer gelegen, ihren Schuß gehört und die beiden kleinen Geschöpfe verbrennen sehen. Er war hereingekommen, um weitere Verluste zu verhindern. Die Kriechschwämme besaßen keinen Verstand und konnten die Gefahr nicht ermessen, in der sie sich befanden. Er war gekommen, um sie nach draußen zu treiben - obwohl er damit rechnen mußte, selbst ins Feuer zu geraten.
    Nikki schob den Blaster in den Gürtel

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