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1069 - Die teuflischen Drei

1069 - Die teuflischen Drei

Titel: 1069 - Die teuflischen Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich, sie glaubte auch wieder an die Zukunft, die sie in ihrem und in Rybacks Sinne richten konnte.
    Mit diesen Gedanken legte sich Marina auf das Bett. Diesmal, da war sich die Frau sicher, würde sie von keinem Unwetter aufgeschreckt werden. Es lief alles wieder normal. Die Dämmerung, die Dunkelheit, der Schlaf.
    Wirklich?
    So ganz war sie davon nicht überzeugt. Wenn sie tiefer darüber nachdachte, wollte sie auch keinen Schlaf. Sie brauchte noch eine gewisse Phase, um mit dem in Kontakt zu treten, was noch an Resten vorhanden war.
    Sehr ruhig blieb Marina auf dem Rücken liegen. Sie bemühte sich, die äußere Ruhe auch auf ihr Inneres zu übertragen, was nicht einfach war.
    Der Blick war zur Decke gerichtet. Von Lucia und Farah hörte sie nichts.
    Die beiden ließen sie glücklicherweise in Ruhe. Dafür war sie ihnen dankbar.
    Sie litten nicht so stark. Sie waren auch nicht angesprochen worden.
    Ryback hatte sie, Marina, ausgesucht, und das machte sie irgendwo stolz.
    Die Spannung ließ irgendwann nach. Marina fühlte sich nicht mehr verkrampft. Sie freute sich sogar auf die Zukunft und auch über ihre Lockerheit.
    Einschlafen konnte sie nicht. Sie sackte nicht weg, auch wenn die Augenlider schwer geworden waren. Dafür glitt sie in einen anderen Zustand hinein. Manche nannten es dahindämmern, die Umgebung zwar noch wahrnehmend, sich aber nicht darauf konzentrierend. Es war noch alles da, nur schwamm die Normalität weg und zog sich weiter zurück.
    Das Bewußtsein schwand etwas, dafür stärkte sich das Unterbewußtsein oder der Sinn für andere Dinge.
    Sie hörte etwas.
    Zunächst war Marina nicht klar, was da in ihr Bewußtsein drang. Es war einfach zu weit entfernt, aber es hatte immerhin eine Verbindung geschaffen.
    Andere Gedanken erreichten sie. Allerdings Gedanken, die einem Fremden gehörten und nicht Ryback. Nur bewegte sich dieser Fremde in Rybacks ehemaligem Umfeld. Sie spürte das Kribbeln auf der Haut, ihr wurde kalt und sie hörte plötzlich ungewöhnliche Geräusche, die sie sich zunächst nicht erklären konnte.
    Das Klatschen von Wasser. Wellen, die entstanden waren, aufeinander zuliefen, dabei zusammenprallten, die entsprechenden Geräusche abgaben und sich anhörten, als würden sie letztendlich auf dem Strand allmählich auslaufen oder versickern.
    Marina konnte sich nicht vorstellen, was es mit diesen Geräuschen auf sich hatte. Sie waren einfach zu fremd, aber sie lehnte sie auch nicht ab.
    Bestimmt hatten sie einen Sinn, und so wartete sie gespannt weiter.
    An Schlaf war nicht zu denken. Die Geräusche hatten Marina einfach zu stark in Mitleidenschaft gezogen. Sie konzentrierte sich darauf und hatte dabei das Gefühl, auf ihrem Bett liegend zu schaukeln. Gedanken!
    Plötzlich waren sie da. Tauchten in ihrem Kopf auf. Fremde Gedanken, die sich in das Klatschen des Wassers oder was immer es war hineinmischten.
    Zuerst war sie davon ausgegangen, daß es Rybacks Gedanken waren, aber das stimmte nicht. Je mehr Zeit verstrich, um so stärker wurde ihr klar, daß dieses Fremde nicht zu ihm gehörte, aber von ihm oder von dem, was von ihm zurückgeblieben war, akzeptiert wurde, bis es sie erreichte, da er ihr eine Botschaft bringen wollte.
    Es waren die Gedanken eines Feindes. Sie wußte, daß Ryback nicht allein durch den Blitzschlag vernichtet worden war. Wären da nicht seine Gegner gewesen, wäre es erst gar nicht so weit gekommen. Genau diese Feinde gab es noch, im Gegensatz zu Ryback.
    Er war nicht völlig vernichtet worden. Ein Rest war zurückgeblieben. Und dieser Rest meldete sich indirekt bei ihr. Er wollte ihr den Weg zeigen. Er hatte eine Brücke zwischen ihr und seinen Feinden gebaut. Genau auf diese Schiene konzentrierte sich Marina Sadlock.
    Sie hörte etwas.
    Gespräche. Stimmen. Worte. Teile von Sätzen. Zwei Männer unterhielten sich. Sie steckten noch in Rybacks Sphäre, die er nach dem Tod zurückgelassen hatte. Man konnte ihn vernichten, nicht aber seine Aura. Sie würde sich noch länger halten.
    Marina ging weiter. Sie gönnte sich diese Zeit. Sie wollte alles wissen, um danach handeln zu können. Es war für sie so wunderbar, eine neue Erfahrung, denn sie wußte zugleich, daß Ryback sie trotz allem nicht im Stich gelassen hatte.
    Er war noch da, wenn auch nicht sichtbar.
    Und sie blieb auch weiterhin starr liegen. Die Augen waren nicht völlig geschlossen, auch wenn sie wie eine Schlafende wirkte. Sie sammelte die Informationen, bis zu dem Augenblick, an dem sich für

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