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107 - Das Monster aus der Todeswolke

107 - Das Monster aus der Todeswolke

Titel: 107 - Das Monster aus der Todeswolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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seinen amerikanischen Freund, der reglos dastand.
    »Jerry!«
    LeRoy schien geistig völlig weggetreten zu sein. Es war heiß im Badezimmer. Wied trat ein und spürte die Hitze des Heizstrahlers. Er konnte sich nicht erklären, wieso der Champagner so stark dampfte und sprudelte.
    Jerry LeRoy wandte sich um. Ulrich Wied sah das Blut, das aus der Nase seines Freundes rann.
    »Jerry, was geht hier vor?« fragte er, als er näher trat.
    Der Dampf lichtete sich so sehr, daß Wied das Mädchen in der Wanne sehen konnte.
    Als er begriff, daß Iris tot war, weiteten sich seine Augen in panischem Entsetzen.
    »O Gott!« stöhnte er, und Übelkeit würgte ihn. »O mein Gott, Jerry, was hast du getan?«
    ***
    Metal, der Silberdämon, hatte sich zu uns gesellt. So wie Cuca hatte auch er versprochen, von nun an ein neutrales Leben zu führen. Mr. Silver hatte ihn zu diesem Versprechen gezwungen.
    Wäre Metal nicht dazu bereit gewesen, hätte Mr. Silver ihn mit dem Höllenschwert getötet. Der Ex-Dämon hatte lieber keinen Sohn, als einen auf der schwarzen Liste haben wollen.
    Vorläufig fühlte sich der Silberdämon an sein Versprechen - obwohl es ihm abgepreßt worden war - noch gebunden.
    Aber das konnte sich im Handumdrehen ändern. Bisher war Metals Standhaftigkeit noch keiner Prüfung unterzogen worden.
    Vielleicht würde er umfallen. Keiner von uns wußte, ob man sich auf ihn verlassen konnte. Metal wußte das nicht einmal selbst. Für mich stand jedenfalls fest, daß dieser Neutralitätsstatus lediglich eine Übergangslösung sein konnte. Irgendwann würden Metal und seine Mutter Farbe bekennen müssen. Entweder waren sie unsere Freunde oder unsere Feinde. Dieses Dazwischen würde auf die Dauer untragbar sein.
    Man muß wissen, woran man bei jemandem ist.
    Metal sah gut aus. Er war so groß wie sein Vater, hatte breite Schultern und gelocktes Haar. Mr. Silvers Haar war glatt.
    Da beide Silberdämonen waren, verfügten sie über die gleichen Fähigkeiten. Das bedeutete, daß sich diese Fähigkeiten gegenseitig aufhoben, wenn sie gegeneinander kämpften.
    Was dann den Ausschlag gab, war vor allem die größer Kampferfahrung Mr. Silvers.
    Metal hätte sich des Höllenschwerts auch gern so bedient wie wir, doch das ließ Mr. Silver nicht zu.
    Bis vor kurzem war Metal noch mit Mago, dem Schwarzmagier, verbündet gewesen. Es wäre leichtsinnig gewesen, ihm eine so starke Waffe wie Shavenaar vertrauensselig zur Verfügung zu stellen.
    Metal ärgerte sich über das Mißtrauen, das ihm sein Vater entgegenbrachte. Er sagte ihm das auch, und Mr. Silver sagte: »Du mußt erst beweisen, daß niemand von uns von dir etwas zu befürchten hat. Im Moment halte ich es für vernünftiger, dir mit Vorsicht zu begegnen. Du bist zwar mein Sohn, aber du stehst noch nicht auf meiner Seite.«
    »Dazu wird es nie kommen«, behauptete Metal ernst.
    »Warum nicht?« fragte ich den Silberdämon.
    »Soll ich all meine bisherigen Ansichten und Prinzipien als falsch verwerfen und vergessen?« fragte Metal zurück.
    »Warum nicht?« sagte ich.
    »Ich müßte mich selbst verraten und verachten.«
    »Man kann seine Einstellung doch ändern«, behauptete ich.
    »Dazu habe ich keinen Grund.«
    »Aber du trägst die Erbanlagen von Mr. Silver in dir«, sagte ich.
    »Irgendwann werden sie durchschlagen«, bemerkte Mr. Silver zuversichtlich. »Das wird ein langer Umwandlungsprozeß sein. Du wirst umdenken müssen. Eines Tages werde ich dir dann vollstes Vertrauen entgegenbringen können. Wenn es soweit ist, wird Shavenaar auch dir bedingungslos gehorchen, das verspreche ich dir. Bis dahin aber ist es besser für dich, wenn du die Finger von meinem Schwert läßt.«
    ***
    Marlies legte den Kopf in den Nacken und ließ den letzten Tropfen ihres Drinks aus dem hochgehaltenen Glas in ihren offenen Mund fallen.
    Sie hatte gehört, daß sich Ulrich Wied mit dem Steckschlüssel Einlaß ins Bad verschafft hatte, und nun wollte sie sehen, was Iris und Jerry dort trieben.
    Schwankend setzte sie sich in Bewegung. Auf ihrem hübschen Gesicht lag ein dümmliches Lächeln. So viel hatte sie in so kurzer Zeit schon lange nicht mehr getrunken.
    Sie stützte sich immer wieder an der Wand ab, verließ das Wohnzimmer und taumelte in Richtung Bad. Sie versuchte sich zusammenzunehmen, doch es wollte ihr nicht gelingen. Marlies hörte, wie Ulrich Wied sagte: »O Gott! O mein Gott, Jerry, was hast du getan?«
    Sie schluckte unwillkürlich. Was mochte passiert sein? Iris hatte diesen

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