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107 - Das Monster aus der Todeswolke

107 - Das Monster aus der Todeswolke

Titel: 107 - Das Monster aus der Todeswolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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lauten Schrei ausgestoßen…
    War Jerry in seiner Verrücktheit zu weit gegangen? Hatte er Iris verletzt?
    Marlies blieb einen Augenblick stehen. Die Gelegenheit wäre günstig gewesen, das Haus zu verlassen.
    Iris, Jerry und Ulrich befanden sich im Bad. Wenn sie ging, würde es nicht auffallen. Aber sie wollte Iris nicht allein lassen. So ging sie weiter. Obwohl sie betrunken war, bildete sich in ihrer Magengrube ein Klumpen.
    Dampf schwebte ihr entgegen. Sie erkannte Jerry LeRoy und Ulrich Wied zunächst nur schemenhaft, doch je näher sie kam, desto deutlicher sah sie die beiden.
    Und sie sah auch Iris, die in der Wanne lag und sich nicht rührte. Was war los mit Iris? War ihr schlecht geworden?
    Sie trat noch zwei Schritte näher, und nun entdeckte sie einen roten Strich an Iris’ Kehle.
    Plötzlich erschrak sie. Himmel, nein! Das war kein Strich, sondern eine Schnittwunde.
    Mit einem Mal begriff Marlies alles: Warum Iris geschrien hatte… Warum sie jetzt so still war und sich nicht bewegte… Warum Ulrich Wied diese entsetzten Worte ausgesprochen hatte…
    Der Amerikaner hatte aus irgendeinem Grund durchgedreht und Iris umgebracht!
    Der Schock ernüchterte Marlies mit der Wucht eines Keulenschlages.
    Tot! schrie es in ihr. Iris ist tot! Jerry LeRoy hat sie umgebracht! Was werden Wied und LeRoy nun tun? Werden sie versuchen, den Mord zu vertuschen? Dann müssen sie mich beseitigen, damit ich nichts verraten kann!
    Ihr brach bei diesem Gedanken der Schweiß aus allen Poren. Sie hätte am liebsten ihre schreckliche Angst herausgeschrien. Damit der Schrei nicht aus ihrem Mund konnte, biß sie sich bebend in die Faust.
    Jerry LeRoy blutete leicht aus der Nase. Er sah seinen Freund merkwürdig an. Triumphierend, aggressiv…
    »Jerry…!« stöhnte Ulrich Wied. »Warum?«
    »Ich hatte einfach Lust, sie zu töten«, antwortete der Amerikaner.
    Wie konnte er etwas so Ungeheuerliches sagen? Marlies biß sich fester in ihre Faust.
    Ich muß weg! dachte sie zitternd. Wenn ich in diesem Haus bleibe, ende ich so wie Iris!
    »Aber… sie hat dir doch nichts getan«, sagte Wied verständnislos.
    Flieh! sagte sich Marlies. Beeile dich. Gleich wird ihnen einfallen, daß es dich auch noch gibt!
    Sie wollte sich zurückziehen. Der Alkohol hatte seine Wirkung verloren. Marlies konnte wieder ganz klar denken. Entsetzlich klar!
    Bevor sie sich in Bewegung setzte, fragte Wied: »Womit hast du’s getan, Jerry?«
    »Ich habe mir dein Rasiermesser geliehen.«
    »Jerry, du bist wahnsinnig«, sagte Wied erschüttert.
    Der Amerikaner grinste. »Findest du?«
    »Was du getan hast, ist doch nicht normal. Warum nur?«
    »Ich sagte es doch schon. Ich hatte einfach Lust dazu.«
    Marlies zog sich nun zurück. Sie machte ganz kleine Schritte, damit die Männer auf sie nicht aufmerksam wurden. Ihr Herz hämmerte wie verrückt gegen die Rippen.
    In ihrem ganzen Leben hatte sie sich noch nie so wahnsinnig aufgeregt. Ihr war übel vor Angst.
    »Und nun verspüre ich eine unbändige Lust, dich zu töten!« sagte Jerry LeRoy auf einmal.
    Marlies überlief es eiskalt.
    »Jerry!« krächzte Wied erschrocken. »Komm zu dir!«
    Marlies sah das Rasiermesser, und das Irre daran war, daß Jerry LeRoy es nicht in der Hand hielt.
    Es schwebte!
    Auch für Ulrich Wied war das unbegreiflich. Fassunglos starrte er auf das Messer. »Jerry, wie machst du das?«
    »Ist das jetzt noch wichtig?« fragte der Amerikaner und lachte rauh.
    »Jerry, ich bitte dich, hör auf damit! Hör sofort auf!« krächzte Wied.
    Aber der Amerikaner dachte nicht daran. Seine Augen verengten sich und sein Blick war erschreckend grausam.
    »Jerry!« schrie Wied. Er hob abwehrend die Hände und machte einen unsicheren Schritt zurück. »Jerry, bitte nicht! Wir… wir sind doch Freunde!«
    »Ich habe keine Freunde mehr!« erwiderte LeRoy haßerfüllt. Er fletschte die Zähne, und ein dumpfes Knurren entrang sich seiner Kehle.
    Sein Kopf ruckte kurz. Das war das Zeichen für das Rasiermesser. Es griff Wied an. Der Mann hatte keine Chance.
    ***
    Verstimmt zog sich Metal in sein Zimmer zurück. Wenn ihm Tony Ballard, Lance Selby und sogar sein Vater mißtrauten, sollte er sich vielleicht überlegen, ob es nicht besser war, fortzugehen.
    Was wollte er hier? Bisher war sein Leben ausgefüllt gewesen. Er hatte immer irgend etwas zu tun gehabt.
    Dieses Nichtstun gefiel ihm nicht. Er brauchte eine Beschäftigung. Doch wenn er sich für ein Betätigungsfeld entschied, verletzte er zwangsläufig

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