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107 - Tanz der Furie

107 - Tanz der Furie

Titel: 107 - Tanz der Furie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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aus dem Hochhaus. Draußen schien die Sonne. Auf der breiten modernen Straße herrschte kaum Verkehr.
    Das Hochhaus gegenüber war größer. Im Erdgeschoß gab es einen Arkadengang, ein paar Geschäfte sowie ein Restaurant. Dorian stellte fest, daß sie sich in einem der modernen Vororte von Jerusalem befinden. Diese Trabantenstadt, eine Schlaf- und Wohnsiedlung, in der tagsüber wenig vorging, hätte sich ebensogut in der Nähe von London, Paris oder München befinden können.
    „Irgendwie müssen wir uns die Zeit bis zum Abend vertreiben", sagte Dorian. „Vorher läßt sich nichts unternehmen. Am besten, wir nehmen uns irgendwo in der Nähe ein Hotelzimmer und ruhen ein wenig, denn sicher wird es eine turbulente Nacht werden."
    „Ich hätte gern etwas von Jerusalem gesehen", sagte Coco. „Hier war ich noch nie."
    „Ich auch nicht", gab Dorian zu. „Aber wir haben nur wenige Stunden Zeit. Und wir haben auch kein israelisches Visum im Reisepaß. Die Israelis sind sehr wachsam wegen der angespannten Lage hier. Wenn wir auffallen, können wir leicht hinter Gitter kommen."
    „Pah! Sie können uns nicht halten."
    „Auf die Dauer nicht. Aber das ist alles mit Komplikationen verbunden. Trotz all unserer Kenntnisse und magischen Mittel - eine Garbe aus einer Maschinenpistole vermag uns zu töten wie jeden anderen Menschen. Wenn diese Sache vorbei ist und sich eine Gelegenheit ergibt, können wir uns Jerusalem ansehen, von mir aus ganz Israel."
    „Ohne Paß?"
    „Dann beschaffe ich einen."
    Coco wußte, daß Dorian recht hatte. Sie schlenderten die Straße hinunter und gingen zu einer Bank in der Nähe, wo Coco einen Traveller-Scheck in israelische Währung umtauschte. Viel brauchten sie fürs erste nicht. Dorian ging in einen Zeitschriftenladen und kaufte ein paar englisch- und deutschsprachige Zeitungen. Von dem Verkäufer im Zeitschriftenladen erfuhr er, daß sie sich im Vorort Thalbich befanden, in einer Querstraße der Keren-Hajesod-Straße.
    Es wurde Zeit, zum Mittagessen zu gehen. Sie suchten sich ein Restaurant. Dort konnten sie in Ruhe die Zeitungen studieren.
    Unga, der Cro Magnon, sprach und las inzwischen längst fließend Englisch und machte auch in anderen Sprachen gute Fortschritte. Er war ein intelligenter Bursche. Dorian hatte ihn vor einigen Monaten auf der Teufelsinsel gefunden, wo er die Mumie des Hermes Trismegistos bewachte.
    In den Zeitungen war das „Phänomen von Jericho", das unerklärliche Fanal, erwähnt. Die Wissenschaftler und Gelehrten rätselten herum.
    Der Kellner kam mit den Getränken. Um die Mittagszeit war das Restaurant fast leer.
    Der Kellner sah, welche Artikel die drei Gäste studierten.
    „Von den oberen Stockwerken der Hochhäuser aus können sie das Fanal nachts übrigens sehen", sagte er in gutem Englisch. „Zumindest die vorletzte Nacht und die letzte war es zu sehen. Was es mit diesem Fanal auf sich hat, weiß niemand."
    Coco und Unga tranken Wein, der in Israel angebaut und gekeltert war. Er stammte vom See Tiberias und schmeckte nicht schlecht. Dorian trank seinen geliebten Bourbon. Er hatte sich im Zeitschriftenladen ein paar Packungen Players gekauft und rauchte genußvoll.
    Es war niemand da, vor dem er seine Richard-Steiner-Rolle hätte spielen müssen. Seine wahre Gestalt, die des Dorian Hunter, wollte er aber nicht annehmen. Vielleicht bekam er es mit Dämonen zu tun, die ihn kannten. Das war nicht auszuschließen. Und dann hätte es sich natürlich wie ein Lauffeuer herumgesprochen, daß der Dämonenkiller noch lebte. In der Richard- Steiner-Gestalt mundete Dorian der Bourbon und die Players nicht ganz so wie sonst.
    Die drei legten die Zeitungen weg.
    „Der Friedhof der Namenlosen befindet sich auf jordanischem Gebiet“, sagte Coco. „Wir müssen über die Grenze. Sie wird natürlich scharf bewacht und abgeriegelt."
    „Wir kommen schon hinüber", sagte Dorian. „Das ist meine geringste Sorge. Wir halten uns einfach an Judith. Sollte das schiefgehen, werden wir es notfalls auch ohne sie schaffen und den Friedhof der Namenlosen allein finden." Er nahm einen Schluck Bourbon, dann sagte er: „Da fällt mir ein, wenn wir Näheres über den Friedhof erfahren könnten, über die Umgebung und so weiter, könnten wir sogar hinspringen. Oder wir warten, wenn alle Stricke reißen, einfach ab, bis Judith dort sein muß und machen dann die magische Reise."
    „Ja", stimmte Coco zu. „Das ist die allerbeste Lösung. Darauf hätten wir schon eher kommen können. Am

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