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107 - Turm der Menschenmonster

107 - Turm der Menschenmonster

Titel: 107 - Turm der Menschenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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riechende Luft tiefer einzuatmen. „Da ... war etwas .. murmelte sie unvermittelt und rieb nervös ihre Finger
gegeneinander. „Ich spüre es .. . ja ...“
    Sie ging in das Krankenzimmer. Morna wich
nicht von ihrer Seite. Langsam, Schritt für Schritt, durchmaß sie das
Krankenzimmer. Außer Morna waren noch Dr. Shillings und Dr. Russell anwesend,
der in der Zwischenzeit hier eingetroffen und über alle Vorgänge eingehend
unterrichtet worden war.
    Er wußte auch, was Mary McDonald hier sollte,
und er hielt nichts davon. Ein okkultes Medium! Befand man sich im Mittelalter
oder im letzten Viertel des zwanzigsten Jahrhunderts?
    Dennoch machte er keine Einwände gegen das
Experiment, das die attraktive Schwedin forciert hatte. Es war schon soviel
Unnatürliches geschehen, daß es nicht mehr darauf ankam, ob jetzt auch noch mit
okkulten Mitteln versucht wurde, das Geheimnis des Grauens zu lüften, das sich
hier eingenistet hatte.
    Morna sagte nichts. Sie beobachtete nur die
Frau, die plötzlich von einer bemerkenswerten Unruhe ergriffen wurde.
    „Mich fröstelt“, flüsterte Mary McDonald, und
man sah, wie sich Gänsehaut auf ihrem Gesicht bildete. „Es ist kalt
hier..." Sie erschauerte förmlich. Sie machte einen schnellen Schritt nach
vorn, und es sah so aus, als ob sie stolpere. Morna griff geistesgegenwärtig
zu. Ihre schnelle Reaktion verhinderte, daß Mary McDonald zu Boden stürzte.
    Die Augen des Mediums verdrehten sich.
    „Sie befindet sich in Trance“, flüsterte die
Schwedin und ließ den leichten Körper langsam auf das Bett gleiten.
    „Sie ist... noch hier ... ich habe Kontakt...
ich spüre ihre Nähe“, sprudelte es tonlos über die schmalen Lippen Mary
McDonalds. Sie hatte die Augen halb geöffnet. Die Augäpfel waren leicht nach
oben gedreht. Sie nahm ihre Umgebung nicht wahr.
    „Wer ist hier?“ fragte Morna ruhig. „Können
Sie die Person beschreiben, Missis McDonald?“
    „Etwas faßt mich an ... ein Geist aus dem
Nichts ...“
    Dr. Russell kratzte sich im Nacken. Der
Chefarzt atmete tief durch, und man sah ihm an, daß er das Ganze nicht für
ernst nahm.
    Er tastete nach der schlaffen Hand des
Mediums und fühlte den Puls. Da veränderte sich sein Gesichtsausdruck.
    „Nur noch vierzig Schläge in der Minute“,
entfuhr es ihm.
    Schweiß perlte auf Mary McDonalds Gesicht.
Sie fuhr zu sprechen fort.
    „Kontakt!“ Ihre Stimme überschlug sich. „Die
Fremde ... sie dringt in mich ein ...“ Plötzlich ging ein Ruck durch ihren
Körper, als wehre sie sich gegen das Unsichtbare, das von ihr Besitz ergriff.
Sie stöhnte, warf wild den Kopf hin und her, und die beiden Ärzte wurden
unwillkürlich an die Vorgänge um Susan Malitt erinnert.
    Mary McDonalds Körper spannte sich. Der
Schweiß rann in Bächen über ihr kleines, weißes Gesicht.
    Plötzlich sprach sie wieder. Aber diesmal war
es nicht ihre Stimme, die aus ihrer Kehle drang. Sie redete mit fremder Stimme.
    „Mein Name ist Edna O'Finnigan.“ Es war eine
tiefe, unangenehme und spöttisch klingende Stimme. Den Menschen, die Zeuge des
Trancezustandes von Mary McDonald wurden, lief es eiskalt über den Rücken.
„Hütet euch vor mir! Einmal ist es euch gelungen, mir das Leben zur Hölle zu
machen. Aber ich habe euch versprochen, daß euer Angriff auf mich niemals
endgültig sein kann. Menschenbrut! Ich hasse euch! Ich habe euch und mich überwunden.
Vertraut nicht auf eure Stärke, nicht auf die Sicherheit, die ihr euch im Lauf
der Jahrhunderte geschaffen habt. Diese Sicherheit gibt es nicht. Edna O’Finigan
ist noch immer unter euch. In ihren Adern fließt das schwarze Blut der Dämonen
und die Stimme der Hölle spricht aus diesem Blut. Nehmt euch in acht vor mir,
ich habe euch gewarnt, ich habe euch verflucht.
    „Ooohhh, ooohhh mein Gott“, stöhnte Mary
McDonald, kaum daß die Stimme der Fremden aus ihrem Mund verklungen war. „Was
ist das? Ich möchte dir helfen. Sag mir, wie ich den Fluch von dir nehmen kann?
Du bist ein Mensch - und du bist doch keiner mehr ...?“ „Helfen?“ Die
spöttische Stimme gab Mary McDonald aus ihrem eigenen Mund Antwort. „Wie willst
du mir helfen?“
    „Das eben will ich von dir wissen .. „Du kannst mir nicht helfen. Niemand kann es. Ich habe
den Fluch ausgesprochen, und ich bin sein Opfer. Edna O’Finnigan kann keiner
mehr helfen.“ „Ich möchte es versuchen. Sag mir mehr über dich.“
    „Es ist lange her, da man von Edna O’Finnigan
sprach. Als Hexe war sie verschrien. Aber ich bin

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