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107 - Turm der Menschenmonster

107 - Turm der Menschenmonster

Titel: 107 - Turm der Menschenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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herum vergessen zu haben.
    Schreiend stürzte sie in die Nebelnacht
hinaus. Der Junge begann zu weinen, kniete sich auf die Polster und rief:
„Mummy! Mummy! Bleib doch hier!“ Seine Stimme hallte durch die Nacht. Die
klappernde)' Absätze entfernten sich.
    „Warte hier auf uns! Ich hole ’'deine Mutter
zurück, Tony.“ Larry sah sich in der Runde um. Wovor hatte die Mutter des
Jungen sich so erschrocken? Das Aufflackern in ihren Augen, ihr plötzlicher
Schockzustand - worauf war er zurückzuführen. X-RAY-3 sicherte alle Türen.
„Bleib hier, lauf 1 nicht davon, Tony! Ich bin gleich wieder zurück.“
Damit eilte er davon.
    Er lief die Straße entlang, der Nebel wogte
um ihn und ließ die uralten Alleebäume zu verschwommenen Schemen werden, die lautlos
mit den sich drehenden Nebeln zu tanzen schienen.
    „So bleiben Sie doch stehen!“ brüllte Larry
aus vollem Hals, und der Wald warf seinen Ruf als Echo zurück.
    Er hörte das Atmen und Keuchen der Davoneilenden
und vernahm das Knacken von Zweigen und Ästen hinter dem Nebel. Die Frau
verließ die Straße?! Warum? Merkte sie es nicht? War sie so aus der Fassung
geraten, daß sie nicht mehr wußte, was sie tat?
    Das war die einzige Erklärung für ihr
Verhalten. Sie ließ einfach ihren Jungen zurück und schien ihn vollkommen
vergessen zu haben.
    Was hatte sie nur so verwirrt?
    Larry Brent eilte durch die Nacht, übersprang
den Straßengraben und folgte dem Geräusch der brechenden Zweige und dem
Rascheln auf nassem Laub.
    Platsch!
    Wie ein Frosch sprang etwas auf die Kühlerhaube
des Austin.
    Aber es war kein Frosch ...
    Es war groß wie ein Fußball und stellte
nichts anderes dar als eine Ansammlung lebenden, pulsierenden Gewebes, in dem
zwei große weiße Augen saßen, an dem Nervenstränge und röhrenförmige Auswüchse
sich zeigten. Alle anderen Sinnesorgane fehlten.
    Platsch!
    Da klebte ein weiteres, nicht minder bizarr
aussehendes Wesen vor der Windschutzscheibe und die Augen des achtzehnjährigen Jungen
wurden größer. Furcht krallte sich in sein Herz.
    Auf den Ästen und Zweigen neben dem
abgestellten Fahrzeug wurde es lebendig. Überall tauchten jetzt solche
Augenwesen auf, die keine Hände und keine Füße hatten, die sich kriechend wie
Schlangen und Würmer in seltsamen Bewegungen vorwärts schoben.
    Sie kamen über die Äste, krochen die
schwarzen, feuchten Stämme herab, sprangen wie Frösche durch die Luft und
landeten auf dem Dach des Austin, auf der Kühlerhaube und klebten wie Saugnäpfe
an den Scheiben. Große, rollende Augen blickten in das Innere des Wagens, wo
Tony zu schreien anfing. Die bizarren, pulsierenden Wesen glitten auf ihren
elastischen Röhren und den feinen Nervensträngen über den glatten Untergrund
und hinterließen eine Schleimspur, wie Schnecken sie verursachten.
    Der Junge kroch in die äußerste hintere Ecke
und wagte nicht sich zu rühren. Die Beine ans Kinn gezogen, saß er da wie ein Ölgötze .
    Tonys Atem stockte, als er merkte, daß die
geisterhaften Gestalten sich besonders auf die Scheiben links und rechts vom
Fahrersitz konzentrierten, als wollten sie das Glas zerdrücken.
    Überall Augen. Groß und weiß und leuchtend.
Kalte, unbarmherzige Augen. Augen ohne Seele . ..
    Das eine Wesen war mindestens fünfzig
Zentimeter im Durchmesser und hatte lange, elastische Röhren unter seinem grün
schimmernden, sackförmigen Leib. Wie ein Krake sah es aus, als es sich vom Dach
des Wagens nach unten schob und die Hälfte der Windschutzscheibe einnahm.
    Der sanfte Tony mit dem scheuen Wesen gab
einen markerschütternden Schrei von sich und brüllte dann wie am Spieß.
     
    ●
     
    In diesem Augenblick geschah etwas
Ungeheuerliches.
    Die kleine ausstellbare Seitenscheibe drehte
sich um einen Millimeter nach außen. Sie war nicht völlig gesichert gewesen,
und die unglaubwürdigen Wesen hatten das erkannt!
    Die tentakelförmigen Auswüchse schnellten wie
die Zungen von Schlangen durch den Spalt, und quietschend schob sich das
Ausstellfenster weiter nach außen.
    Tony glaubte, jemand würde Eiswasser über
seinen Rücken schütten.
    Er wußte nicht mehr, was er machen sollte und
war außerstande, auch nur eine Bewegung zu machen. Kalter Schweiß perlte auf
seiner Stirn, und sein Herz raste, als wolle es seine Brust sprengen.
    Er nahm nichts mehr von außen wahr. Sämtliche
Fensterscheiben rundum waren behängen. Die Unwesen klebten daran wie eine
einzige, überdimensionale Traube.
    Auf einem schwammigen Tentakel klebte

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