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107 - Turm der Menschenmonster

107 - Turm der Menschenmonster

Titel: 107 - Turm der Menschenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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fuhr
gerade so, daß er immer noch die winzigen Rücklichter im Nebel wahrnehmen
konnte.
    Doch dann wurde er langsamer, weil der Nebel
dichter und die Fahrt beschwerlicher wurde.
    Er nahm schließlich auch nicht mehr die
Rücklichter wahr und fuhr mit heruntergekurbeltem Fenster, um die Geräusche der
Straße besser zu hören. X-RAY-3 saß ernst und verschlossen hinter dem Steuer.
    Was hatte Morna entdeckt? Wohin begab sie
sich noch zu so später Stunde, nachdem sie ihn einige Stunden vorher noch
wissen ließ, daß sie sich für heute nichts mehr vornehmen würde
. ..
    Da stimmte etwas nicht!
    Der Zufall spielte ihm möglicherweise hier
etwas zu, was von Bedeutung war.
    Der PSA-Agent befand sich erst seit vierzig
Minuten in Glasgow. Mit einer Sondermaschine, die im NATO-Auftrag eine
Nachtflugübung durchführte, war er im Non-Stop-Flug nach London gereist. Damit
traf er noch eine Stunde früher als Iwan Kunaritschew in Europa ein.
Kunaritschews Maschine hatte nämlich unprogrammgemäß einen Sonderaufenthalt
einlegen müssen. Bei der Landung des Jumbo war ein
Schaden an einem Reifen aufgetreten, der behoben wurde. Auch hierüber war Larry
Brent durch die Zentrale informiert worden.
    Obwohl er zu jenem Zeitpunkt schon nicht mehr
in New York weilte, sondern in der Militärmaschine über den Atlantik flog, war
er über alle Vorgänge unterrichtet. Er hatte sogar mit Morna Ulbrandson ein
persönliches Gespräch geführt, von dem sie annehmen mußte, daß X-RAY-1 es von
seinem New Yorker Büro erwidert hatte. Doch das stimmte nicht. Wurde von
irgendwo in der Welt ein Funkspruch an die Zentrale abgesetzt, der einen Fall
betraf, welcher von ihm oder den Computern als besonders wichtig angesehen
wurde, ließ es sich nicht umgehen, daß er persönlich Stellung dazu nahm. In
solchen Fällen schaltete die Funkelektronik auf jene Frequenz um, unter der
sein Sender als X-RAY-1 zu erreichen war. Damit war sichergestellt, daß seine
Stimme als Larry Brent über den elektronischen Modulator gesendet wurde, der
sie in die Stimme von David Gallun umwandelte, von dem jeder PSA-Agent und jede
PSA-Agentin noch meinte, er wäre am Leben.
    Larry hatte sich eingehend mit den
gespenstischen Ereignissen in Glasgow und Umgebung befaßt und war zu dem Schluß
gekommen ,' daß die Gefahrenmomente für seine
Mitarbeiter und Freunde größer waren, als zunächst angenommen. Nicht umsonst
war auch die Empfehlung von den Computern ausgesprochen worden, diesen Fall dem
eingespielten Triumvirat Brent, Ulbrandson und Kunaritschew zu übertragen.
    Das Geräusch des vorausfahrenden Wagens wurde
leiser. Der Taxifahrer hielt trotz der schlechten Sicht ein beachtliches Tempo
bei. Larry war da vorsichtiger. Er kannte die Strecke nicht.
    Der Nebel war stellenweise so dicht, daß der
PSA-Agent nicht mal den Straßenrand sah.
    Das Motorengeräusch des vorausfahrenden
Wagens verebbte in der Ferne, und es schien, als wäre der Fahrer noch schneller
geworden.
    Plötzlich aber war wieder Motorengeräusch vor
Brent. Ganz dicht vor ihm. Ein dumpfes, ratterndes Geräusch erfüllte die Luft.
Es mußte ein anderes Fahrzeug sein.
    Larry Brent sah die verschwommenen
Rücklichter, denen er sich näherte.
    Unregelmäßiges Rattern war zu hören ...
Einmal setzte der Motor aus. Ein zweites Mal. Das Fahrzeug gab Blinkzeichen und
rollte lautlos an den rechten Straßenrand. Es knirschte dumpf. Der Fahrer hatte
sich offensichtlich in der Breite des Randstreifens verschätzt und rutschte in
den Graben.
    Im gleichen Moment wurde die Warnblinkanlage
eingeschaltet.
    Ein Unfall?
    Jedenfalls stimmte da vorn etwas nicht.
    Larry fuhr noch langsamer an das stehende
Fahrzeug heran. Es handelte sich um einen hellgrünen Peugeot neuesten
Baujahres. Im Scheinwerferlicht sah X-RAY-3 ein Gesicht im Fond des Wagens. Ein
bleiches Gesicht mit großen, dunklen Augen. Eine Frau stieg aus, schlank und
elegant gekleidet. Sie wirkte nervös und warf einen mißtrauischen Blick auf den
Amerikaner, der hinter seinem Steuer hervorkam und sich ihr näherte.
    Die Frau hatte Angst. Das konnte man ihr
nicht verdenken. Mitten in der Nacht hatte sie auf einer abgelegenen Straße
eine Panne, und ein Fremder kam auf sie zu, von dem sie nicht wußte, was er im
Schild führte.
    „Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“
    Larrys Stimme klang angenehm. Sein Äußeres
war ihr sympathisch, und er sah, wie die Frau mit dem fülligen, kastanienroten
Haar auf atmete. „Was hat er denn für Mucken?“ fuhr X-RAY-3 fort.

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