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107 - Turm der Menschenmonster

107 - Turm der Menschenmonster

Titel: 107 - Turm der Menschenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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einzige, die gekommen ist. Es steht ein
Fahrzeug vor der Tür.“ „Noch so ein Verrückter! Das Cottage ist überhaupt nicht
da. Lassen Sie den Unsinn, kommen Sie mit!“
    „Wenn Sie Angst haben, warten Sie weiter vorn
auf mich. Schließlich möchte ich heute nacht noch nach Glasgow zurück.“
    „Wenn Sie's jetzt nicht gleich tun, fürchte
ich, werden Sie keine Gelegenheit mehr finden.“
    Morna schüttelte den Kopf. Da zuckte der
Chauffeur die Achseln. „Ich habe Sie gewarnt! Ganz wie Sie wollen!“
    Er rollte langsam zur Weggabelung zurück, kam
mit den Hinterreifen auf die asphaltierte Straße und schlug das Steuer ein, so
daß der Wagen mit der Kühlerhaube Richtung Glasgow zu stehen kam.
    Morna stand im Waldweg und machte keine
Anstalten auf das Taxi zuzugehen. Da gab der Fahrer Gas, raste davon, als würde
er von Furien gehetzt, und die Schwedin blieb allein zurück.
    Sie wandte sich um und näherte sich wieder
der Stelle, wo der Taxifahrer ihr das mysteriöse Brown Cottage gezeigt hatte.
Das Haus und der Wagen standen noch immer da, und auch die Lampe über dem
Eingang brannte. Morna rieb sich die Augen, schloß sie und öffnete sie wieder.
Das Bild blieb unverändert.
    X-GIRL-C näherte sich vorsichtig dem
Wirtshaus im Wald. Sie war in außergewöhnlichen Dingen erfahren genug, um die
Worte des Taxifahrers nicht als bloße Spinnerei abzutun. Gerade sie wußte, daß
es übersinnliche Dinge gab. War das hier wirklich eine Geistererscheinung? Sie
würde es herausfinden...
    Ihre Sinne waren aufs äußerste gespannt, als
sie an dem dunkelroten Triumph Vitesse vorüberkam und kurz stehenblieb. Ihre
Rechte tastete nach dem Metall. Es war kalt und feucht.
    War das hier Dr. Shillings Wagen? Was für ein
Fabrikat er fuhr, wußte sie nicht. Aber da er sie mitten in der Nacht angerufen
und herbestellt hatte, konnte auch nur er sie hier erwarten.
    Mornas Blick schweifte über das alte Haus.
Die stützenden Balken waren wurmstichig und dunkelbraun. Die Räume zwischen den
Vierkanthölzern mit Lehm ausgeschmiert. Dunkelbrauner Lehm. Das Haus war in der
Tat nur als ,braunes Haus oder „braune Hütte“ zu
bezeichnen.
    Selbst die Ziegel waren nicht rot, sondern
braun.
    Morna ging durch die Eingangstür. Die
Schwedin kam direkt in die kleine Wirtsstube. Im Kamin brannte Feuer. Es war
angenehm warm. Hinter der hölzernen Theke stand der Wirt, um den fülligen Bauch eine nicht mehr ganz weiße Schürze gebunden, und
wischte Gläser.
    Die kleinen eckigen Tische waren leer bis auf
einen. Dort saß ein junger Mann.
    Dr. Shillings?
    Er wandte den Kopf, als die Schwedin eintrat,
und auch der Wirt blickte
    überrascht auf und grüßte die Eintretende mit
lauter, markiger Stimme.
    Der einsame Gast, der vor einem doppelstöckigen
Whisky saß, hatte dunkelblondes, streng gescheiteltes Haar. Sein Gesicht war
schmal. Schlank waren auch seine Hände, die an Frauenhände erinnerten.
    Dieser Mann war nicht Dr. Shillings !
    In Morna schlug sofort eine Warnglocke an.
    Der Fremde erhob sich, er war einen ganzen Kopf kleiner als die Schwedin.
    Er kannte sie. „Sie sind Miß Ulbrandson,
nicht wahr.“ Es war keine Frage. Es war eine Feststellung, und, „der Fremde
machte eine einladende Bewegung zu seinem Tisch hin, zog einen Stuhl zurück und
bat die Frau Platz zu nehmen. „Mein Name ist Bill Hampers, Dr. Bill Hampers,
Miß Ulbrandson.“
     
    ●
     
    Schwester Anne Fedderson hatte Nachtdienst.
Das stimmte zwar nicht mit ihrem Plan überein, aber sie war in dieser Nacht in ,The New Clinic“.
    Eine Kollegin hatte mit ihr den Dienst
getauscht, die wegen einer plötzlichen und wichtigen Familienangelegenheit zu
Hause bleiben mußte. Um zehn Uhr abends war Anne Fedderson in der Klinik
eingetroffen und hatte die wichtigsten Anweisungen von Dr. Shillings noch persönlich
entgegengenommen. Es gab einige sehr ernste Fälle, und sie wußte, daß in dieser
Nacht zumindest zwei Menschen auf ihrer Station sterben würden.
    Eine besondere Situation war noch durch Susan
Malitt gegeben. Sie lag in einem besonders überwachten Zimmer auf der
Intensiv-Pflegestation, obwohl man mit ihr eigentlich kaum noch etwas machen
konnte. Sie war an Überwachungs- und Beobachtungsgeräte angeschlossen, und wenn
Anne Fedderson daran dachte, daß Susan Malitt ohne Herz und Lungen weiterlebte,
dann erschauerte sie.
    Mehr als notwendig warf sie dennoch einen
Blick in das kleine Zimmer, in dem ständig Licht brannte. Susan Malitt lag da
mit offenen Augen und starrte

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