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107 - Turm der Menschenmonster

107 - Turm der Menschenmonster

Titel: 107 - Turm der Menschenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sich
eine massive Holztür, die offenbar zu den hinteren Räumlichkeiten und zum
Treppenhaus des Brown Cottage führte, denn das Haus war einstöckig.
    „Ich höre“, sagte Morna, sich zurücklehnend.
Ihre Sinne waren aufs äußerste gespannt. Sie konnte sich noch immer keinen Reim
auf dieses nächtliche Abenteuer machen, aber sie war gewarnt durch viele
bittere Erfahrungen, die sie im Lauf ihres Agentinnen Daseins gemacht hatte,
durch viele Gefahren, die sie ganz einfach bestehen mußte, um zu überleben.
    Doch jede neue Gefahr enthielt ihre eigenen
Tücken und war mit nichts durch eine vorherige vergleichbar. Noch war sie auf
Vermutungen angewiesen. Noch hatten sich der oder die Gegner nicht gezeigt. Sie
bedienten sich menschlicher Marionetten. Und eine solche Marionette war Bill
Hampers - ein undurchschaubarer Mann, ein eiskalter, kluger Berechner. Sie
konnte sich nicht vorstellen, daß der ruhige, ausgeglichene Dr. Shillings
diesen Mann ausgerechnet mit seinem Vertretung beauftragt hatte. Shillings war sehr aufgeregt gewesen. Demnach schien er tatsächlich
eine bemerkenswerte Entdeckung oder Beobachtung gemacht zu haben.
    Aber auch in seinem Vorgehen entdeckte Morna
Ulbrandson nun Widersprüche.
    Er erkannte offensichtlich eine Gefahr,
brachte es aber nicht fertig, die Agentin selbst darauf hinzuweisen und lockte
sie vielmehr nach hierher.
    Lockte, das war es .. .
    Aber sie berücksichtigte dabei auch den Klang
seiner Stimme und die Art seines Verhaltens, das ihr von vornherein merkwürdig
erschienen war. Hatte man Dr. Shillings zu etwas gezwungen, was er gar nicht
hatte tun wollen?
    Morna riß sich zusammen und konzentrierte
sich ganz auf den Mann, der ihr gegenübersaß und um dessen schmale Lippen ein
überlegenes Grinsen lag.
    „Nennen wir die Dinge gleich beim Namen, Miß
Ulbrandson: es gefällt uns nicht, daß Sie Ihre Nase in Dinge stecken, die Sie
nichts angehen, Ich weiß, woher Sie kommen und mit welchem Auftrag Sie sich in
der Klinik aufhalten.“
    „Dann sind Sie gut unterrichtet, wenn man
bedenkt, daß Sie bis vor zwei Tagen noch auf Menorca weilten, um sich bräunen
zu lassen. Und nur, um mir das zu sagen, haben Sie Ihren Urlaub abgebrochen?“
    „Sie sind eine bemerkenswerte Frau, Miß
Ulbrandson. Ich weiß, daß Sie nicht so leicht in Furcht zu versetzen sind. Sie
haben Nerven wie Stahlseile. Das ist mit ein Grund, weshalb es gut ist, Sie
hier zu wissen, hier im Brown Cottage. Was Sie hier zu sehen bekommen, wird
auch Ihre Nervenkraft zur Strecke bringen, das kann ich Ihnen jetzt schon
bestätigen. Sie wissen, was für eine Bedeutung das Brown Cottage hat?“ „Nein.
Ich nehme ,aber an, Sie werden es mir erzählen“ .
    „Das werde ich.“
    „Bevor Sie allerdings hier ausführlicher
werden, erlauben Sie mir noch eine Frage“, warf die Schwedin schnell ein, ehe
Hampers erneut zu sprechen begann.
    „Gern. Wenn ich sie Ihnen beantworten kann .
. .“
    „Sie können, Doktor... ich glaube, Sie sind
ein Mensch, der mehr kann, als man ihm ansieht.“
    Das rätselhafte Lächeln war kalt und
unpersönlich.
    Morna ließ ihn nicht aus den Augen. „Sie
reden die ganze Zeit schon in der Mehrzahl. Demnach kann ich doch annehmen, daß
es Ihnen allein nicht recht ist, daß ich mich um die Phänomene in der Klinik
kümmere. Wer ist wir?“
    „Das werde ich Ihnen sagen. Jetzt allerdings
nicht gleich. Im Lauf meiner Geschichte werden Sie auch Ihre Frage beantwortet
finden.“
    „Oh, Sie machen es spannend! Eine Geschichte
wollen Sie mir also auch noch erzählen. Machen Sie es kurz, Doktor! Ich möchte
nicht zu lange hier verweilen. Ich habe einen anstrengenden Tag hinter mir. Ich
würde jetzt lieber schon im Bett liegen.“
    „Wir wollen Ihnen nichts tun. weil Sie mit
den Dingen, die hier geschehen sind und weiter geschehen werden, eben auch
nichts zu tun haben. Deshalb ist es wichtig, daß Sie abreisen!“
    „Und wenn ich es nicht tue?“
    „Wird ein schreckliches Strafgericht auf Sie
warten.“
    „Das Sie durchführen?“
    „Nein. Andere ... die dazu prädestiniert
sind.“
    „Jetzt verstehe ich gar nichts mehr, Doktor.
Denken Sie an die Geschichte, die Sie mir erzählen wollten . .
    „Ich stamme nicht aus dieser Gegend. Ich bin
Engländer und wurde in der Grafschaft Devonshire groß. In London habe ich
studiert und mit Auszeichnung promoviert. Ich hatte das Glück, gleich unter
ausgezeichneten Bedingungen mein Können zeigen zu können. Die Chirurgie
fesselte mich, und ich tat alles dafür,

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