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107 - Turm der Menschenmonster

107 - Turm der Menschenmonster

Titel: 107 - Turm der Menschenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sprechen, denn ein
Fluch begleitet ihr Leben und hat angeblich viel Unglück über einige Menschen
gebracht.
    Ein seltsamer Widerspruch nicht wahr? Auf der
einen Seite war davon die Rede, daß sie Menschen gesund machte - andererseits
wurde behauptet, sie hätte Krankheiten und Tod geschickt. Was stimmte daran?
Gab es überhaupt eine Wahrheit? Sicher werden Sie es merkwürdig finden, daß
zwei studierte Männer überhaupt auf die Idee kamen, einer solchen Sache
nachzugehen. Nun, Sie werden denken, daß wir uns anfangs einen Jux daraus
machten. Aber dem ist nicht so!
    Van Helsing war nicht nur ein ausgezeichneter
Chirurg, der sich besonders auf dem Gebiet der Organtransplantationen einen
Namen gemacht hatte - er kannte auch wie kein zweiter die Psyche der Menschen.
Er war ein Mann, von dem man sagen konnte: er wußte genau, was hinter der Stirn
eines anderen vorging. Er brauchte demjenigen nur in die Augen zu sehen. Ihm
konnte man nichts vormachen. Ich habe das mehr als einmal erlebt.
    In der Psyche, davon war van Helsing
überzeugt, steckt noch ein gewaltiges, unerforschtes Kräftepotential. Zu allen
Zeiten wurden bei allen Völkern irgendwelche geistigen Kräfte eingesetzt. Aber
irgendwie ist die Erforschung dieser Kräfte stets zu kurz gekommen.
    Der Mensch hat in erster Linie seinen Körper
weiter entwickelt und seine körperlichen Fertigkeiten durch die Technik ergänzt
und vervollkommnet. Der Geist kann in die Materie eindringen, und es ist ihm
möglich, jeden Punkt der Erde zu erreichen, jeden noch so weit entfernten Raum
aufzusuchen. Er kann sich Bilder von Lebenden und Verstorbenen machen, für ihn
gibt es keine Grenze zwischen Raum und Zeit, zwischen Gegenwart, Vergangenheit
und Zukunft.
    Der reine Geist kann alles erfassen. Aber es
gibt Kräfte, die sich mit diesem Geist verbünden müssen, damit er voll zur
Wirkung kommt. Irgendwann war alles mal Geist gewesen,
ehe es Form und Gestalt annahm. Erst war der Gedanke - dann die Materie.“
    Morna Ulbrandson konnte sich der Faszination
der Ausführungen Bill Hampers nicht entziehen. Er machte da einige erstaunliche
Bemerkungen, die sie eher von einem Sonderling erwartet hätte.
    Dieser Bill Hampers steckte voller
Überraschungen.
    „Wenn man Sie so reden hört, könnte man
meinen, Sie glauben an Gott.“
    „Gott? Ein Name für eine Erscheinung. Ein
Name von vielen. Wer Gott bestätigt, muß auch die Geister anerkennen, die
gleich ihm das Universum erfüllen, die anderes im Sinn haben. Und mit eben
diesen Kräften ist Edna O’Finnigan eine Verbindung eingegangen.“
    Wäre eine Bombe in ihrer unmittelbaren Nähe
explodiert, Morna Ulbrandson hätte nicht weniger zusammenfahren können.
    Dieser Name! Mary McDonald hatte ihn zuerst
genannt, aber sonst nicht mehr allzuviel über ihn aussagen können.
    „Was wissen Sie von Edna O’Finnigan?“
    „Das eben ist der zweite Teil der Geschichte,
die ich Ihnen erzählen will. Sie ist kürzer als die Einleitung. Komischerweise.
Edna O’Finnigan ist jene Druidin, von der der Patient uns berichtete. Von
diesem Mann erfuhren wir vom Leben und Sterben dieser Frau. Aber ihr Sterben
war kein Tod im herkömmlichen Sinn. Das werden Sie selbst noch erleben . . .“
    Was redete er da für einen Unfug? Manchmal
schien Hampers überhaupt nicht zu merken, was er eigentlich sagte.
    „Wir bekamen das Haus zu sehen, in dem sie
sich versteckte und den Turm, in den sie geflohen war, um ihren Feinden zu
entkommen. Dieser Turm war seit jeher ein Stachel in den Augen der
Dorfbewohner. Man sagt, daß an jenem Ort die Druidenpriester in einer fernen
Zeit furchtbare Götter anbeteten und Opfer darbrachten. Menschenopfer! Edna
O’Finnigan kannte die Namen der Götter und bediente sich ihrer Kräfte.
    Mit Hilfe dieser Götter konnte sie
Krankheiten heilen, aber auch Krankheiten schicken. Edna O’Finnigan war zu
ihrer Zeit das, was man heute vielleicht im weitesten Sinn des Wortes unter
einer Geistheilerin versteht. Die Kräfte, die sie aktivierte, kamen aus der
finstersten Hölle der Druidenwelt. Nur diese Götter konnte sie bezwingen, nur das Wissen dieser Geister in sich vereinen. Aber das genügte
ihr, und es genügte uns. Was Edna O’Finnigan berührte. wurde mit ihrem Geist
erfüllt. Die Erde, in der ihr schwarzes Blut versickerte, konnte niemals mehr
so sein, wie sie vorher gewesen war.
    Wir kamen uns vor wie Okkultisten, als wir
mit Hilfe der unheiligen Erde Experimente starteten. Van Helsing fand darüber
hinaus noch mehr. Eine

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