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107 - Turm der Menschenmonster

107 - Turm der Menschenmonster

Titel: 107 - Turm der Menschenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Zeitlang mußten wir unsere Versuche unterbrechen, weil
die Polizei uns auf die Finger schaute.
    Nun, diese Zeit ist vorüber. Die Experimente
gehen weiter. Es ist unbestritten, daß Edna O’Finnigans Geist beschworen ist,
daß wir ihn uns zunutze machen können. Der erste große Beweis: das Geschehen um
Susan Malitt. Ehe ich meinen Urlaub antrat, verbarg ich ein mit Erde gefülltes
Säckchen unter dem Bett der Patientin. Niemand entdeckte es. Prompt ereigneten
sich Dinge, die über den Verstand eines normalen Menschen zu gehen scheinen,
die aber gar nicht so unnormal sind, wenn man die Gesetzmäßigkeiten der
Schwarzen Magie kennt. Ich habe mir übrigens auch erlaubt, Ihnen heute abend
ein Säckchen mit einer bestimmten Erde ins Bett zu schmuggeln.
    Ich nehme an, daß Sie irgendein kleines
Erlebnis hatten, bevor Sie zum Telefon gerufen wurden. Die Zeitspanne war
schließlich groß genug. Hatten Sie nicht das Gefühl, daß sich Hände in Ihren
Leib bohren, daß irgend etwas Ihre Organe zusammenquetscht?“
    Die Schmerzen kurz nach dem Aufstehen, schoß
es Morna Ulbrandson durch den Kopf.
    Es waren die Hände Edna O’Finnigans! Sie
tastete nach Ihnen. Bill Hampers streckte die Hand aus, zeigte ihr die
Handinnenfläche und machte eine bedauernde Geste. „Nur ein Warnschuß, nicht
mehr. Sie brauchen nichts zu befürchten. Wenn Sie sich daran halten, was wir
von Ihnen wollen, geschieht Ihnen nichts. Reisen Sie ab und kehren Sie dorthin
zurück, von wo Sie gekommen sind! Lassen Sie uns hier forschen und arbeiten!
Auf unsere Weise, auf eine Weise, die Sie nie verstehen werden.“ Seine Augen
leuchteten, und wieder zeigte sich der wahnsinnige Ausdruck in ihnen. „Ich
liebe meinen Beruf und setze alles daran, mein Wissen zu erweitern. Wo der
Mensch mit seinen Erkenntnissen am Ende scheint, tun sich neue Möglichkeiten
auf, wenn er sich mit Mächten einläßt, deren Existenz er so gern bezweifelte, Edna O’Finnigan war eine Zauberin, eine Druidin, die jene
Mächte beschwor, welche die physikalischen Gesetzmäßigkeiten, die unser Leben
einschränken, aufzuheben vermögen. Den Göttern der Alten ist nichts - fast
nichts!“ berichtigte er sich, „unmöglich. Ob Geist oder Körper eines Menschen -
wenn sie wollen, können sie von beidem Besitz ergreifen. Und wer sie verehrt,
kann es ebenfalls.
    Die Kräfte Edna O’Finnigans wirken noch heute.
Man kann sie mit Mut und Ausdauer sogar verstärken, wenn man die Kräfte
beschwört, welche zu allen Zeiten wirkten und das auch in Ewigkeit tun werden .
    Menschenkörper werden für mich sein wie Luft.
Ich werde in sie hineingreifen können, wie dies Edna O’Finnigan konnte. Und ich
werde Krankheitsherde aufspüren, ohne einen Körper verletzen zu müssen. Meine
heilenden Hände werden den Menschen Segen bringen . .
    „Bisher haben sie Tod und Verzweiflung
gebracht. Ich denke an Lionel O’Maine, an Susan Malitt“, warf Morna mit rauher
Stimme ein. „Der Segen, der von solchen Mächten ausgeht, denen Sie dienen,
Doktor, kann nicht viel Gutes bringen. Edna O’Finnigan hat den Tod über viele
gebracht, wie Sie selbst bestätigt haben. Irgendwann mal können auch Sie sich nicht
mehr aus der Umklammerung der Finsteren lösen ...“
    „Mit Edna O’Finnigan war das etwas Besonderes. Die Menschen waren nicht dankbar genug. Und so zogen
sie den Haß der Druiden auf sich. Und das ist der Grund, weshalb Sie hier sind.
Sie sollen sehen, wie es Edna O’Finnigan erging. Hier im
,Brown Cottage 1 hatte sie einen Freund - das war der Wirt.
Bei ihm verbarg sie sich an jenem Tag, als zu befürchten war, daß sie nicht
mehr in Woodham in Ruhe gelassen würde. Der Wirt hier versteckte sie. Er hielt
zu ihr, ohne Rücksicht darauf, daß er damit sein Geschäft ruinierte. Aus dem
Dorf kam schon lange niemand mehr zu ihm. Er War darauf angewiesen, was
Durchreisende bei ihm verzehrten, die nichts von seiner Verbindung zu der als
Druidin verschrienen Frau wußten.“
    Während er redete, deutete er ständig auf den
Mann hinter der Theke, der jetzt des öfteren aufblickte, zum Fenster ging und
unruhiger wurde.
    „Sie sprechen, als wäre der Wirt derjenige,
der damals mit Edna O’Finnigan unter einer Decke steckte“, murrte Morna. Je
länger sie sich hier aufhielt, desto weniger verstand sie. Nur eines schien ihr
völlig klar zu sein: Bill Hampers’ Verstand hatte gelitten.
    Er besaß nicht mehr die Psyche eines normalen
Menschen.
    Bill Hampers sah die Schwedin von unten
herauf an, und dadurch

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