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1070 - Marens kleiner Horror-Laden

1070 - Marens kleiner Horror-Laden

Titel: 1070 - Marens kleiner Horror-Laden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stehengeblieben. Sie beobachtete die Masse, sie würde mir sagen, wenn es brenzlig wurde. Etwas Zeit blieb mir noch, da sich das Zeug recht langsam bewegte.
    Der Totenschädel grinste mir entgegen, sofern man bei ihm von Grinsen sprechen konnte. Er war so bösartig, er war eine Drohung und ein Zerrbild zugleich.
    Eine Kugel in ihn hineinschießen? War das die Lösung? So einfach?
    Nein, daran glaubte ich nicht. Vielleicht doch mit dem Kreuz?
    Ich hatte es in meine Tasche gesteckt und holte es wieder hervor. Es lag auf meiner Hand, sicher und silbrig schimmernd. Kleine Lichtreflexe liefen zitternd darüber hinweg. Es war also eine Magie vorhanden, die das Kreuz spürte.
    Die letzten Minuten waren auch an mir nicht spurlos vorüber gegangen.
    Ich war in Schweiß gebadet. Die innere Spannung konnte ich kaum mehr kompensieren. Ich wollte auch nicht an die Masse denken, sondern nur an dieses eine Ziel.
    Marens Stimme hörte ich wie aus weiter Ferne. »Sie… sie … hat die Hälfte fast geschafft, mein Gott. Beeil dich, John …«
    Ich gab ihr keine Antwort. Konzentrierte mich auf den Spiegel - und mußte sehen, daß in ihm etwas geschah. Da bewegte sich die Masse.
    Sie drehte sich, sie wollte mir etwas zeigen. Sie trat plötzlich zu, und ich spürte eine gewaltige Anziehungskraft. Der Spiegel wollte mich holen, die Vergangenheit stand bereit, um mich zu schlucken, und ich konnte im ersten Moment nichts dagegen tun. Sofort dachte ich an Asgards Schicksal, und genau er tauchte plötzlich auf.
    Im Spiegel sah ich sein Gesicht!
    Ja und nein. Nicht mehr direkt sein Gesicht. Es war zu einer unbeschreiblichen Fratze geworden. Darin vereinigten sich menschliche und auch andere Züge. Sie waren furchtbar anzusehen, eine grüne Haut mit einem langen Maul. Lippen, die in einem blutigen Rot glänzten, und Blut tropfte auch aus seinen Augen.
    Er lachte oder röhrte. Es kam auf das gleiche hinaus, und plötzlich schoß der lange Arm vor. Sein Ziel war ich, er wollte mich erwischen, aber ich drehte mich zur Seite, und so griff er ins Leere. Bevor ich auf ihn schießen konnte, war die Hand wieder zurückgezuckt, und auch Maren schrie hinter mir.
    »Das Zeug ist bald da!«
    Ich sprang einfach auf den Spiegel zu. Ich packte ihn, ich riß ihn von der Wand. Ich hob die Arme hoch und schmetterte das verdammte Ding zu Boden, in der Hoffnung, daß etwas brach.
    Nein, das splitterte nichts, da fielen keine Scherben, aber er lag jetzt zu meinen Füßen.
    Ich konnte den Totenschädel einfach nicht übersehen. Jetzt sah ich, wie er lebte. Wie sich sein Maul verzog und er plötzlich mit den Augen rollte.
    Augen?
    Das war es doch!
    Zuvor hatte ich keine Augen bei ihm gesehen, einfach nur leere Höhlen.
    Jetzt aber hatten sich welche gebildet. Keine menschlichen Augen mit Pupillen, es war mehr eine gallertähnliche Masse, die in den Höhlen schwappte.
    »John, die Masse ist da!«
    Ich schaute hin. Sie kroch bereits über die letzte Stufe hinweg. Maren war schon zurückgewichen.
    Maren hatte recht gehabt. Der Masse war es tatsächlich gelungen, die Treppe zu überwinden. Sie kroch jetzt in den Laden hinein. Mehr als kniehoch und die tote Andrea vor sich herschiebend.
    Für mich war der Spiegel wichtig, der jetzt zu meinen Füßen lag wie ein Verlierer. Aber ich hatte noch nicht gesiegt. Seine Fläche waberte wieder, während ich mich auf die Augen des Totenschädels konzentrierte.
    Beretta oder Kreuz?
    Andere Möglichkeiten blieben mir nicht, bis plötzlich Maren eingriff. Ich hatte sie in den letzten Sekunden nicht mehr beobachten können.
    Deshalb hatte sie sich hinter meinem Rücken bewegen können. Jetzt kam sie zurück und hielt die Schere mit beiden Händen fest.
    Maren wußte, was mich beschäftigt. Sie schrie, sie stieß mich zur Seite.
    Dann fiel sie auf die Knie und rammte die Schere in das rechte Auge des Schädels.
    Der Kopf zuckte. Die Masse spritzte nach oben, aber damit war er nicht besiegt. Ich hätte Maren davor warnen sollen, zu nahe an den Spiegel heranzukommen, aber in ihrer Panik hatte sie einfach nicht anders handeln können.
    Der Spiegel wollte sie.
    Wie schon bei Asgard veränderte sich seine Fläche. Sie sandte den Sog aus, der so stark war, daß sich kein Mensch dagegen anstemmen konnte. Auch Maren nicht, die zudem noch kniete. Die ungeheure Saugwirkung hatte sie erfaßt, sie sogar gedreht und ihre Beine zu packen bekommen. Sie wirkte so hilflos, denn ihre Füße und auch ein Teil der Beine waren verschwunden.
    Der Spiegel

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