Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1070 - Marens kleiner Horror-Laden

1070 - Marens kleiner Horror-Laden

Titel: 1070 - Marens kleiner Horror-Laden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ungern von den Gegenständen, die Sie mit den eigenen Händen erschaffen haben?«
    »Nein, im Prinzip nicht, denn davon lebe ich. Es gibt allerdings Ausnahmen, und dieser Spiegel gehört dazu. Deshalb bin ich ja gekommen. Ich wollte ihn wieder mitnehmen.«
    »Aber Sie haben ihn erst hier hängen lassen?«
    »Leider. Es war ein Fehler. Erst später merkte ich, wie sehr mir der Spiegel ans Herz gewachsen ist. Ich kann ihn einfach nicht verkaufen. Auch nicht für eine Million. Das sollten Sie verstehen, John. Deshalb werde ich ihn wieder mitnehmen.«
    Für ihn schien sich die Sache erledigt zu haben, nicht aber für mich. Als er auf mich zuging, stoppte ich ihn mit einem Zuruf und der ausgestreckten Hand. »Moment noch, Asgard. So haben wir eigentlich nicht gewettet.«
    Er blieb tatsächlich stehen. »Was soll das? Worauf wollen Sie jetzt wieder hinaus?«
    »Es geht noch immer um den Spiegel.«
    »Ich verkaufe ihn nicht!«
    »Das weiß ich mittlerweile.«
    »Also lassen Sie mich vorbei und…«
    »Abwarten.« Er merkte, daß ich hart blieb und unternahm keine Anstalten, den Spiegel von der Wand zu nehmen. »Die Sache ist die. Ich habe Ihnen jetzt sehr lange zugehört und auch einiges erfahren. So konnte ich mir meine eigenen Gedanken machen. Inzwischen bin ich davon überzeugt, daß Sie den Spiegel gar nicht nachgebaut haben. Der Spiegel, der hier im Geschäft hängt, ist nicht ihr Werk, sonderri der alte Totenspiegel der Druiden.«
    Es waren Worte, die ihn aus dem Konzept brachten. Asgard konnte zunächst nicht antworten.
    Dafür stellte Maren Black eine Frage. Sie hatte bisher nur zugehört. »Hat John Sinclair recht?«
    Asgard nickte. »Ja, er hat recht.« Dann lachte er bösartig auf. »Dieser Spiegel ist tatsächlich uralt und auch der Weg in eine Hölle…«
    ***
    Jetzt war es heraus. Wir wußten Bescheid, und Maren Black flüsterte: »Das kann doch nicht sein.«
    »Irrtum, Maren, er lügt nicht. Ich habe es schon länger gewußt, und du hättest es auch wissen müssen, nach allem, was wir mit ihm erlebt haben.«
    »Trotzdem gehört er mir!« flüsterte Asgard. »Hütet euch vor ihm. Er ist ein Zweiwegspiegel, denn er schluckt nicht nur, er speit auch aus. Und das sind die Kreaturen, die sich in der anderen Dimension versammelt haben. Uralte Dämonen, schreckliche Götter. Sie haben sich bereits in früherer Zeit von Menschen ernährt, und das hat sich bis heute nicht geändert.«
    Seine Worte entsprachen der Wahrheit. Davon war ich überzeugt. Eine dieser Kreaturen hatten wir ja schon zu Gesicht bekommen. Wir konnten darüber diskutieren und auch raten, was sich noch auf der anderen Seite des Spiegels verbarg. Engel waren es sicherlich nicht. Uralte Geschöpfe, beinahe vergleichbar mit den Kreaturen der Finsternis.
    Über etwas allerdings grübelte ich nach. Wenn Asgard das alles gewußt hatte, warum hatte er dann den alten Spiegel aus den Händen gegeben?
    Was wollte er damit bezwecken?
    Die Fragen brannten mir auf der Zunge, und ich hielt sie auch nicht länger zurück.
    Er amüsierte sich. »Das ist doch einfach, Sinclair. Ich mag sie. Ich bin wahnsinnig froh, daß es mir gelungen ist, einen Kontakt mit ihnen aufzunehmen. Ich wollte ihnen Möglichkeiten eröffnen, die sie auch vor sehr langen Zeiten hatten. Sie sollten sich in zwei Welten oder Ebenen bewegen können. Das hier war ein Test. Ich habe gewußt, daß niemand den Spiegel kaufen würde. Wer immer in ihn hineinschaut, wird abgeschreckt. Er sieht die Dinge nicht, er ahnt sie nur, und ich weiß inzwischen, daß der Spiegel noch funktioniert. Er holt sie wieder hervor. All diejenigen, die so lange in der anderen Dimension gewartet haben. Jetzt ist ihre Zeit reif.«
    Es stimmte. Da brauchte ich nur an die verdammte Krötezudenken. Sie war so etwas wie die Vorhut gewesen, und ich fragte mich, was noch alles folgte.
    Wieder hatte Maren Black nur zugehört. Jetzt aber konnte sie nicht mehr an sich halten. »Das… das … darf doch alles gar nicht wahr sein«, flüsterte sie. »Das gibt es nicht. Nein, das kann ich nicht glauben. So etwas gehört ins Reich der Phantasie…« Maren schwieg, denn sie hatte gemerkt, daß die Ereignisse eigentlich ihre eigenen Worte überholt hatten. Bestimmt war ihr das Krötenmostrum eingefallen und auch die tote Mitarbeiterin im Sarg.
    Ich blieb ruhig, obwohl ich wußte, daß die Minute der Entscheidung näherrückte.
    »Dann ist der Spiegel also gefährlich?« fragte ich den Künstler.
    Er wiegte den Kopf. »Wie man es

Weitere Kostenlose Bücher